Kapitel 25

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Es stellte sich heraus, dass Taylor einen netten Abend auf der Couch geplant hatte, mit Netflix und einer Menge an Süßigkeiten, die er vorher schön zusammen auf den Tisch gestellt hatte. Ich lächelte ihn an. Wenn er so war, so lieb und so romantisch, dann war ich wirklich kurz davor ihn zu mögen. Er gab sich wirklich Mühe und ich sah, dass auch er nicht wollte, dass wir uns hassten. Plötzlich konnte man von draußen ein lautes Grollen hören und kurz danach prasselte Regen auf das Dach. Ah toll, jetzt gab's also auch noch ein Gewitter. Doch als ich wieder in Taylors Gesicht sah vergaß ich das Gewitter und alles um mich herum. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd und nahm meine Hand. Völlig unsicher fragte er mich dann jedoch:

"Ist das zu romantisch?" Er kratzte sich am Hinterkopf.

"Nein, ganz und gar nicht! Es ist total schön, vielen Dank!" plötzlich fröstelte ich. "Aber vielleicht sollte ich mir vorher noch etwas wärmeres anziehen!" lachte ich und er ließ meine Hand los. Da bemerkte ich, dass ich meine Sachen draußen liegen gelassen habe und nicht mit mir ins Haus genommen hatte. Und jetzt goss es wie aus Eimern. Taylor musste meinen Gesichtsausruck bemerkt haben, denn nun nahm er wieder meine Hand und führte mich den Flur hinunter in ein kleines Ankleidezimmer.

"Du kannst dir gern einen von meinen Pullovern nehmen und dich hier umziehen, ich warte im Wohnzimmer." sagte er, bevor er sich selber einen Pullover aus dem Regal nahm und mich alleine im Zimmer stehen ließ.

Wirklich groß war das Zimmer nicht. Es standen ein paar deckenhohe Regale und Kleiderstangen drin. Viele Klamotten waren jedoch auch nicht da, ist ja auch klar, wenn Taylor erst vor ein paar Wochen wieder in diese Stadt gezogen war und dieses Haus noch nicht oft besucht hatte. Ich nahm mir einen dunkelgrünen Lacoste Pullover aus dem Regal. Besonders arm ist der junge Herr auch nicht. Der Pullover hatte einen V-Ausschnitt und war mir definitiv viel zu groß. Als ich ihn mir überzog und mein Handtuch, welches ich kurz davor um den Körper getragen hatte fallen ließ, atmete ich den vertrauten Geruch von Taylor ein und für einen Moment war es so, als würde ich neben ihm stehen. Dann kam ich wieder in der Wirklichkeit an und suchte nach Unterwäsche, welche ich nirgendwo in diesem Zimmer finden konnte. Der Typ hatte Ersatzpullover in seinem Wochenendhaus aber keine Unterhosen??? Wohl oder übel hatte ich wohl keine andere Wahl als nackt unter dem Pullover das Ankleidezimmer zu verlassen. Der Pullover reichte mir knapp über den Arsch, doch wenn ich ihn ein bisschen nach unten zog sollte es schon gehen.

Im Wohnzimmer fand ich dann auch Taylor wieder. Er trug eine hellgraue Jogginghose, keine Ahnung wo er die jetzt her hatte, und den Pullover, den er sich gerade aus dem Kleiderschrank geholt hatte. Er lag auf der Couch und hatte mich noch nicht bemerkt. Ich musste schon zugeben, er sah heiß aus mit seinen nassen Haaren und ich wusste auch nicht, dass eine Jogginghose an jemandem so gut aussehen konnte.

Halt dich zurück sonst verfällst du diesem Fuckboy gleich! warnte mich meine innere Stimme und sie hatte Recht. 

Also suchte ich mein Handy, um  meinem Bruder eine SMS zu schreiben, wo ich mich befand. Doch mein Akku war leer. Shit.

"Dein Bruder weiß wo du bist." plötzlich befand sich Taylor ganz dicht hinter mir und ich erschrak als ich seine Stimme an meinem Ohr hörte. "Ich habe alles vorher mit ihm besprochen." Also ließ ich mein Handy wieder sinken. 

Taylor fasste von hinten meine Hüfte und drückte mich so ganz eng an sich, sodass ich seine Beule an meinem Arsch spüren konnte. 

"Du siehst in meinem Pullover übrigens unheimlich sexy aus!" sagte er und ich sog scharf die Luft ein. Bei ihm war alles anders. Ich hatte ein komplett neues, andres Gefühl in mir wenn ich bei ihm war. Ich benahm mich auch total anders, so kannte ich mich gar nicht. ICH war einfach anders. Aber ich fand dieses anders nicht schlimm. Ganz im Gegenteil. Ich genoss jeden Moment in dem ich mich so anders fühlte. 

Die Lücke zwischen Hass und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt