54.Kapitel

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»Und wir werden stolpern und fallen...«

Ámbars Sicht
Was heißt es eigentlich, einen bedingungslosen Kampf zu führen, wenn man sich des Sieges und des daraus resultierenden Preises nicht bewusst ist?
Man verharrt an einem Moment und hofft, dass Rettung naht - Rettung aus einem unmittelbaren Kampf.

Meine Augen analysierten Simóns, derweil mein Herzschlag sich dazu entschied, kontinuierlich laut zu pochen und somit meine Ohren zu betäuben.

"Ich kann dir nicht entkommen", nuschelte seine Stimme behutsam, indessen mich sein Blick unbeherrscht musterte.
Ein schwaches Nicken entgleiste meiner Person, woraufhin meine Lider leicht flatterten.

"Und ich kann kaum ein Wort über meine Lippen bringen", antwortete ich dem Mexikaner nach kurzer Pause und räusperte mich leicht genierlich.

"Können wir reden, bitte?", flüsterte ich und überwand somit die Stille, welche sich kurzerhand über unsere Konversation gelegt hatte.

"Das wäre dringend nötig und diesmal, werde ich nicht gehen", bestätigte er meine Frage, woraufhin mir ein erleichtertes Seufzen entfiel.

An meiner Hand zog er mich von der Tür weg und lief gemeinsam mit mir zu der Couch, welche ihren Platz im Wohnzimmer hatte.

"Wieso bist du einfach verschwunden, ohne mir eine Chance der Erklärung zu schenken?", murmelte ich seufzend.
Der Mexikaner führte seine Handfläche über sein Gesicht und atmete bedrückt aus.

"Ámbar, versteh doch", begann er erschöpft und fokussierte mich mit seinem gesamten Augenwinkel.
"Verzeih Simón aber ich verstehe gerade rein gar nichts!", zischte ich leicht und schüttelte befangen meinen Kopf.

"Mein diesbezügliches Verständnis hält sich in Grenzen", fügte ich dem etwas leiser hinzu und senkte meinen Kopf dem Boden entgegen.

"Was denkst du, wie es sich anfühlt, wenn deine Freundin von jemand anderem geküsst wird, du direkt daneben stehst und nichts dagegen unternehmen kannst?", murmelte er seufzend und hob mein Kinn sanft an.

Seine Hände umschlossen warm meine Wangenknochen und vermittelten mir ein Gefühl der Sicherheit.

"Genau genommen hast du etwas getan. Schließlich bist du gegangen!", seufzte ich, derweil meine Augen tief in die seinen blickten.
Mein Herzschlag wurde allmählich schneller und mein Körper begann leicht zu zittern.

Der Mexikaner senkte seinen Kopf.
"Ámbar... Ich bin ein Feigling, ein Idiot", fügte er dem hinzu, indessen sein Daumen zart über meine Wange strich.

Meine Sicht verschwamm leicht und ich fuhr mir mit meiner Zunge über meine Unterlippe. Nachfolgenden Moment, erhob sich Simón von der Couch und bewegte sich in Richtung Fenster, sodass mir sein Gesicht vorenthalten blieb.

Spürbare Stille zog durch den Raum und ließ sich in diesem nieder. Meine Person seufzte lautstark und näherte sich dem Mexikaner ganz vorsichtig.

Meine Hände legten sich von hinten vorsichtig auf seine Augen.
"Was fühlst du, wenn du absolut gar nichts siehst und einfach laut denken kannst?", murmelte ich behutsam und schloss ebenfalls meine Augen.

"Ich fühle, dass dieses Mädchen hier, alles für mich ist und das mich ihre Berührungen komplett verrückt machen", erwiderte er, weshalb sich unwillkürlich ein Lächeln auf meine Lippen schlich.

Der Mexikaner drehte sich zu mir um und legte meine Hände um seinen Nacken.

"Ich fühle, dass ich sie über alles liebe und das mich meine Fehler von ihr entfernen", ergänzte er, derweil sein Atem auf meine Haut traf und diese sofort erwärmte.
Ein Rausch durchströmte meinen Körper und seine Wärme verschmolz mit meiner.

"Du verlierst sie nicht, weißt du?", flüsterte ich sanft, indessen ein Lächeln meine Lippen umspielte.

Spürbar bemerkte ich sein Gesicht, welches sich meinem zu nähern begann.
Meine Augen jedoch entschieden sich dazu, geschlossen zu bleiben.
"Liebt sie mich denn immer noch?", murmelte mein Gegenüber, woraufhin ich einen kurzen Atemzug in mir aufnahm.

"Tut sie und zwar bedingungslos", nuschelte ich, bevor meine Lippen sich sanft auf seine legten.
Simóns Hände ertasteten meine Wangen und ein Kribbeln durchflutete meine Adern strickt.

Welch Reiz ein blinder Kuss doch auf mich ausübte.

Simóns Daumen fuhr langsam über meine Unterlippe, wodurch meine Beine ihren vorhanden geglaubten Halt verloren.

Meine Augen öffneten sich gemächlich sowie ruhig, infolgedessen mein Blick ausschließlich auf meinem Gegenüber weilte.

Die Ruhe und Innigkeit zwischen uns verringerte sich jedoch, als die Stimme Lunitas ertönte.

"Hey Ámbar. Also habe ich mich doch nicht verhört", kicherte die Brünette und gesellte sich zu uns.

"Bedauerlicherweise", grummelte ich, da mir ihre Anwesenheit alles andere als gut bekam.

"Ich dachte ihr hättet euch gestritten. Immerhin meinte Simón vorhin zu mir, dass Matteo dich geküsst hätte", grinste sie voll Unaufrichtigkeit, weshalb meine Augen kreisten.

"Und das weißt du aus welchem Grund?", murmelte ich knirschend.

"Wir haben eben keine Geheimnisse voreinander. Ach ja, vor dir möchte ich übrigens auch keine Geheimnisse mehr haben. Also Ámbar, willst du ein Geheimnis hören?", grinste Luna und zwinkerte Simón zu.

"Was für ein Geheimnis?", zischte ich skeptisch, derweil meine Blicke zwischen beiden hin und her schnellten.

"Bitte tu das nicht, Luna", flehte Simón und schüttelte erschrocken seinen Kopf.

"Du erinnerst dich an euren ersten Kuss damals?", fuhr Lunita allerdings fort, woraufhin ich ihr bestätigend zunickte.

"Simón hat dich nicht geküsst, weil er es wollte, sondern lediglich weil ich es von ihm verlangt hatte. Er war mir etwas schuldig und ob er dich liebt, würde ich in Frage stellen", kicherte die Brünette selbstgefällig.

"Verschwinde, Luna!", rief ich lautstark und entfernte mich von dem Geschehen, derweil glasige Tränen wie Blitze auf mich einschlugen.

Hey✨❤
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen🙈💖

Gern Feedback da lassen und noch ein schönes Wochenende🌸✨

Thinking Out Loud || Ambeo/Simbar FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt