52.Kapitel

205 34 99
                                    

»I'm still haunted by
the memories...«

***

Ámbar

Zweifel sind sonderbare Verräter, die sich stets der Wahrheit entziehen.
Sie sind eine so selbstverständliche Erscheinung auf dieser Welt und dennoch geben wir ihnen die Schuld, am unmittelbaren Scheitern unserer Taten.

"Ámbar", wiederholte Matteo leicht nervös und fuhr sich durch seine, leicht gelockten, Haare.
"Hast du bei dem Kuss etwas gefühlt?", fügte er dem hinzu und streichelte meine Handfläche sanft.

Eine altbekannte Gänsehaut überzog meinen gestressten Körper und ließ meine Nackenhaare kerzengerade stehen.
"Matteo ich bin mit Simón zusammen", presste ich zwischen meinen Lippen hervor und drückte diese aufeinander.

Balsano jedoch, schüttelte seinen Kopf.
"Mit dem Mexikaner, der gerade eben gegangen ist?", grübelte er und zog seine Augenbrauen empor, woraufhin seine Worte ein leichtes Unwohlsein in mir aufblühen ließen.

"Du bist damals auch so oft einfach nur verschwunden, Matteo!", zischte ich knirschend und verschlüsselte meine Arme ineinander.
"Deine Verurteilung Simóns ist demzufolge mehr als nur unberechtigt!", ergänzte ich leicht gereizt und signalisierte Pedro, welcher an der Bar stand, dass ich sobald ein Getränk ordern wollen würde.

Der Italiener neben mir schwieg kurz und schien nachzudenken.
"Ich hätte gerne einen Milchkaffee", murmelte ich als sich Pedro endlich entschlossen hatte, meine Bestellung entgegenzunehmen.

"Kommt sofort", bestätigte er, derweil Pedro meinen Kaffee zu kreieren begann.
Ich ließ mich etwas entspannter in den Sitz fallen und schielte kurz zu Matteo herüber.

"Ámbar, ich habe aus meinen Fehlern gelernt", seufzte mein Gesprächspartner und kratzte sich an seinem Hinterkopf.
"Was du nicht sagst!", konterte ich geschickt und starrte desinteressiert an die Wand frontal vor mir.
"Das steht dir so gut", schmunzelte Balsano, woraufhin ich mir auf meine Unterlippe biss.

"Du solltest eigentlich am besten wissen, dass solche Sprüche nicht bei mir ziehen!", grummelte ich und wandte mich erneut dem Italiener zu.
"Und dennoch schauen deine blauen Augen erneut zu mir", grinste er siegessicher, indessen ich meine Augen verdrehte.

"Du bist so...", knirschte ich, währenddessen Matteo in meinen Satz fiel.
"Unwiderstehlich und attraktiv?", beendete er diesen unhöflicherweise.

Ich hielt kurz Inne, da Pedro soeben den Milchkaffee auf meinem Tisch abstellte.

"Ich bezahle für die Señorita", grinste Balsano, woran anschließend ich meinen Kopf schüttelte.
"Ich bin auf deine Almosen nicht angewiesen, Matteo!", keifte ich und riet ihm mit meinen Blicken davon ab, auch nur den winzigsten Peso zu zücken.

"Das sind keine Almosen, Ámbita, sondern lediglich eine äußerst freundliche Geste deines persönlichen Kavaliers", schmunzelte er, gab Pedro rasant das Geld und setzte ein zufriedenes Lächeln auf.

"Siehst du, ich gewinne immer", lachte Matteo und zog seine Augenbrauen hoch.
"Du gewinnst allerhöchstens nach mir!", korrigierte ich, meiner Fähigkeiten bewusst und umspielte eine Haarsträhne meines blonden Haares.

"Eben ganz königlich", führte Matteo die Unterhaltung fort, derweil ich mich meinem, im Moment sympathischeren, Milchkaffee widmete.

Als das Getränk mit mir in Kontakt geriet, berührte eine wohlige Wärme meine Lippen und durchströmte angenehm temperiert meinen Körper.

Darauffolgenden Moment schweifte mein Blick zu Matteo ab, welcher mich zu mustern schien.
"Was ist so interessant?", fragte ich verwirrt und nippte kurz an meinem Getränk.

"Ich beobachte lediglich die Spinne auf deiner Schulter", grinste er und tippte sich symbolisch auf die seine.
Nervös schaute ich umher und schrie leicht auf als ich tatsächlich eine Spinne auf meiner linken Schulter erspähte.

"Guck nicht so, sondern mach sie weg!", quiekte ich nervös und begann vor lauter Panik mit dem Kaffee herumzuwedeln.
Mein Herz pochte schnell, aufgrund des unansehnlichen Tieres und mir entfloss ein leichtes Wimmern.

"Ist ja gut, beruhige dich", lachte Matteo und näherte sich mir.
Die Spinne jedoch entschied sich dazu an mir herumzukrabbeln, weshalb sich der Kaffee, aufgrund meiner Panik, wie von selbst aus der Tasse entleerte.

Von einem Moment auf den anderen waren meine kompletten Sachen mit Milchkaffee bedeckt und färbten sich dementsprechend bräunlich.
"Also so kannst du sie natürlich auch los werden", schmunzelte Matteo im Bezug auf die Spinne, welche durch meine ungewollte Kaffeeattacke verschwunden war.

"Sieh mich an, ich sehe aus wie ein Kaffeefilter", klagte ich und sah leicht beschämt an mir herunter.
Matteo schüttelte lachend seinen Kopf, griff nach meiner Hand und zog mich in den Raum neben der Bühne.

"Was wird das?", fragte ich verdutzt und zog meine Augenbrauen zusammen.
"Ich will nicht, dass du wie ein, deiner Meinung nach, Kaffeefilter aussiehst", sprach er und begann sein Shirt über seinen Kopf zu ziehen.

"Matteo, das ist aus vielen Gründen keine gute...", begann ich, jedoch entwich mir mein Atmen als mein Blick auf seinen, doch äußerst durchtrainierten, Oberkörper fiel.

Ich schluckte einmal hart, derzeit ich meinen Blick dem Boden widmete. Meine Person wollte um Gottes Willen nicht, dass ihr der Verstand entgleiste.

"Hier", murmelte er und hielt mir sein T-Shirt entgegen.
Meine Wenigkeit versuchte sich etwas zu entspannen um nicht komplett der Nervosität zu erliegen.

"Und was willst du dann anziehen?", stotterte ich leicht peinlich berührt und ermahnte meine Blicke, welche nicht von ihm ablassen wollten.

Er tut das definitiv mit purer Absicht!

"Entscheide du, Ámbita", grinste Balsano und trat einen Schritt näher an mich heran.

***

Hey💖 ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen🙈✨
Gerne Feedback da lassen💓😊

Thinking Out Loud || Ambeo/Simbar FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt