XXI

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Haily's Sicht:

Auf dem Weg zum Chemo Raum fing ich an zu zittern und verkrampfte meine Hände ineinander, dies bekam Shawn natürlich mit und nahm meine Hand. Er streichelte leicht mit dem Daumen über meinen Handrücken und es beruhigte mich wirklich etwas. Die Perücke hatte ich wieder aufgesetzt, da ich mir ohne immer noch komisch vorkam.
Im Chemo Raum angekommen setzte ich mich wieder auf das Bett und wieder kam eine Schwester welche den Tropf mit meiner Hand verband, sodass durch einen kleinen Schlauch diese Flüssigkeit in meine Adern gepumpt wurde. Schon nach einpaar Minuten spürte ich wie mir schlecht wurde. Nach kurzen überlegen nahm ich wieder die Perücke von meinem Kopf und griff nach einer Brechschale. Nennt man das so ? Kurz danach drehte Ich mich so gut es ging von Shawn weg und ja... machte das Teil voll. Dann kam auch schon eine Schwester und nahm mir die Schale ab.
Ich drehte mich wieder zu Shawn, welcher mich besorgt musterte.
,,Du siehst echt schlecht aus.", meinte er und lächelte leicht.
,,Was wäre nur eine Chemotherapie ohne, dass mir jemand sagt wie scheiße ich aussehe?", sagte ich sarkastisch uns lehnte mich im Bett zurück. Ich deckte mich mit der Decke im Bett zu, in der Hoffnung einschlafen zu können. Ich drehte meinen Kopf zu Shawn, dieser musterte mich ebenfalls abwägend.
,,Hast du was dagegen, wenn ich nur schnell was hole und dann wieder komme?", fragte Shawn und ich schüttelte leicht den Kopf.
,,Schnell.", betonte ich noch einmal und diesmal nickte er, stand auf und verließ den Raum. Wahrscheinlich ist ihm langweilig und er will sich sein Handy oder so als Beschäftigung holen. In dem Moment überkam mich wieder die Übelkeit und ich machte wieder so eine Schale voll. Die Schwester kam wieder und nahm sie mir ab. Ich wartete noch etwa zwei Minuten und dann kam Shawn auch schon wieder durch die Tür. Mit geröteten Wangen und schwer atmend.
,,Bist du gerannt?", fragte ich leise.
,,Du hast gesagt es soll schnell gehen. Das ist nunmal das schnellste.", meinte er und zuckte die Schultern. Ich musste daraufhin leicht lächeln.
,,Was hast du denn geholt?", fragte ich und rutschte etwas unter der Bettdecke. Ich klopfte auf die freigewordene Stelle und er setzte sich. Shawn holte hinter seinem Rücken ein Buch hervor und lächelte mich an. Harry Potter und der Feuerkelch um genau zu sein.
,,Hast du Lust?", fragte er und musterte mich. Da ich glaubte, dass mir die Augen so schnell dieses mal nicht zufallen werden willigte ich ein. Er schlug das Buch auf und fing leise zu lesen an. Es war echt entspannend ihm zuzuhören. Er hatte beim lesen eine sanftere Stimme, als normal. Manchmal schaute er mich zwischen den Kapiteln an, lächelte und laß weiter. Seine ruhige Stimme machte mich leicht schläfrig und ich wäre fast eingeschlafen, als die Türen des Chemo Raumes aufgestoßen wurden und Melina reinkam.
,,Was will die denn hier?", murmelte Shawn und seufzte. Da ich meinen "Einschlaffortschritt" nicht kaputt machen wollte ließ ich meine Augen aber geschlossen. Er dachte wohl ich sei eingeschlafen und legte mir leicht eine Hand auf die Schulter. Dort entstand sofort ein merkwürdiges Kribbeln.
,,Schläft sie? Das ist gut.", hörte ich Melina sagen.
,,Ja. Was willst du hier?", fragte Shawn etwas gereizt, aber seine Stimme war viel leiser, als die von Melina.
,,Ich wollte ihr beistehen. So wie du das gerade tust.", erklärte Melina und ihre laute Stimme dröhnte in meinen Ohren.
,,Wenn sie wegen dir aufwacht, dann kannst du dich auf was gefasst machen.", flüsterte Mendes bedrohlich.
,,Beruhig dich mal! Das gibt sonst nur Falten und graue Haare.", meinte Melina und ich hörte wie sie sich auf einen knarrenden Stuhl setzte.
,,Was machst du eigentlich hier?", fragte Melina nach einer kurzen Pause.
,,Ihr helfen das hier zu überstehen.", murmelte Shawn und ich spürte seinen Blick auf mir.
,,Komm schon sie ist eingeschlafen. Wir könnten zusammen viel spaßigere Sachen machen.", sagte Melina und ich hörte sie wieder vom Stuhl aufstehen und auf Shawn zugehen.
,,Nur wir beide.", flüsterte Melina noch und Shawns Hand auf meiner Schulter verkrampfte sich. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Sag mir, dass ich schon schlafe und einen Albtraum habe.
Doch genau in dem Moment kam eine Schwester rein und blieb vor meinem Bett stehen.
,,Nur ein Besucher pro Patient.", meckerte sie und sie war in dem Moment meine Rettung. Danke Schwester Margott, danke. Sie war schon etwas älter und hielt sich immer streng an die Vorschriften.
,,Haily wollte, dass ich heute bei ihr bin.", meinte Shawn nun.
,,Ich wollte sowieso gerade gehen.", hörte ich Melina und ein falsches Lächeln in ihrer Stimme. Die bekommt noch von mir was zu hören, sich einfach an Shawn ranmachen, während ich daneben liege und schlafe. Da kam mir aber ein Gedanke. Shawn und ich waren nur gute Freunde und theoretisch könnte er mit jedem Mädchen auf der ganzen Welt flirten. Als mir das eingefallen war, wurde mir wieder schlecht, aber bevor ich mich wieder übergeben konnte glitt ich schon in einen unruhigen Schlaf.

Till the End- Shawn Mendes Ff *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt