41.Kapitel

248 44 105
                                    

»...Catch me if you can...«

***

Ámbar

Mein Leben konnte man mit einem hauchdünnen Seil assoziieren, auf welchem ich mühsam mein Gleichgewicht zu balancieren versuchte.
Dabei bestand die Balance, mit welcher ich größtenteils umgehen sollte, wohl eher aus vielzähligen Erlebnissen. Erlebnisse, die bestimmen, ob ich nach rechts oder links zu kippen drohte.
Doch genauso wie die leidvollen Erlebnisse ein Auslöser für Schwierigkeiten sein können, hatten die wunderschönen Erlebnisse die Fähigkeit, Balance wiederherzustellen.

Gerade balancierte ich so aufrecht und elegant auf dem schmalen Seil, dass kaum jemand einen Sturz provozieren könnte.
Simón war es, der für mein inneres Gleichgewicht zu sorgte.
Es waren seine Arme, die mich stützen und es würden seine Arme sein, welche mich auffangen würden wenn ich von dem Seil zu kippen drohte.

"Ámbar, meine Frage ist ganz simpel und genauso schwer", nuschelte der Mexikaner sanft in meine Richtung, derzeit er behutsam durch meine blonden Wellen strich.
Ich nickte ihm zu, richtete meinen Kopf seinen Augen entgegen und vernahm die warmen Farben des Abends, welche mit seiner Silhouette spielten.

"Denk' einfach laut", erwiderte ich leise, da ihm die Frage schwer zu fallen schien.
"Ich habe mich verliebt. In jemanden, der beeindruckend, schön und ab und zu etwas schnippisch ist", murmelte mein Gegenüber und streichelte meine Hand mit seinen Fingerkuppen.
"Diejenige, welche stur und hartnäckig bis zum Himmel ist, aber dennoch süß. Diejenige, die gerade vor mir steht", schmunzelte Simón und kratzte sich lächelnd an seinem Hinterkopf.
Langsam schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen. Ein Grinsen verursacht durch seine Worte.

"Und jetzt frage ich diese Person, ob sie sich auch in mich verliebt hat", murmelte er sanft lächelnd und begutachtete meine Augen.
Ich schluckte einmal, biss mir auf meine Lippe und zog mit aufkommender Nervosität meine Augenbrauen zusammen.
Das Braun seiner Augen begann mich hoffnungsvoll anzufunkeln, derweil er mich an seinen Händen zu sich zog. Der unverwechselbare Duft des Mexikaners zog in meine Nase und leichte Gänsehaut überzog meinen bereits zitternden Körper.

"Ich weiß nicht, was mit mir passiert, wenn du mich berührst, wenn du mich ansiehst", stotterte ich, wich kurz seinen Blicken aus und machte diese Tätigkeit sofort rückgängig.
"Wieso? Was genau ist es, was du spürst, wenn ich deine zarten Arme berühre, wenn ich meine Blicke auf deine Lippen richte", erwiderte er und hob seine Hand zu meiner Wange, um eben genannte sanft zu streicheln.

"Ámbar", raunte er an mein Ohr und verharrte dort.
"Das Einzige...", begann ich schluckend, indessen sich meine Nackenhaare aufstellten.
"Das Einzige was ich weiß ist, dass es für die Liebe keine Erklärungen gibt", fügte ich dem hinzu, derweil die Sonne begann mit dem Mond ihren Platz zu wechseln und sich allmählich der Sternenhimmel über uns legte.

"Richtig. Für die Liebe gibt es einzig und allein eine sanfte Geste, einen zärtlichen Ausdruck", murmelte der Mexikaner, ließ von meinem Ohr ab und richtete sein Gesicht nah an das meine heran.
"Erzählst du mir von diesem Ausdruck?", schmunzelte ich und ertappte meine Arme, welche sich unwillkürlich um seinen Nacken gelegt hatten.

"Liebend gern, Señorita", erwiderte mein Gegenüber charmant und näherte sich meinem Gesicht, woraufhin seine Hände begannen mein Gesicht sanft zu umranden.
Seine Hände fühlten sich warm an und in Kombination mit meinen Wangen, begann das Feuer in mir wie bei einem gewaltigen Waldbrand zu brodeln.

Meine Augenlider fielen aufgrund des Wohlbefindens seiner Nähe unmittelbar zu und ich begann noch einmal zu seufzen.
Ein letztes Mal, bevor ich die Lippen des Mexikaners auf meinen spürte. Lippen, welche sich vorsichtig auf meine pressten und den Kuss verinnigten.
Ein berauschendes Gefühl sorgte dafür, dass mein Blut beeindruckend schnell durch meine Adern strömte.
"Ich werde immer da sein...", nuschelte er in den Kuss hinein.
"Um dich aus der Finsternis zu holen", fügte Simón dem hinzu und begann meine Lippen sanft zu liebkosen.

"Simón?", murmelte ich, derweil wir uns voneinander lösten und Augenkontakt hielten.
"Ja, Bonita?", schmunzelte mein Gegenüber und streichelte mit seinen Fingern meine Wange entlang.
"Ich habe das Feuer in mir gejagt, obwohl ich es einfach hätte brennen lassen sollen", nuschelte ich, inspizierte seine Augen und presste meine Lippen aufeinander.

"Und wie ist es, das Feuer brennen zu lassen?", grinste der Mexikaner charmant, derzeit er mit seinem Daumen über meine Unterlippe fuhr.
"Wie es ist?", erwiderte ich schmunzelnd.
"So, als würde ich im freien Fall sein", fügte ich dem hinzu und seufzte genüsslich auf.

Meine Augen zogen nach oben.
Über uns erstrahlte das Licht von tausend Sternen, welche sich wie ein Schutzwall um uns legten. Ich beobachtete schmunzelnd ihr Funkeln und bemerkte wie auch der Rest des Nachthimmels meine Sicht gewann.
Jedenfalls bis zu dem Moment, in welchem Simón mein Kinn sanft zu sich zog und meinen Körper an seinen drückte.
"Dank dieses Kusses, kenne ich die Antwort auf meine Frage", murmelte der Mexikaner.

Mir ging es ebenso.

Ich habe mich unbeschreiblich in dich verliebt, Simón.

***

Hey🙈💖 ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen hehe🌹✨

Außerdem wollte ich mich noch für 9k Reads bedanken das ist soooo unglaublich 😍❤

Thinking Out Loud || Ambeo/Simbar FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt