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Widmung geht an @CarrotsFeatNicole :) Danke für deinen Lieben Kommentar beim letzten Kapitel xx

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Miss Prentiss

Erschrocken versuchte ich mich hinter der Haustür zu verstecken, ohne meinem unerwünschten Besucher, sprich Mr Malik, diese gegen den Kopf zu knallen. Zeitgleich griff ich schnell nach meinem schwarzen Blazer, der glücklicherweise an der Garderobe neben mir hing, um damit wenigstens einen Teil meines Körpers und meines schrecklichen Outfits zu verdecken. Ich wollte nicht, dass Mr Malik mich so sah.

"Ehm, hallo.", begrüßte er mich und musterte mich mit gerunzelter Stirn, wobei ich mich unter seinem Blick kleiner und der Gefahr in Form von psychischer Verletzung ausgelieferter denn je fühlte, denn ich zeigte ihm gerade ungewollt eine der Sachen, die ich am allerliebsten nie jemandem offenbaren wollte. Meinen Körper.

Denn schließlich waren meine Shorts wie der Name schon sagte ziemlich kurz und zeigten meine schrecklichen Oberschenkel, während man unter dem viel zu engen Top meinen überschüssigen Speck erahnen konnte. Ich schämte mich für meinen Körper und mein Aussehen, und ich hatte Jahre lang spüren müssen, dass auch andere Leute mich hässlich und fett fanden.

Ich sagte nichts, sondern versuchte einfach nur seinem Blick standhaft zu bleiben, bis er irgendwann meinte:

"Schickes Outfit."

Seine Stimme triefte nur so vor Ironie und als seine eine Hand dann auch noch zum Saum meines T-Shirts fuhr, um neckisch daran zu ziehen, wollte ich mich am liebsten bis ans Ende meiner Tage im Badezimmer verstecken und niemanden mehr sehen, schließlich würde ich so oder so nie gut genug für niemanden sein.

Denn auch, wenn ich selbst wusste, dass ich besonders in diesem Moment schrecklich aussah, so tat es trotzdem weh sowas zu hören.

Zayn

Zum erstes Mal, seitdem ich Miss Prentiss am Vortag erstmals gesehen hatte, verlor sie ihre emotionslose Mimik und ein verletzter, beinahe trauriger Gesichtsausdruck trat auf ihr Gesicht.

Ihre Arme schlungen sich schützend um ihren Oberkörper und schließlich brach sie unseren Blickkontakt, um dem Parkettboden ihre Aufmerksamkeit zu schenken.

Nicht nur die Tatsache, dass sie noch nichts gesagt hatte, seitdem ich wieder bei ihr war, irritierte mich, sondern auch, dass sie durch ihre neue Kleidung wie ausgewechselt war. Als sie noch ihre strengen, prüden Sachen getragen hatte, war sie emotionslos und wirkte mehr wie eine Maschine oder ein Roboter als ein Mensch, während sie nun total hilflos und verletzbar schien.

"Es tut mir Leid.", murmelte ich und ihr Kopf schoss wieder zu mir hoch, wobei ein überraschter Blick meinen traf.

"Ich wollte eigentlich nur meine Jacke holen, ich habe sie gerade hier vergessen.", fügte ich noch ein wenig überfordert mit der Situation hinzu und sie nicke schließlich und wir begaben uns zusammen in das Zimmer, in dem wir uns zuvor aufgehalten hatten.

Über der Lehne des einen Stuhles, auf dem ich zuvor noch gesessen hatte, hing tatsächlich noch meine Jacke und ich griff sie mir schnell, ehe Miss Prentiss und ich wieder zurück auf den Flur traten.

Sie öffnete ohne ein Wort die Haustür für mich, doch irgendwas in mir drin zwang mich dazu, noch nicht zu gehen.

"Geht es Ihnen gut?"

Unruhig kratzte ich mich am Hinterkopf, während Miss Prentiss sich immer noch deutlich unwohl in meiner Gegenwart zu fühlen schien.

"Ich bin okay.", gab sie leise zurück und schaute erneut auf den Boden.

The Girl On The CanvasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt