60.Kapitel

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»a million thoughts in my head...«

Ámbars Sicht
Wir verfallen fortdauernd der Illusion, in einem Meer von Chancen schwimmen zu können. Meine Atmosphäre erlangte hierbei stets eine erwähnenswerte Rolle.

Matteos flüsternde Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
"Weiß er nichts hiervon?", fragte mich der Italiener, woraufhin ich kopfschüttelnd verneinte.

"Nach unserem Streit, haben wir einander kein Wort geschenkt", erwiderte ich seine Frage, indessen ich unter der langen Tischdecke hervor sah.

"Ámbar, verzeih mir, dass ich dich entmutigen muss aber wir können nicht ewig unter dem Tisch hocken", lachte Matteo schon fast amüsiert und warf einen Blick auf seine Uhr.

"Noch ganz kurz. Vielleicht geht er gleich wieder", murmelte ich vor mich hin, derweil meine Augen Simón unauffällig verfolgten.

"Du verstehst nicht, Smith. Was denkst du, glauben meine Eltern, wenn wir noch länger unter diesem Tisch sitzen? Glaubst du nicht, dass ihre Fantasie mit ihnen durchgehen würde?", sprach er leise und deutete mit seinem Finger auf seine Eltern.

"Verzeih aber du kannst dich nicht mehr verstecken", ergänzte mein Gesprächspartner dem, währenddessen ich nickend zu seufzen begann.
Matteo kroch unter dem Tisch hervor und streckte mir seine Handfläche entgegen.

Langsam bewegte sich meine Hand in Richtung der seinen, derzeit sich meine Augen schlossen. Es war ohne Zweifel eine seltsame Situation unter einem Tisch, in einem noblen Restaurant, hervorzukriechen.

Ausatmend stabilisierte ich mich auf meinen Beinen, indes sich mir alle Blicke der Gäste offenbarten.

"Wir werden angestarrt", murmelte ich zu dem Italiener, welcher mir registrierend zunickte.

"Hast du etwas anderes erwartet?", entgegnete er und platzierte sich auf seinem Stuhl. Meine Augen untersuchten die Räumlichkeiten und blieben bei einer Bühne hängen.
Eine Bühne, auf welcher sich ein Schlagzeug und eine ganz besondere Gitarre befanden.
Simóns Gitarre.

Sein Blick war präzise auf mich gerichtet und die Stimmung seines Gemüts stand förmlich in seinen Augen nieder geschrieben.
Simón machte mich nervös, er brachte mich um meinen Verstand.

Vorbestimmte Stille begann in dem Raum zu regieren - sie regierte zwischen ihm und mir. Stille, welche viel lauter erschien, als ich es erwartet hatte.

Ich senkte meinen Kopf, symbolisierte Matteo, dass ich kurz gehen würde und drehte somit von dem Geschehen ab.

Vor dem Eingang des Restaurants fand sich eine Bank wieder, welche mir kurz darauf als Sitzmöglichkeit diente. Ich stützte meine Ellenbogen auf meinen Knien ab und begann leise zu seufzen.
Die Ruhe allerdings leistete mir nicht all zu lange Gesellschaft.

"Ámbar?", meldete sich Simóns Stimme zu Wort, woraufhin sich mein gesenkter Kopf leicht anhob.
Zur Registrierung seiner Anwesenheit, gab ich lediglich einen primitiven Laut von mir.

"Das ist also der Grund, weshalb meine Nachrichten nebensächlich waren?", seufzte er und fuhr sich durch seine Haare.
Meine Person setzte sich auf, indessen sich meine Arme verschlüsselten.

"Sie waren nie nebensächlich", erwiderte ich und richtete meine Augen dem Mexikaner entgegen.

"Ach wirklich, Ámbar? Würdest du mir dann auch erklären warum du mit Matteo hier bist und vor allem, weshalb ich dich mit ihm unter einem Tisch vorfinde?", murmelte er, derweil sich leichter Zorn in seiner Stimme breit machte.

"Seit wann bin ich dir Rechenschaft schuldig?", konterte ich und zog kurz meine Augenbrauen nach oben.

"Du warst schließlich derjenige, der von Lunita dazu gebracht wurde, mich zu küssen."  Meine Stimme klang verloren und dennoch distanziert.

"Ja verdammt und ich würde dich immer wieder küssen, wenn ich die Chance dazu hätte", sprach Simón und trat einen Schritt auf mich zu.

Meine Pupillen weiteten sich und mein Herzschlag wurde schneller.                                                  "Versteh doch, Ámbar", ergänzte er dem etwas sanfter und blickte kurz auf den Boden.

"Was soll ich verstehen?", nuschelte meine Person, derweil sich sein Kopf aufrichtete und er mit einem Finger leicht durch meine Haare strich.

"Lass das", flüsterte ich zögernd und legte meinen Kopf beiseite.
"Hör auf einer trügerischen Hoffnung zu verfallen, okay?", vervollständigte ich meinen Satz und zuckte leicht zusammen.

"Von welcher trügerischen Hoffnung sprichst du?", säuselte er behutsam an mein linkes Ohr und strich meinen Arm entlang.

"Simón", schluchzte ich kaum hörbar, wandte mich von ihm ab und wischte eine kleine Träne aus meinem Gesicht.

Meine Hand entzog seinen Arm meiner Schulter, indessen ich mich von ihm entfernte und rasant aus dem Restaurant verschwand.

Wind traf auf meine erwärmte Haut, der Mond spendete mir Licht und ich begann seufzend den Weg nach Hause anzutreten.

"Ámbar! Warte!, erreichten mich die Worte des Mexikaners und schallten zart durch die Nacht.
Es war bereits finster und dunkel geworden. Die Sterne kleideten den Himmel aus und meine Liebe verfolgte mich.

"Bitte, gib mir einen Moment von dir", fügte er dem herzbewegend hinzu, derweil ich mich hinter einem Baum zu verstecken begann.

Ich hielt kurz Inne, lehnte mich an die Rinde und starrte gerade aus.
Vor mir erstreckte sich ein See, in welchem sich der Mond wunderbar spiegelte.

"Ich weiß nicht, wo du bist aber das ist gerade nicht wichtig", vernahm ich seine Stimme leise und gedämpft.
Er stand zweifelsohne weiter weg von mir. 

"Egal ob du mich hörst...", sprach Simón gegen den Wind.

"Ich liebe dich."

Hey 🙈💖 ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen❤
Langsam neigt sich die Story dem Ende zu...💎

Gerne Feedback da lassen oder so✨🌙

Thinking Out Loud || Ambeo/Simbar FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt