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Zayn Malik

Unruhig knetete ich mein Bettlaken zwischen meinen Fingern, während Chloe sich gegenüber von mir auf meinem Schreibtischstuhl niederließ. Daraufhin ertönte ein lautes Quietschen, was mich nur wieder daran erinnerte, dass die Lehne davon kaputt war, doch Chloe fragte sofort:

"Bin ich zu schwer für den Stuhl?"

Mit besorgter Miene sah sie an sich hinunter und platzierte ihre kleinen Hände auf ihrem Unterleib, während ich leidend beobachtete wie sie eindeutig ihren Bauch einzog.

"Das glaubst du doch selbst nicht, du bist so leicht wie eine Feder!", antwortete ich ihr deshalb und griff sachte nach einer ihrer Hände, um sie in meine zu nehmen und mit meinem Daumen kleine Kreise über ihren Handrücken zu fahren, wodurch ich ihr letztendlich ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte.

"Tut mir übrigens Leid, also wegen Jackson und Delilah. Sie sind etwas sehr... offen."

"Du musst dich nicht immer für deine Freunde entschuldigen.", kam es prompt von Chloe zurück. "Deine Freunde sind toll, du kannst froh sein, dass du sie hast."

Die Vermutung, dass sie vermutlich gar keine Freunde mehr hatte, zerriss mir das Herz, weshalb sich mein Griff um ihre Hand nur noch verstärkte. Sie hatte das alles nicht verdient, sie hatte nie etwas falsch gemacht.

Ich nickte und senkte meinen Blick, ehe mir etwas vollkommen anderes einfiel, auf das ich sie noch dringend ansprechen musste. Ich schluckte den Klos in meinem Hals hinunter und überlegte, wie ich mich am besten ausdrücken sollte, bis ich schließlich fragte:

"Wieso hast du mich letztens vor Edward deinen Freund genannt?"

Ihr Mund öffnete sich kurz, schloss sich aber anschließend wieder ohne mir geantwortet zu haben, und ihr Blick legte sich verlegen auf unsere ineinander gelegten Hände.

"Ich weiß nicht."

Ich erwiderte nichts, sondern folgte nur enttäuscht von ihrer Antwort ihrem Blick auf unsere Hände. Unbewusst hatte ich mir gewünscht, dass sie mir zur Antwort ein Liebesgeständnis ablegen würde, dass sie mir sagen würde, dass sie mich genauso sehr an ihrer Seite haben wollte wie ich sie, doch ich hatte die ganze Zeit gewusst, dass es niemals so kommen würde. Sie würde nie genauso fühlen wie ich es tat, und dies schmerzte.

Urplötzlich riss sie ihre Hand aus meiner und stand von dem knartschenden Schreibtischstuhl auf, ehe sie begann durch mein Zimmer zu pilgern und sich immer wieder durch die langen Haare zu raufen - eine lästige Angewohnheit, die sowohl sie wie auch ich pflegte.

"Was ist das?", fragte sie irgendwann und blieb stehen, auf meine Staffelei, die von einer Tischdecke verdeckt wurde, zeigend.

"N-Nichts."

Nervös versuchte ich möglichst gut zu lügen, doch Chloe zog nur skeptisch eine Augenbraue hoch.

"Okay?"

Sie schien sich trotzdem nicht mit meiner Antwort zufrieden zu geben, denn sie lief auf die Staffelei zu und ihre Finger legten sich an den Saum der Decke darüber, als ich mich auf einmal aufsetzte und mich neben sie bewegte, sodass ich sie gerade noch aufhalten konnte, das besonders Persöhnliche Bild darunter offenzudecken.

"Zayn, du...", fing sie an zu reden, brach dann aber ab, um ihre Hand wieder sinken zu lassen und meinen Blick aufzusuchen.

"Vielleicht geht mich das ja auch nichts an. Du möchtest nicht, dass ich - was auch immer sich unter der Decke befindet -  entdecke und das ist okay. Wirklich."

Ich beobachtete sie dabei, wie sie langsam wieder auf den Schreibtischstuhl zuschritt und sich dabei auf die Unterlippe biss.

"Entschuldigung, Chloe."

The Girl On The CanvasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt