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Zayn Malik

Da unser Auftrag für die Firma des technischen Kundendienstes für Haushaltsgeräte erledigt war, hatte unser Chef beschlossen, die Kollegschaft zwischen Chloe und mir aufzulösen. Folglich hatte ich sie seit rund einer Woche nicht mehr gesehen und nicht einmal mehr in meinen Träumen tauchte sie noch auf, wenn ich denn überhaupt einschlafen konnte.

Nächtelang lag ich wach und dachte darüber nach, was passieren könnte, wenn sie meine Gefühle erwidern könnte, obwohl ich wusste, dass das nie so kommen würde, und genau dieser Gedanke fraß mich innerlich auf. Ich sehnte mich danach, in ihre blauen Augen zu sehen und dabei für eine kurze Ewigkeit alles andere, alles Unwichtige zu vergessen oder ihre blasse, zarte Haut zu berühren. Ich vermisste sie.

Jacksons lautes Lachen aus der Küche riss mich aus meinen vernebelten Gedanken und ich pilgerte langsam, da ich nichts besseres zu tun hatte, zu meinem Mitbewohner und seiner Freundin Delilah, um mich etwas abzulenken.

Sie saßen tatsächlich am Küchentisch - Delilah auf Jacksons Schoß sitzend und an seinen Lippen hängend - doch ich wendete meinen Blick schnell von den beiden ab und füllte etwas Wasser in unsere Kaffeemaschine, ehe ich ein paar Knöpfe betätigte, um mir somit einen starken Kaffee zu machen.

"Störe ich?", fragte ich ohne mich zu den beiden umzudrehen, während Delilah sofort mit ihrer starken Stimme antwortete:

"Du doch nie, Zayn."

Jackson lachte leise auf und ich musste ein wenig schmunzeln, da Delilah kurz darauf fast von dem Schoß des Afroamerikaners rutschte und sich nur noch knapp an einer seiner dicken Haarsträhnen festhalten konnte.

"Der Freak, der die Spühlmaschine repariert hat, war übrigens echt 'ne Pleite. Das Ding ist schon wieder kaputt.", teilte mir Jackson irgendwann mit und ich nickte leicht amüsiert, ehe ich versprach mich darum zu kümmern.

Als meine Tasse endlich komplett mir der schwarzen Flüssigkeit aus der Kaffeemaschine gefüllt war, stellte ich sie auf dem Küchentisch ab und nahm gegenüber von den beiden Turteltäuben Platz, wobei ich versuchte, Jackson und Delilah nicht allzu auffällig anzustarren, während sie sich darum stritten wer den jeweils anderen mehr lieben würde und Jackson seine Freundin schließlich mit einem wilden Kuss zum Schweigen brachte, denn verdammt, genau das war es, was ich mit Chloe haben wollte.

Schluckend schob ich den Gedanken an Chloe und das schmerzende Gefühl in meinem Herzen in die hinterste Ecke meines Körpers und begann mit meinen Fingern zu spielen, als plötzlich ein lautes Klingeln verdeutlichte, dass wir Besuch hatten.

"Erwartest du irgendjemanden?", fragte Jackson sofort, ohne dabei seine Finger von Delilahs Wangen zu lösen, und drückte kaum hatte er seine Frage ausgesprochen wieder seine Lippen auf ihre Stupsnase.

"Nein.", antwortete ich ihm, doch er war anscheinend zu beschäftigt, um mir weiterhin Aufmerksamkeit zu schenken, weshalb ich mich schließlich seufzend erhob und mich auf den Weg zur Wohnungstür machte.

Ich betätigte den Summer, sodass unten die Haustür geöffnet wurde, und kurz darauf nahm ich leise Schritte war, die die Treppen hinaufsprangen, als auf einmal zwei zierliche Arme um meinen Hals geschlungen wurden und ich fast nach hinten gefallen wäre, wenn ich mich nicht vorher gegen den Türrahmen gelehnt hatte.

Wie automatisch legte auch ich meine Hände auf die Hüfte der schönen Frau in meinen Armen und schloss lächelnd die Augen, während ich ich meine Nase in ihrem Haar vergrub. Allein anhand ihres Dufts - ein Hauch von grüner Apfel und Jasmin - erkannte ich, dass es sich um Chloe handelte, und augenblicklich begann mein Magen Dreifach-Flick-Flacks zu vollziehen und das Bedürfnis, sie noch fester an mich zu drücken, überkam mich.

"Wieso so stürmisch?", brachte ich jedoch mit relativ ruhiger Stimme heraus, ohne auch nur daran zu denken, mich wieder von ihr zu lösen.

"Hi, Zayn."

"Wieso so stürmisch?"

Sie lachte nach meiner Wiederholung leise auf, ehe sie schließlich antwortete:

"Ich habe dich vermisst."

Ich glaube ich kollabiere gleich, oh mein Gott

Ich habe mich in sie verliebt

Stopp!

"Aw, ich dich auch.", fasste ich meine Gedanken, und zwar, dass ich sie unglaublich vermisst hatte und alles dafür getan hätte, sie wieder zu sehen, obwohl ich gleichzeitig Angst hatte einfach vor ihrer Haustür aufzutauchen, da ich nicht allzu aufdringlich wirken wollte, in einen kleineren Satz, während sich Chloes Arme zu meiner Enttäuschung langsam von mir lösten.

"Wie geht's dir? Du siehst müde aus."

"Ich weiß.", murmelte ich und strich mir einmal durch die verwuschelten Haare. In diesem Moment bereute ich es wirklich, sie heute nicht gestylt zu haben. "Konnte nicht wirklich gut schlafen in letzter Zeit."

Sie schenkte mir ein kleines, schüchternes Lächeln, welches ich so sehr liebte, als plötzlich Jackson und Delilah um die Ecke kamen und sich zu uns gesellten.

"Chloe, schön dass du uns mal wieder mit deiner Anwesenheit beglückst. Endlich wird mir Zayn nun nicht mehr die Ohren volljammern, weil er dich vermisst.", begrüßte mein Mitbewohner sie und verdrehte am Ende seines Satzes spielerisch die Augen, während ich peinlich berührt mein Gesicht in meinen Händen vergrub und ich mit meiner Schulter anrempelte, doch er lachte nur und legte einen Arm um Delilah.

"Chloe, das ist meine wundervolle Freundin Delilah. Du weißt schon, genau wie das Lied..Hey there Delilah, what's it like in New York City und so weiter. Delilah - Chloe."

Chloes Augen wurden ein wenig zusammen gekniffen, da sie grinsen musste, und ich beobachtete, wie sie Delilah erst schüchtern die Hand gab, aber dann doch von der temperamentvollen Frau in eine Umarmung gezogen wurde.

"Das ist so cool, dann können wir bald Doppel-Dates machen! Jackson und ich und Zayn und du, Chloe!"

Delilahs tiefes Lachen erfüllte den Flur, doch sobald sie drei unbehagliche Blicke auf sich bemerkte, verstummte es und sie sah uns fragend an.

"Was denn? Wäre doch lustig!"

"Chloe und ich, also..wir...wir sind nicht...", stammelte ich unbeholfen und peinlich berührt, bis Jackson mich schließlich unterbrach:

"Sie sind kein Paar."

Sofort verformte sich Delilahs Mund zu einem O, doch der Afroamerikaner konnte es sich einfach nicht verkneifen, ein "Noch nicht!" hinzuzufügen, wofür er einen Schlag von mir auf die Schulter einkassieren musste.

Entschuldigend blickte ich zu Chloe und griff unsicher nach ihrer Hand, ehe ich sie in mein Zimmer führte - weg von diesem wilden Paar.

Dass ich außerdem lieber mit ihr allein sein wollte, spielte keine große Rolle.

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Es tut mir unglaublich Leid, dass es solange gedauert hat, bis dieses Kapitel fertig war._. Dafür ein rieeeeeeesiges Sorry ♥♥♥ Hoffentlich hattet ihr trotzdem Spaß daran es zu lesen ♥

ich würde mich wirklich über Rückmeldungen freuen, egal ob Kritik oder Lob :)

Bis dann, Hannah xxx

The Girl On The CanvasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt