56.Kapitel

216 34 82
                                    

»And suddenly we were strangers again...«

Ámbars Sicht
Das Herz ist unsere einzigartige Zuversicht, umgeben von einer starken Rüstung, welche es belebt und schützt. Oftmals jedoch wird dieses Herz betrogen und dann trifft uns ein unmittelbarer Schlag - er ergreift uns ausnahmslos.

Der Bezug des Kissens umrahmte mein Gesicht und trocknete meine Tränen, welche sich erneut gebildet hatten. Angespannt krallte sich meine linke Hand in den Bettbezug und zog ihn zusammen.

Nach dem Vergehen eines Momentes öffneten sich meine Augen und ich blickte starr gerade aus. Seufzend versuchte ich meine Gedanken zu verdrängen um den Sturm zu mildern, welcher in meinem Herzen wütete. Allerdings war dieser Sturm so weit fortgeschritten, dass ich ihn einfach seine Arbeit verrichten ließ.

Schließlich hatte er mir schon genommen, was ich am meisten brauchte oder etwa nicht?

Ich strich mir gedankenverloren die Haare aus dem Gesicht und erhob mich von dem Bett, welches mir bequem gedient hatte.

"Das ist nun also aus Ámbar Smith geworden?", fragte ich mich selber und sah an mir herunter.

Emotionen hatten mich im Griff und ließen mich nicht los, ließen mich verzweifeln.

Ich beäugte jede Ecke des Zimmers, als ich eine unerträgliche Stimme wahrnahm, welche sich vor der Zimmertür beschwerte.

"Wieso sind meine ganzen Sachen in dieser Tasche?", zeterte diese Stimme, welche ich nun der Mexikanerin zuordnen konnte.

Ihr verzweifelter Ausdruck ließ mich leicht selbstgefällig schmunzeln. Woraufhin mich der Reiz, in ihr Gesicht zu blicken, dazu veranlasste die Tür zu öffnen und die Kleine genauestens zu mustern.

"Lunita, was ist denn los?", fragte ich scheinheilig und zog fast schon amüsiert meine Augenbrauen hoch.

"Ámbar, weißt du zufällig, was hier passiert ist? Ich bin mir nämlich sicher, dass du dafür verantwortlich bist", erwiderte sie skeptisch und warf einen Blick in mein Zimmer.

"Wovon sprichst du Valente? Ich habe mir lediglich das Recht genommen, mein eigenes Zimmer zu bewohnen", antwortete ich ihr unbeugsam und verschlüsselte meine Arme.

"Mein eigentliches Zimmer ist aber noch nicht fertig", prustete die Brünette und sammelte ihre Sachen zusammen.

"Das tut mir ja so aufrichtig leid. Sicherlich kannst du doch auch ein paar Nächte auf dem Boden übernachten", murmelte ich provokant und trat eine Schritt zur Seite, sodass sie einen Blick auf ihren Möchtegernschmuck werfen konnte, welcher sich auf den Boden verteilt hatte.

"Was ist da passiert?", meinte sie fast schockiert und stürzte sich auf den Boden, um ihren geliebten Schmuck aufzusammeln.

"Eben jeder, was er verdient", schmunzelte ich vor mich hin und strich über meine Wange, welche immer noch erhitzt war und sich wahrscheinlich tiefrot gefärbt hatte.

"Soll das etwa eine Art Racheakt sein?", seufzte Luna und fuhr sich leicht verzweifelt durch ihre Haare, indessen sie ihre geliebten Gegenstände dem Boden empor hob.

"Ich und Rache? Nein niemals würde ich mir so etwas erlauben. Stell dir vor Luna, ich bin aus Versehen gegen deine Schmuckbox gelaufen und dann hat sie leider Bekanntschaft mit dem Boden gemacht", erwiderte ich und schüttelte versteckt amüsierend meinen Kopf.

"Alles klar, Ámbar", murmelte sie erzürnt und lief, mit ihrem gesamten Schmuck, an mir vorbei.

"Wahrscheinlich genauso aus Versehen, wie du dir Matteo und danach Simón gekrallt hast", prustete sie beleidigt, woraufhin ich unbeeindruckt meine Haare nach hinten warf.

"Du bist so lächerlich, Kleine", schmunzelte ich provokant und zuckte mit meinen Augenbrauen.

"Genau wie du", erwiderte die Mexikanerin schwach.

"Das ist ja eine absolut neue und originelle Bemerkung, Lunita. So etwas hätte ich dir gar nicht zugetraut. Wow", belächelte ich missgünstig, derweil Ironie meinen gesamten Satz bestückte.

Die Kleine streifte leicht meine Schulter und warf mir einen undefinierbaren Blick zu.

"Au revoir", entgegnete ich und schloss meine Tür leicht augenverdrehend.

"Was?", erklang die etwas unverständliche Stimme Lunitas, woraufhin Gelächter meiner seits ausbrach.

"Du besitzt nicht das minimalste Kenntnis der französischen Sprache oder?", scherzte ich und schloss grinsend meine Tür.

Wie amüsant doch ihre grotesken Gesichtszüge waren.

Zufrieden, dass ich Luna erfolgreich aus meinem Zimmer verbannt hatte, ließ ich mich auf einen Stuhl in meinem Zimmer fallen und seufzte theatralisch.

Die Sonne zog allmählich dem Horizont entgegen und der begleitende Himmel begann sich rötlich zu färben. Ich lauschte meinem Herzschlag, welcher sich zu beruhigen begann und strich erschöpft mit meiner Hand hinter meinen Hals.

Gerade als sich Ruhe über meine Sinne gelegt hatte, ertönte allerdings ein kurzer Ton, der unzweifelbar von meinem Handy stammen musste.

Gespannt griff ich nach diesem und erblickte daraus resultierend eine Nachricht. Eine Nachricht von dessen Absender ich so schnell eigentlich nichts zu hören erwartet hatte.

Mit aufkommender Nervosität las ich die Mitteilung Simóns und presste meine Lippen zu einem schmalen Spalt zusammen.

"Ich habe nicht viel zu geben Ámbar aber ich weiß, dass ich derjenige sein kann, der dich vervollständigt. Du wirst mir sicher nicht glauben aber, wenn du wüsstest wie lange ich schon an dieser Nachricht sitze, würdest du mich sicher für verrückt halten. Bitte tu mir einen Gefallen und lächle, wenn du diese Zeilen liest. Das würde mir sehr viel bedeuten", las ich gedankenverloren, derweil eine Träne meinem Auge entrann, ich aber dennoch unwillkürlich lächeln musste.

Was hatte er bloß mit mir gemacht?

Heeey💖✨
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 🌙

Wünsche euch noch ein schönes Wochenende🙈❤

Thinking Out Loud || Ambeo/Simbar FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt