Till the End- Shawn Mendes Ff *abgeschlossen*

XI

Hailys Sicht:

,,Wo hast du Klavier spielen gelernt?", löcherte er mich weiter mit Fragen.
,,Meine Mom hat das früher immer ganz gerne gemacht.", murmelte ich und schaute aus dem Fenster, damit er die aufkommenden Tränen in meinen Augen, welche durch schöne und traurige Erinnerung hervorgerufen wurden, nicht sah. Doch die traurigen Erinnerungen überwiegten. Ich blinzelte sie schnell weg und schaute wieder zu ihm. Wir saßen inzwischen schon in unserem Zimmer, gegenüber auf unseren Betten.
,,Achso, und wie war das so?"
,,Oh, Shawn! Es war toll, okay?", meinte ich genervt und stöhnte auf.
,,Was ist denn jetzt plötzlich los?", fragte er und schaute mich unschuldig an.
,,Du nervst einfach mit deiner Fragerei, klar?", gab ich zurück und schaute auf meine ineinander verkrallten Hände, in meinem Schoß.
,,Okay...", murmelte er und schnappte sich sein Handy. Lange hielt ich es mit dieser Stille nicht mehr aus. Ich schnappte mir mein Malzeug, mein ramponiertes Handy und verließ das Zimmer. Malwieder ging ich den Gang entlang, in die Abstellkammer und zum Dachvorsprung, um mir einen Stuhl zu nehmen. Ich stellte ihn hin und setzte mich mit der Decke aus der Kammer darauf. Es war gerade mal 17 Uhr, bemerkte ich, als ich auf mein Handy schaute. Die Sonne ging bereits unter und tauchte den Himmel in eine wunderschöne Mischung aus rot, orange und pink. Solange es noch hell war, schnappte ich mir meinen Bleistift und meinen Block. Ich hatte schon seit einpaar Tagen einen neues Motiv im Kopf. Es sollte irgendein Junge mit einer Rose in der Hand sein. Keine Ahnung, warum.
Nachdem es bereits so dunkel geworden war, dass ich nicht weiter zeichnen konnte und ich mir die Skizze ein letztes Mal genauer anschaute, erschrak ich. Ganz unbewusst und ohne, dass ich es wollte sah dieser Junge von der Seite so aus wie Mendes.
,,Scheiße...", murmelte ich, wenn der das sieht was denkt er denn von mir? Dabei war es doch nichtmal gewollt gewesen. Soll ich es wegschmeißen? Ne dafür ist es zu schön, aber riskieren, dass es Shawn oder irgendwer anders sieht ist auch gefährlich. Egal ich muss rein, bevor ich noch Ärger von irgendeiner dummen Schwester bekomme. Als ich wieder in unser Krankenzimmer trat, war Shawn nicht da. Hä? Wo ist der denn jetzt noch? Ein schneller Blick auf mein Handy verriet mir, dass es bereits 18:30 Uhr war. Plötzlich ging die Tür hinter mir auf und zwei große Männer mit Smoking und Headphones kamen rein. Sie ging zu Shawns Schrank in unserem Zimmer und räumten alle seine Sachen in eine Tasche.
,,Was soll das werden?", fragte ich sie aufgebracht. Doch ich bekam keine Antwort. Nichts deutete darauf hin, dass sie mich überhaupt gehört hatten.
,,Hallo?", versuchte ich es erneut.
Nichts.
,,Wer sind Sie überhaupt?", fragte ich nochmal, doch die Typen drehten sich nur um, als sie fertig waren und verließen den Raum. Danke fürs Gespräch! Ich führe liebend gerne Selbstgespräche!
Plötzlich vibrierte mein Handy ich ging hin und nahm es mir verwirrt. Eigentlich bekam ich nie Nachrichten. Draußen hatte ich keine Freunde mehr. Sozialesleben izz da. Ich sah, dass die Nachricht auf Insta war und klickte auf den Chat. Ich laß den Namen, der Person, welche mich angeschrieben hatte und war sofort erleichtert. Mir viel schon ein mehr oder weniger kleiner Stein vom Herzen. Ich meine ich hatte keine Ahnung was los war. Shawn.

Hey, Haily. Wunder dich bitte nicht, wenn du vom Platz auf dem Dach zurück kommst und ich nicht mehr da bin. Erinnerst du dich noch an die Schwester in der Cafeteria? Sie hat das Selfie auf Insta gepostet und den Ort oben angegebenen. Das Krankenhaus. Als du gerade los gegangen bist, ich wollte dir noch hinterher, kamen hunderte Fans und Pressevertreter und belagerten mich. Andrew hatte es auch schon mitbekommen, da es in den meisten Medien kursierte, dass ich in diesem Krankenhaus bin und so weiter. Er hat die ganzen Bodyguards angestellt. Vielleicht hast du ja schon welche gesehen, als sie meine Sachen holten. Ich weiß, dass ich vorhin irgendwas falsches gesagt habe, aber ich bin alleine in einem abgeschotteten Zimmer in der obersten Etage. Zimmer 740. Es ist riesig und hat noch einen Vorraum. Vor der Tür stehen Bodyguards und lassen niemanden durch, aber ich hab Andrew gebeten ihnen zu sagen dich reinzulassen. Es ist so leer dieses Zimmer. Es tut mir leid diese Streiterei vorhin. Ich vermisse unsere Gespräche jetzt schon.

Nachdem ich mir diese Nachricht durchgelesen hatte schnappte ich mir mein Handy und das Harry Potter- Buch und joggte zu Zimmer 740. Es war wirklich nicht schwer zu verfehlen, da vor der Tür viele Leute rumstanden. Pressevertreter versuchten irgendwelche Infos zu bekommen, doch schwiegen die Bodyguards eisern. Ich quetschte mich durch die Leute und ging zu den Bodyguards. Sie stoppten mich unsanft und hielt mich an den Schultern fest, sodass ich keine Chance hatte den Raum hinter ihnen zu betreten.
,,Ich bin Haily White. Ich darf darein.", sagte ich verzweifelt zu den Männern. Ich weiß sehr einfallsreich. Sie schauten sich gegenseitig an, dann wieder mich und dann wieder sich gegenseitig, schließlich nickten sie und machten mir die Tür auf. Hinter mir schlug sie sofort wieder zu und ich hörte den wilden Tumult draußen, da die Leute versuchten jetzt auch rein zu gelangen.
Ich kam in einen Vorraum. Jap ein Vorraum in einem Krankenzimmer. Dort waren zwei Türen. Auf einer war die Aufschrift "WC", daher klopfte ich an der anderen leise an.
,,Mhm", hörte ich es von innen und trat ein.
Shawn saß auf seinen Bett und schaute missmutig auf seine Hand in seinem Schoß, die andere war ja noch in dem Gips und in einer, aus einem Schal von mir gemachten, Schlinge. Seit wann hatte er den?
,,Hast du sie gesehen, Andrew?", meinte Shawn verzweifelt. ,,Ich hab ihr geschrieben, wo ich bin, doch sie hat es gesehen und nicht geantwortet. Irgendwas hab ich gewaltig falsch gemacht, nur was?"
Ich räusperte mich und Shawn schaute endlich auf. Seine Augen wurden groß und er schaute mich mit einem gewissen Funkeln darin an.
,,Haily!", sagte er, stand auf, kam auf mich zu und umarmte mich. ,,Egal was ich falsch gemacht hab. Es tut mir leid."
,,Woher hast du meinen Schal?"