XXXIV

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Hailys Sicht:

Die Tage nach der Auseinandersetzung mit Shawn waren der Horror. Ich hatte niemanden, der mit mir redete und niemanden, der mich aufmuntern konnte. Meine Laune sank von Stunde zu Stunde. Meine Vater und auch mein Bruder konnten erreicht werden. Mein Vater hielt es nicht für nötig sich testen zu lassen, ob er als Spender infrage kommen würde, doch wenigstens machte mein Bruder den Test. Anhand der Tatsache, dass wir Zwillinge waren, war es sehr wahrscheinlich, dass dieser Test positiv ausfallen würde. Vielleicht würde ja dann alles endlich ein Ende haben. Ein gutes.

Gerade saß ich auf einem Stuhl im Gang des Krankenhauses und wartete mit meinem Bruder Liam auf die Testergebnisse.
,,Danke, dass du das machen würdest.", murmelte ich. Es war außer ein kurzes 'Hallo' das erste, was ich bis jetzt zu ihm gesagt hatte.
,,Nicht würdest, machst.", meinte er und starrte weiterhin auf die Tür, in der die Schwester verschwunden war, um die Unterlagen der Testergebnisse zu holen. Ich gab nur ein unbestimmtes "Mhm" von mir und starrte weiter auf meine Hände. Am Ende des Ganges hörte ich genau in dem Moment einen Knall und wandte meinen Blick automatisch in die Richtung. Dort stand Shawn und er starrte mich an. Er war wohl voll in einen Wagen mit Tabletts vom Essen reingelaufen und sah so aus, als hätte er es nicht mal gemerkt. Seine Haare waren total wirr und er sah blass um die Nase aus. Es kam eine wütende Schwester auf ihn zu und keifte ihn an, er solle es gefälligst sauber machen. Das hörte ich sogar auf die Entfernung. Er wandte den Blick von mir ab und schaute die Schwester verwirrt an, dann fiel sein Blick auf die ganzen Tabletts und Teller, welche alle verstreut zu seinen Füßen lagen und wurde knallrot. Er bückte sich und hob die Teller auf, warf noch einen Blick zu mir, er hatte wohl versucht unauffällig zu sein, und verschwand dann, als hätte er es auf einem Mal sehr eilig. Die Schwester ging mit dem Wagen im Schlepptau an meinem Bruder und mir vor bei. Mein Bruder hatte von alledem nichts mitbekommen. Ich hörte die Schwester noch aufgebracht murmeln.
,,Denkt er wäre etwas besseres."
Ich zog meine Augenbrauen verärgert zusammen und schaute ihr nach. Was denkt die sich denn? Die kennt ihn doch gar nicht. Die Tür ging auf und mein Bruder seufzte erleichtert auf. Schwester Ina lächelte und verkündete:
,,Liam wurde positiv getestet."
Mein Bruder stand jubelnd auf, umarmte mich stürmisch, doch ich konnte das noch gar nicht realisieren und mir wurde siedendheiß bewusst, dass ich jetzt nicht in Liams Armen sein wollte. Mein Blick huschte erneut zu der Ecke an der Shawn gestanden hatte und glaubte noch seine braunen Haare zu sehen, bevor er schnell wieder hinter der Wand verschwand. Aber das war bestimmt nur Einbildung gewesen.
Mein Bruder ließ mich wieder los und schaute mich lächelnd an.
,,Freu dich doch auch mal! Lächel doch mal.", forderte er mich auf und ich fing automatisch an leicht zu lächeln.
,,Du schaffst das Schwesterding.", freute er sich weiterhin und wir sprangen wir kleine Kinder auf und ab.

Till the End- Shawn Mendes Ff *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt