Kapitel 6

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Ich glaubs nicht! 3./4. Stunde Mathe bei Frau Marscha, und die Minuten vergingen wie Stunden, nein, wie Tage! Müde legte ich meinen Kopf auf den Tisch. Ich konnte diese Frau nicht ab! Erstmal sah sie in ihrer Breite aus, wie ein Walross und dann stank sie immer so erbärmlich nach so einem komischen Parfum. So eins, dass einen immer in Ohnmacht fallen ließ, sobald sie an einem vorbeiging. Und ihr Unterricht! Langweiliger als ein blöder Museumsbesuch mit meinen Eltern, den sie manchmal veranstalteten, weil sie sonst immer Angst hatten, sie würden nicht wie andere Familien mit ihren Kindern Ausflüge unternehmen. Bevor ich hier noch ganz wegdöste, entschied ich mich, auf Klo zu gehen und mich ein bisschen frisch zu machen. So würden immerhin ungefähr 5 Minuten vergehen, die immer noch interessanter, als dieser Matheunterricht waren. Ich setzte mich also auf und steckte meinen Arm in die Höhe, als Zeichen dafür, dass ich mich melden würde. Als sie meinen Arm in der Luft sah, lächelte das Walross über beide Ohren.

"Das ist aber schön, dass endlich mal jemand anderes als Vincent mitmacht! Ja Mad, was ist deine Antwort?"

War ja klar, dass sie dachte ich würde mich beteiligen wollen. Und dass sie von Vincent genervt war konnte ich auch verstehen. Ihn mochte keiner! Die Schüler nicht, weil er der absolute Streber war und nie abschreiben ließ, und die Lehrer nicht, weil er die anderen Schüler nie zu Wort kommen ließ. Der Junge hatte echt verkackt.

"Äh nein Frau Marscha, ich wollte nur fragen, ob ich einmal auf die Toilette dürfte?", fragte ich mit einem unsicheren Lächeln. Ihr Lachen verschwand so schnell wieder, wie es gekommen war. "Also die gute Note in Mathe kannst du dir jetzt abschminken Schatz"

"Oh, das ist aber schade, aber du darfst gehen." sagte sie nur schnell bevor sie sich wieder der Klasse zuwand. Erleichtert erhob ich mich aus dem unbequemen Holzstuhl der Schule und begab mich auf den Flur auf den Weg zu unseren Toiletten. Ich hatte solche Kopfschmerzen. Konnte dieser Tag eigentlich noch schlimmer werden? Noch einmal rechts abbiegen und da sah ich auch schon die zwei großen Türen mit der Überschrift: Toiletten. Ich öffnete eine der beiden Türen und prompt stieß ich gegen eine Person und prallte zurück. Mein Hinterkopf knallte an etwas hartes, kaltes. Eine Wand, na toll. Ich richtete meinen Blick auf und schaute in das Gesicht eines Jungen. Okay, der Tag konnte noch schlechter werden. Denn mir gegenüber stand niemand geringeres als:

„Scheiße Taylor! Was machst du hier auf dem Mädchenklo? Bist du gestört?"

„Ich? Auf dem Mädchenklo? Das hier ist die Jungstoilette, Baby! Was machst DU hier?" Jetzt erst fiel mir auf, dass vor mir keine Kabinen, sondern eine Reihe mit Pissoirs stand. Mist, ich muss mich wohl in der Tür geirrt haben, als ich in meinen Gedanken war. Doch nun baute sich Taylor vor mir auf und stellte sich ganz nah vor mich. Ich wollte nach hinten ausweichen, doch ich lehnte immer noch mit meinem Rücken an der Wand. 

„Dein schockiertes Gesicht gerade hättest du sehen müssen!" Jetzt platzierte er seine linke Hand neben meinen Kopf und drückte mich noch näher an die Wand. Er sagte nichts, musterte mich nur still.

"Du bist echt schön geworden Mad" Er musterte mich wieder mit seinen blauen, wunderschönen Augen. Und ich konnte nichts erwidern, ich fand das Gefühl von ihm angeguckt zu werden nicht mal schlecht, und genau das beunruhigte mich. Sein Blick verharrte an meinen Beinen. War da irgendwas, bin ich da vielleicht voller Schlamm oder warum starrte er so? Ich sah an mir herunter und mir fiel auf, dass er nicht auf meine Beine, sondern meinen kurzen weißen Rock starrte. Ausgerechnet heute hatte ich den kürzesten mein Röcke angezogen. Der, der eigentlich nicht mal in der Schuhe erlaubt wäre, aber ich mache mir aus der Schulordnung eh nichts. Er starrte immer noch auf meinen Rock. Dann, ganz langsam, schaute er wieder zu mir hoch, in meine Augen. 

"Was hat so ein kurzer Rock in der Schule verloren?" raunte er mit seiner heiseren Stimme in mein Gesicht.

"Ist mir doch egal, wie kurz der ist, ich trag das was mir gefällt!" Will der Typ mir jetzt auch noch vorschreiben, was ich zu tragen habe?

"Ich finde sowas solltest du nur tragen, wenn du mich besuchen kommst... allein." Jetzt fing er an mit seiner Hand meinen Oberschenkel herauf zu fahren und ich spürte seine Lippen an meinem Hals. Glaubt der Typ eigentlich, er wäre der geilste, oder was? Heute in der Pause noch mit der Schulbitch rummachen und jetzt an mich ranmachen. So lasse ich nicht mit mir umgehen! Endlich fand ich meine Stimme und Körperbeherrschung wieder und drückte ihn von mir weg. „Hoff mal nicht, so heiß bist du nun auch wieder nicht!" Ich ging zur Tür, knallte sie hinter mir zu und ließ einen glotzenden Taylor zurück. Schnell verschwand ich, diesmal hinter der richtigen, Toilettentür und schloss mich in eine Kabine ein. Was war das denn gerade? Denkt er, nur weil er vielleicht ganz schöne Augen und vielleicht auch voll geile Haare und so ein süßes Grübchen beim Lächeln und so einen heißen Körper.... Okay, an dem war wirklich mehr schön als ich dachte. Trotzdem kein Grund, so einen auf Player zu spielen! Meinetwegen mit den ganzen Schulbitches, aber nicht mit mir! Was ein arrogantes Arschloch! Ich schloss die Kabine wieder auf und begab mich zum Waschbecken. "Oh Gott siehst du scheiße aus!" Ausnahmsweise hatte meine innere Stimme mal recht! Ich war rot wie eine Tomate! "Der Typ hat dich ja ganz schön um den Finger gewickelt!" Nein, hat er nicht! "Hat er sehr wohl! Warum sonst hast du ihn nicht gleich weggeschubst?" Okay, das war ein Argument. Keine Ahnung wieso ich das nicht gemacht hatte. Ich schaute auf die Uhr. Nurnoch 5 Minuten, dann klingelte es zur Pause. Ich entschied mich dafür, gar nicht erst zurück zur Klasse zu laufen, sondern direkt auf den Schulhof zu gehen. Und mein Weg führte mich auch direkt in die kleiner Raucherecke in dem hintersten Teil des Schulhofs, wo nur Oberstufenschüler in der Pause standen, um anzuhängen, runterzukommen und eine zu rauchen. Und genau das hatte ich jetzt auch vor. Ich zog eine Zigarette aus meiner Hosentasche. Gerade als ich in die andere Hosentasche greifen wollte, um mir meine Zigarette mit einem Feuerzeug anzuzünden, bemerkte ich, dass diese leer war. Scheiße! Also doch keine Zigarette. Enttäuscht nahm ich die Zigarette wieder aus meinem Mund.

"Brauchst du vielleicht Feuer?" Eine Männerstimme erklang hinter mir und ich wusste sofort, um wen es sich handelt. 

"Danke Kyle, ich dachte schon ich könnte meine Ziese jetzt vergessen" , sagte ich, schon während ich mich umdrehte. Er setzte sich zu mir auf eine Bank. Auf dem Schulhof war nur kaum was los, die Pause würde erst in 3 Minuten beginnen. Ich zündete nun endlich meine Zigarette an und nahm einen Zug. Ich spürte sofort wie es mich beruhigte. 

"Was machst du schon hier draußen? Habt ihr nicht eigentlich noch Unterricht?", fragte er nach einer Weile.

"Ja haben wir. Ich war nur gerade auf Klo und hatte dort... einen Zusammstoß. Deshalb hat es länger gedauert und jetzt lohnt es sich nicht mehr in die Klasse."

"Ah, verstehe." sagte er nur, und zündete sich daraufhin selber eine Zigarette an. "Was ich dich noch fragen wollte Mad. Haben du und die anderen Mädels Lust, Mittwochnacht wieder mit Skipping zu kommen" 

"Ja klar, da kommen wir auf jeden Fall mit!" Ich freute mich jetzt schon! Schipping war eine alte Tradition unserer Clique. Das Wort Schipping fügte sich aus den Wörtern "Skinny" und "Dipping" zusammen, was ja bekanntermaßen Nacktschwimmen bedeutet. Am Anfang jedes neuen Schuljahres treffen wir uns nachts bei Jayden. Natürlich nur wenn er Sturm hat und wir anderen schleichen uns auch immer raus. Jayden hat ein riesiges Haus mit Garten, und in seinen Pool würde glatt eine gesamte Fußballmannschaft passen! Und weil es nachts so dunkel ist, macht es einen riesigen Spaß nackt mit seinen Freunden zu schwimmen. Dabei sind immer Luke, David Jayden und Kyle, Kathy, Claire, Sophie und ich, und meistens noch Lily, die Freundin von Kyle und ihre 2 Freundinnen Amber und Minie. 

"Super, das wird wieder ein Höllenspaß!" , sagte Kyle nurnoch, bevor die Schulglocke ertönte und Mengen von Kindern unter lautem Gebrüll auf den Schulhof liefen. 


Hey Leute! 

Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen! Es ist leider nicht sonderlich lang, aber die nächsten Kapitel werden wieder länger, versprochen! Vergesst nicht Kommentare da zu lassen und für unsere Geschichte zu voten! Bis Freitag! 

P.S. Falls ihr es noch nicht bemerkt habt, wir updaten immer Dienstag und Freitagsabends. 

Die Lücke zwischen Hass und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt