31.Kapitel

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»Als Schicksal benennen die Menschen das, was sie dem Zufall nicht zutrauen.«

***

Matteo

Der Sternenhimmel war schon immer prachtvoll und rätselhaft gewesen. Er entstand immer dann, wenn sich unserer Teil der Erde im unweigerlichen Schatten befand.
Auf ihm finden sich stets helle, weit entfernte Lichtpunkte wieder.
Es sind Sterne, die beim genaueren Betrachten mit den Farben zu spielen schienen.
Diese Details waren es, die den faszinierenden und optischen Reiz des Nachthimmels ausmachten, welcher mich so sehr ansprach.

Mein Kopf betrachtete das Himmelszelt noch eine winzige Sekunde, bevor ich meine Aufmerksamkeit komplett auf Ámbar lenkte.
"Ich darf dich doch begleiten, oder?", grinste ich.

"Du wirst gewiss eh nicht locker lassen", murmelte Ámbar und verdrehte leicht schmunzelnd ihre Augen.
"Das genügt", lachte ich und zog sie mit mir.
"Und wenn du dieses Mal erschöpft sein solltest, sag es mir gleich. Du weißt ich, trage dich liebend gern", grinste ich mit hochgezogener Augenbraue, derweil ich ihre rosige Haut betrachtete.

"Lauf, Balsano!", murmelte sie und deutete auf den Weg, der vom Roller weg führte.
"Mit dir liebend gern", erwiderte ich und setzte mich in Gang.

Ein paar Minuten der Ruhe verstrichen, indessen ich ihr Antlitz musterte. In diesem Licht, wirkten ihre blonden Haare fast wie Seide.
"Was ist mit dem Gittaristen?", fragte ich vorsichtig, derzeit ich meine Hände in meinen Hosentaschen vergrub.

"Ich wüsste nicht, was dich Simón interessiert. Schließlich habt ihr beide nichts besseres zu tun, als euch gegenseitig die Köpfe einzuschlagen!", keifte sie daraufhin leicht gereizt.
"Und das auch noch völlig grundlos", fügte Ámbar dem hinzu und verschlüsselte ihre Arme ineinander.

Meine Reaktionen bezüglich Simón hatten jedoch immer einen Grund gehabt.
Ich setzte einen Schritt vor den anderen und schielte zu Ámbar hinüber, welche neben mir lief.

"Ich hatte lediglich Interesse daran, weshalb du das Roller alleine verlassen hast und er dich nicht begleiteten wollte", murmelte ich vor mich hin und wich dem Baum aus, welcher sich vor mir präsent machte.
"Lunita", knirschte sie leise zwischen ihren perfekten Lippen.
Nickend verdeutlichte ich Ámbar, dass ich zu hundert Prozent verstand.

Ámbar und Luna hatten nie ein gutes Verhältnis. Für Ámbar war Luna Valente immer der eine Mensch gewesen, welcher ihr fast alles genommen hatte.
Der Mensch, welcher das immer noch tat.
Tag für Tag.

Meine Hand umgriff ihr Handgelenk sanft und ich hielt sie an.
"Ámbar, schenkst du mir für einen kurzen Moment dein Gehör?", fragte ich etwas nervöser und hielt mit ihr unter dem Baum, welchem ich soeben ausgewichen war.

Ámbar

Meine Blicke verfolgten den Verlauf meines linken Armes bis hin zu der Stelle, an welcher Matteos Handgelenk meines umfasste.
Das Mondlicht schimmerte durch die einzelnen Blätter des Baumes. Ein Blatt löste sich an dessen Stiel und glitt langsam, wie eine Schneeflocke, zu Boden.

Ich gewährte meinen Augen, sich Matteos zuzuwenden und musterte den Italiener.
"Was ist denn, Balsano?", fragte ich neugierig.
Matteo fuhr daraufhin sachte durch meine Haare. Wobei er bei erneuter Durchführung dieser Geste, an meiner Wange hielt und diese sanft streichelte.

"Ich will nur wissen, ob die Zeit genügt hat und ob du bereits auf meine damalige Frage antworten kannst", murmelte der Italiener leise.
"Du weißt, dass ich Sekunde um Sekunde an dich denke und du weißt, dass ich für uns alles geben würde, Ámbar", hauchte er dem rau hinzu und fuhr sich über seine Lippen.

Ich schluckte den Klos, welcher sich unmittelbar in meinem Hals bildete, herunter und trat einen Schritt von ihm weg.
"Ich kann dir noch nicht antworten. Ich weiß nicht, was ich fühle und ob ich dir komplett verzeihen kann. Das ist schwer für mich", seufzte ich.

Andächtig begann ich über eine Beantwortung nachzudenken, derweil ich zwei Stimmen hinter mir vernahm.
"Los, mach schon!", hörte ich Lunita befehlend, zu dem Partner ihrer Konversation, rufen.

Daraufhin wurde meine Hand mit einem sanften Griff von Matteos entfernt und ich spürte wie ich von jemandem umgedreht wurde.
Beachtlich schnell wurde ich nah an den Körper dieser Person gezogen und vernahm die Wärme meines Gegenübers deutlich.
Als sein Gesicht sich unwillkürlich meinem zu nähern begann, breitete sich Gänsehaut über meinen gesamten Körper aus.

Sein warmer Atem streifte meine Lippen, entfesselte ein eilendes Herzklopfen in mir und ließ mich nicht mehr los.
Als sich sein Kopf zu neigen begann, pressten sich die ihm gehörenden, weichen Lippen zärtlich auf die meinen.
Ich gab mich der Situation hin unwissend, was es für mich bedeuten würde. Meine Augen schlossen sich und ich befand mich nicht in der Lage anderweitig zu reagieren.

Ich genoss das berauschende Gefühl, welches enstand als sich seine Lippen in den unvorhergesehenen Kuss brannten.
Auch, wenn mir das kaum Luft zum Atmen ließ.
Was zur Hölle passierte hier gerade?!
Seine Hand fuhr meinen Arm entlang, rief Gänsehaut in mir hervor und plazierte eben genannten Arm an seinem Hinterkopf. Ein Zittern durchschoss meine Blutadern, veranlasste meine Knie zum leichten Schlottern.

Seine andere Hand lag in meinem Nacken, wobei Adrenalin durch jede einzelne Zelle meines momentan verwirrten Bewusstseins
rauschte.
Kurz danach entfernten sich seine Lippen sorgsam von meinen und meine Augenlider schlugen auf. Ich blickte aufgewühlt in die braunen Augen der Person, welche mich gerade noch von Matteo weggezogen und danach geküsst hatte, obzwar mir die Absicht dessen unbegründet blieb.

Kaum war ich in der Lage meinen Mund zu öffnen, kaum in der Position irgendwie zu reagieren. Ich war gerade noch dazu fähig zu Atmen.
Langsam begann ich zu realisieren, wessen Lippen es gewesen waren, die eben auf meinen gelegen hatten.
Ich begann zu realisieren, wer mich geküsst hatte.
Er.

***

-Fortsetzung folgt...😈🙈-
Wer hat Ámbar wohl geküsst... hmm?😏😏
Sollte ich mich für den Cut an dieser Stelle entschuldigen?😈öhm ich verteidige mich jetzt einfach damit, dass ich Spannung aufbauen wollte xD

Ich hoffe ich hab den Kuss halbwegs akzeptabel geschrieben und es war nicht zu schlecht 😄💘

Ich wollte euch informieren, dass ich ab Montagabend im Urlaub bin. Ich schaffe es dort leider nicht zu updaten.
Ich hoffe das ist kein Problem und ihr versteht das💖🙈

Thinking Out Loud || Ambeo/Simbar FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt