37.Kapitel

262 36 68
                                    

»Ein Sprung von Vertrauen ist es wert riskiert zu werden.«

***

Ámbar

Wir besitzen unzählige Emotionen, von denen Traurigkeit wohl eine der imposantesten ist.
Trauer ist eine Emotion, die uns so unfassbar sensibel macht. Sie gleicht einem schwarzen Loch, welchem man nicht entrinnen kann.
Traurigkeit fühlt sich an wie die tiefste Leere. Sie ist wie das rauchige Verglühen eines Feuers, wie ein in Ohnmacht fallen und wie ein Zerren an der Seele.

Eine separate Träne perlte von meinem Kinn ab und machte sich auf meiner Handfläche beträchtlich.
Diese Träne glich einem Regentropfen, einem Tropfen, welcher durch ein kräftiges Gewitter entstanden war.
Ich griff seufzend nach einem Taschentuch und hob mich dem Boden empor, welcher seit einigen Minuten mein Sitzplatz gewesen war. Sanfte Sonnenstrahlen kleideten den Bodenbelag der Villa und verleiteten mich dazu, einen Blick aus dem Fenster zu riskieren.
Der morgendliche Regen schien vergangen zu sein und ließ nun die Wärme der Sonne durch die Wolken schimmern.

Ich entschied mich dazu, den Garten zu besuchen, woraufhin ich getragen die Villa verließ. Sonnenstrahlen begannen meine Haut zu küssen, als ich mich außerhalb der Villa befand. Mein Körper erlangte Wärme, welche mir dazu verhalf meine Tränen schneller trocknen zu lassen. Meine Augen schlossen sich einen kurzen Moment und ich ließ einen Hauch Freiheit in mir aufsteigen.

Nach dem Öffnen meiner Augen begab ich mich zu einer Bank, welche in der Nähe des Springbrunnens ihren Platz hatte. Ich lehnte mich an die Bank und richtete meinen Kopf Richtung Himmel aus. Der Brunnen plätscherte und beruhigte aufgrundessen angenehm meine Sinne.

Ich schloss erneut meine Augen und verfiel still, einer leichten Tagträumerei. Zumindest genau bis zu diesem Zeitpunkt, an welchem Rey mich aus meiner erlangten Ruhe weckte.

"Señorita Ámbar, in der Küche wartet Besuch für Sie", rief er mir hinweisend zu.
Es war schon äußerst merkwürdig gewesen, dass das Schoßhündchen meiner Tante über meinen Aufenthaltsort Bescheid wusste, zumal ich ihn nie über diesen informiert hatte.
Jedoch war es genau so verwunderlich gewesen, wer denn der Gast sein sollte.

"Schicken Sie den Besuch her", erwiderte ich und widmete mich, mit geschlossenen Augen, erneut den Sonnenstrahlen.
Gähnend wartete ich gespannt auf die Person, welche es für nötig hielt, mich in der Villa zu besuchen und inspizierte die Wolken.

"Hey, Ámbar", vernahm ich ein paar Minuten später seine warme Stimme. Meine Augen öffneten sich, woraufhin ich Simón vor mir erblickte.
Simón, welcher mit einem unvergleichlichen Blumenstrauß vor mir stand und mir sein charmantestes Lächeln widmete.

"Simón?", fragte ich den Blumenkavalier leicht verwundert und musterte ihn.
"Du hälst die Blumen sicher für kitschig", murmelte er und kratzte sich verlegen an seinem Hinterkopf.
"Vielleicht tue ich das nicht, wenn du mir den Grund dieser verrätst", schmunzelte ich verhalten und legte meinen Kopf schief.

"Ich konnte dir nicht einfach ohne irgendetwas gegenübertreten, Señorita", versuchte er zu erklären, derweil ich leichte Nervosität in seiner Stimme ausmachte und er mir schmunzelnd den Strauß übergab.
"Danke", nuschelte ich, erhob mich von der Bank und roch an den zahlreichen Blumen.

"Ich wollte mich entschuldigen, dafür dass ich dich nach dem Kuss einfach gehen lassen habe", sprach er und seufzte ehrwürdig.
"Dass, ich dich gehen lassen habe, obwohl es so viel zu sagen gab. Mir sind nur nicht die richtigen Worte in den Sinn gekommen", ergänzte mein Gegenüber und trat einen Schritt an mich heran.

"Hast du geweint?", unterbrach der Mexikaner seine Rede, als er mich genauer zu betrachten schien.
"Wer ist bloß dazu fähig deine wundervollen blauen Augen zum Weinen zu bringen?", murmelte er und versuchte mich zum Lächeln zu ermutigen.

"Wieso sollte ich ausgerechnet dir diese Information vermitteln?!", keifte ich leicht, jedoch griff Simón nach meiner Hand und schien hartnäckig bleiben zu wollen.
"Ich war immer für dich da und daran sollte sich nie etwas ändern. Bitte Ámbar, sag mir was dich bedrückt", sprach Simón und blickte in meine Augen.

"Luna", seufzte ich beginnend.
"Lunita war diejenige, mit welcher mich Matteo damals betrogen hatte", ergänzte ich befangen und wich kurz seinen Blicken aus, welche mich schlussendlich doch einfingen.
"Wieso kann dieser Schmerz nicht einfach aufhören? Simón, wann weiß ich, dass dieser Schmerz vorbei ist?", fragte ich seufzend und untersuchte das Bernsteinbraun in Simóns Augen.

Mein Gegenüber runzelte die Stirn und fuhr nachdenklich durch seine Haare.
"Dann, wenn du merkst, dass du die Erinnerungen mehr liebst als die Person, welche für diese verantwortlich ist", nuschelte der Mexikaner leise, jedoch verstand ich jedes Wort.

"Genau dann, Prinzessin", fügte er dem schmunzelnd hinzu.

"Dann ist es Zeit, neue Erinnerungen zu schaffen", murmelte Simón und strich sanft über meine Handfläche.
"Wieso nur weißt du auf alles eine Antwort?", begann ich und ertappte schwach ein Lächeln meinerseits, welches ich auf den Lippen trug.
"Siehst du, jetzt lächelst du wieder", schmunzelte der Mexikaner mit charmanten Blick und setzte sich mit mir auf die Bank.

"Dieser Schmerz verdient deine Gedanken nicht Ámbar. Ich könnte dir helfen deine Traurigkeit zu überwinden", murmelte Simón und fuhr sich durch seine Haare.

"Ach und Ámbar, es stimmt nicht.
Ich weiß nicht auf alles eine Antwort", begann er und kratzte sich an seinem Hinterkopf.
"Auf eine ganz bestimmte Frage weiß ich keine Antwort...", fügte Simón dem hinzu und blickte in meine Augen.

***

Heeey💘
Auf welche Frage weiß er wohl keine Antwort?😏😱
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen🙈💖

Nächsten Mittwoch schaffe ich es leider nicht zu updaten, da mich die Schule gerade etwas mehr Zeit kostet... Ich hoffe darin besteht kein Problem🙈❤

Thinking Out Loud || Ambeo/Simbar FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt