45.Kapitel

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»Sag mir ehrlich, kennst du ihn?
Diesen einen Menschen, der alles verändert hat?«

***

Ámbar

Wir bewohnen eine vielseitige Welt, welche mit unzähligen Erfahrungen, Taten und Ideen bestückt ist.
Eine Welt, in der die Gesamtheit riesig und groß ist und der Einzelne so unbedeutend für die Masse sein kann.

Die Art meiner Probleme interessierte demnach nur mich und den kleinen Kreis um mich herum.
Dieser kleine Kreis, in welchem ich lebte, genügte mir jedoch absolut.
Er umfasste schließlich meine Freunde, meinen Stand und meine kleine Geschichte.
Eine Geschichte, welche ich überraschenderweise nicht an die große Glocke hängen wollte.

"Ich glaube sie ist in einer Art Starre gefangen", rätselte Delfis Stimme, welche meine Gedanken nach gefühlten Stunden zu übertönen begann.
Mein Blick inspizierte den Stoff ihres Kleides und ließ mich darin versinken.

"Ámbar?", rief sie lauter und schien an meinen Gedanken rütteln zu wollen.
Abwesend stoß ich lediglich einen primitiven Laut aus, der meine körperliche Anwesenheit bestätigte.
"Mich würde interessieren, in welcher Welt sie schwebt", erklang leise, die Stimme Delfinas in meinen Ohren, welche zunehmend klarer wurde.

"Was?", seufzte ich verwirrt und schüttelte meinen Kopf.
"Da ist sie ja wieder", lachte meine etwas klügere Freundin, begleitet von Applaus Jazmíns.
"Verzeiht, ich war in Gedanken versunken", murmelte ich und trank den Rest meines, inzwischen dermaßen warm gestandenen, Erdbeershakes aus.

"Nicht nur in Gedanken, es schien so als schwebtest du gerade in einer anderen Welt", schmunzelte Delfi dem anschließend.
"Mädels?", beschwerte sich Jazmín quengelig und kippelte auf ihrem Stuhl herum.
"Können wir nicht was spannenderes machen, als hier nur herumzusitzen", sprach sie gelangweilt und sprang, wie ein Huhn, von dem Stuhl herunter.

"Sie ist wie der Hund meiner Großmutter, einfach ungeduldig und quietschig", scherzte Delfi und klopfte auf Jazmíns Kopf.
"Aber in einem Punkt hat sie Recht. Es scheint, als bräuchte die Königin der Bahn etwas Ablenkung", murmelte Delfina und erhob sich ebenfalls von ihrem Stuhl.

"Komm, Ámbar", lächelten meine Freundinnen und zogen mich auf die Bühne des Rollers.
"Was genau habt ihr vor?", sprach ich skeptisch, derweil ein Lächeln begann meine Lippen zu umspielen.
"Wir wollen deine Energie aus der Reserve locken", erklärten sie, indessen Jazmín ihr Tablet zückte.

Meine Zähne pressten sich in meine Unterlippe und ich musterte den, doch äußerst amüsanten Versuch Jazmíns, das Tablet an den Lautsprecher anzuschließen.
"So funktioniert das nicht", schimpfte Delfi und stieß Jazmín leicht weg.
"Aber Delfi, ich kann das", probierte der Rotschopf ihr zu versichern.

"Sicher...", begann Delfina prustend. "Genau so, wie du letzte Woche angeblich fähig warst den Kuchen zu backen und du dabei Zucker mit Salz vertauscht hast", murmelte sie, woraufhin ich mir ein leichtes Schmunzeln nicht unterdrücken konnte.

"Das kann doch mal passieren, schließlich sehen sich Zucker und Salz zum verwechseln ähnlich", verteidigte sich Jazmín kichernd.

Die amüsante Vorstellung an den wahrscheinlich absolut versalzten Kuchen Jazmíns steigerte meine Stimmung erheblich.
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass Delfi und Jazmín mir das ganze Jahr nicht weniger gefehlt hatten als alles andere hier.

Nachdem sie das Tablet angeschlossen hatten, erklang in meinen Ohren, eine mir äußerst bekannte Melodie. Eine Melodie, welche mein Inneres in ein aufbrausendes Meer verwandelte.

Die vielzähligen Handbewegungen meiner Freundinnen bewegten mich dazu, meiner Stimme freien Lauf zu lassen.
In meinem Herz begann sich beeindruckend viel Adrenalin zu entfalten, welches sich in dem gesungenen Text wiederspiegelte.

Delfi hatte ohne jede Zweifel das passendste Lied herausgesucht.
¿Cómo me ves? bedeutete mir stets eine Menge und der damalige Anlass, des Komponierens, war ein traumhafter gewesen.
Schließlich sind mir, zu dieser Zeit ein paar der heutigen Gedanken erspart geblieben.

Ich ließ mich komplett in der Melodie fallen, weshalb ich nach Ende des Liedes immer noch eben erwähntes Adrenalin spürte.
"Danke", murmelte ich ihnen zu und schenkte den beiden ein ehrliches Lächeln.

"Wisst ihr, was meine Laune noch mehr steigern ließe?", sprach ich mit hochgezogen Augenbrauen.
Delfi wechselte kurz einen Blick mit Jazmín.
"Denkst du dasselbe, wie ich?", grinste Delfi in Richtung Jazmín, woraufhin Jazmín zu nicken begann.

"Aber sicher, wetten ihr habt auch so Hunger auf Pizza, wie ich ihn habe?", faselte sie und zwinkerte uns selbstsicher zu.

Delfi schlug mit der Hand vor ihre Stirn, musste jedoch lachen.
"Jetzt, wo du es sagst schon, aber ich denke, Ámbar meint eher Skaten", erklärte Delfi, derweil ich ihr zustimmte.
Schmunzelnd lief ich langsam von der Bühne herunter und machte mich, mit meinen zwei Freundinnen als Gefolge, auf den Weg zu den Spinden.

Ich drehte mich zu beiden um, als wir an unseren nebeneinander plazierten Schränken ankamen.
Es war ein Wunder, dass ich den Spind nach einem langwierigen Jahr immer noch als meinen bezeichnen konnte.
"Ámbar, schau mal", murmelte Delfi leicht überrascht und deutete mit ihrem Finger auf meinen Spind. Sofort drehte mein Kopf von ihnen ab.

Ein erstickendes Gefühl kroch meinen Hals hoch, als ich sah, was an meinen Spind befestigt war.

An ihm hing ein Ring.
Ein wunderschöner Ring, bestückt mit einem seltenen, blauen Bernstein.

***

Hey ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 🙈💖
Wer hat Ámbar wohl den Ring geschenkt?😏✨

Zudem ein mega großes
D A N K E S C H Ö N für 10k Reads, ich meine das ist einfach nur
wow *-*🙈😍❤

Thinking Out Loud || Ambeo/Simbar FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt