LXI

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Haily's Sicht:

Ich bekam von Schwester Maren ein Op- Hemd in die Hand gedrückt.
,,Mach dich fertig.", meinte sie und ging aus dem Raum. Wie mechanisch zog ich es an und schaute in den Spiegel. Du wachst in einpaar Stunden wieder auf, dachte ich mir, nickte mir aus dem Spiegel zu, drehte mich um und ging aus dem Bad.
Nach wenigen Minuten fand ich mich schon im Operationssaal wieder. Lag auf einer Art Pritsche und sah eine Schwester mit dem Betäubungsmittel auf mich zukommen.
,,Es geht ganz schnell. Dir wird kurz schwindelig, deine Lieder werden schwer und du wirst bewusstlos. Denk an was schönes.", redete sie mir gut zu und drückte mich sanft nach hinten, sodass ich nun auf der Pritsche lag. Es ging wirklich schnell, gleich nachdem mir die Schwester das Mittel verabreicht hatte fing sich an alles zu drehen und die einzelnen Geräusche um mich herum verschmolzen zu einem einzigen Summen. Meine Arme und Beine wurden schwer und immer schwere. Meine Lieder auch. Meine Sicht verschwam langsam und mir klang die Stimme der Schwester wieder im Ohr. Sie hob sich klar vom Summen um mich herum ab.
Denk an was schönes
Meine Gedanken glitten zu Shawn. Und unwillkürlich musste ich an unseren ersten Kuss denken. Dann schlich sich das Bild in meine Gedanken, als er gegangen war und ich ihn zum Abschied nicht noch einmal geküsst hatte, aus Angst vor dem Schmerz, der folgen würde. Verdammt. Dann legte sich die Dunkelheit wie ein schwarzes, schweres Tuch über meine Augen, sie schlossen sich und ich versagte auf ganzer Linie in dem Versuch noch einen klaren Gedanken an Shawn zu verfassen.
Ich wurde in die Dunkelheit gerissen.

____♡____

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Aber ich meinte wieder Geräusche war nehmen zu können. Alles drang wie durch Kopfhörer zu mir rein. Übertönt von einem Sturm aus meinen eigenen Gedanken. Mein Gehirn arbeitete so langsam, wie Honig, der irgendwo runter läuft. Zäh und anstrengend. Ich konnte meine Augen nicht öffnen und auch nicht meine Arme oder Beine bewegen. Ich konnte sie auch nicht spüren. Ich konnte meinen ganzen Körper nicht mehr spüren. War alleine mit meinen Gedanken, die langsam und träge wie Bilder über meine geschlossenen Lieder vorüber zogen.
Irgendwann bekam ich wieder ein Gefühl für meinen Körper und auch mein Kopf arbeitete wieder etwas schneller, nur ich war immer noch so erschöpft und müde, dass ich mich nicht rühren konnte. Die Zeit kroch dahin.
Meinen Namen. Ich hörte eine Stimme meinen Namen sagen. Sie drang zu mir durch, leise, aber ich hörte sie. Ich wollte antworten, doch war ich dazu nicht im Stande.
,,Es wird alles wieder gut Haily. Du wachst wieder auf. Ich weiß es.", hörte ich jemanden sagen. Ich kannte die Stimme, nur konnte ich kein Gesicht dazu zuordnen.
,,Sie sollte schon längst wieder zu sich kommen.", hörte ich eine andere Stimme. Mir auch bekannt.
,,Haily bitte. Ich weiß du kannst das. Du wirst aufwachen. Ich weiß es.", versuchte die erste Stimme wohl eher sich selbst zu überzeugen als mich.
,,Ich muss hier raus.", murmelte die zweite Stimme. Liam? Ja es musste Liam sein. Aber mit wem ließ er mich jetzt alleine?
,,Liam geht es echt dreckig.", seufzte die erste Stimme. ,,Mir auch Haily. Ich hab nurnoch 2 Tage frei und ich will bei dir sein, wenn du aufwachst, denn du wirst aufwachen. Ist doch so. Die Ärzte haben zwar gesagt, dass du... Dass du... Möglicherweise ins Koma fallen könntest, aber das glaube ich nicht. Haily du bist einen unglaubliche Kämpferin. Ich konnte dir noch gar nicht sagen, dass ich... Dass ich mich in dich verliebt habe Haily. Ja... Ja scheiße man ich liebe dich und war zu dumm, um es dir zu sagen.", ich hörte vereinzelt schluchzen und mir wurde siedendheiß klar, dass die erste Stimme Shawn war und er weinte. Ich hätte ihm so gerne geantwortet, aber ich konnte nicht. Mein Körper zeigte keinerlei Reaktion auf einzelne Befehle von mir die Augen zu öffnen, oder den Druck von Shawns Hand zu erwidern.

Till the End- Shawn Mendes Ff *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt