LXIII

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Shawn's Sicht:

Tränen standen mir in den Augen und verschleierten mir die Sicht auf Haily.
,,Ich hab gedacht ich würde dich verlieren. Ich hab gedacht...", setzte ich an, doch wurde von ihr unterbrochen.
,,Hey, beruhige dich.", murmelte sie und legte mir sanft eine Hand auf die Schulter. Ganz leicht wie eine Schmetterlingsberührung. Sie war so schwach. Ich nahm ihre Hand von meiner Schulter und legte sie sanft wieder ab, drückte sie leicht.
Wir schauten uns nur weiter in die Augen, doch dann ging die Tür auf.
,,Haily?", hörte ich Liam hinter mir atemlos hervorstoßen.
,,Hey.", murmelte sie und lächelte leicht in seine Richtung.
,,Shawn, warum hast du nicht Bescheid gesagt?", fragte er schnell, doch erwartete anscheinen keine Antwort, da er auf Haily zu kam und sie in die Arme schloss. Damit er besser an sie ran kam stand ich auf und ging Richtung Tür, da Liam sicher etwas Zeit für sich mit seiner Schwester haben wollte. Außerdem wollte Andrew ja noch was von mir.
Die Tür schlug hinter mir zu und Andrew stand am Ende des Ganges und telefonierte aufgeregt mir jemanden. Ich lehnte mich gegen die Wand und atmete tief durch. Mein Herz beruhigte sich langsam. Ich rieb mir übers Gesicht und über die Augen. Meine Fingerspitzen wurden feucht.
,,Shawn!", rief Andrew und kam auf mich zu gestampft.
,,Du musst zu der Tour! Du hast es versprochen."
,,Bleib ruhig. Ich gehe ja hin. Sie ist aufgewacht. Eben gerade.", sagte ich ihm und wollte in dem Moment nichts anderes, als alleine zu sein. Alleine mit Haily versteht sich.
,,Gut. Das ist gut.", murmelte er plötzlich ganz beschäftigt mit seinem Handy. Ich lehnte meinen Kopf an die Wand und hörte wie Andrew sich von mir entfernte.
Die Tür ging neben mir auf und Liam streckte seinen Kopf durch die Öffnung.
,,Sie will wohl eher dich sehen, als mich.", lächelte Liam leicht beschämt und trat aus dem Zimmer, ließ die Tür aber offen.
Langsam ging ich in das Zimmer und sah Haily dort liegen. Ihr Gesicht war abgewandt. Sie schaute aus dem Fenster. Ich setzte mich wieder auf den Stuhl und sie schaute mich an. Mit diesen großen braunen Augen. Sie waren wunderschön. Ich verlor mich in ihnen und nahm nur am Rande wahr, dass sie die Hand hob und sie mir in den Nacken legte. Ganz leicht zog sie mein Gesicht zu sich runter, schloss die Augen. Dann lagen meine Lippen auf ihren. Nur ganz leicht. Und ganz kurz. Ich wollte mich wieder zurück ziehen, da sie sicher noch Ruhe benötigte, dachte ich...
Sie hob sich mir wieder entgegen, drückte mich wieder mit der Hand in meinem Nacken runter und presste ihre Lippen stärker auf meine. Erschrocken erwiederte ich den Kuss erst nicht und ich spürte, wie ihre Entschlossenheit ins Wanken geriet. Ich schloss schnell wieder meine Augen und erwiederte. Haily wühlte ihre Finger in meine Haare und zog leicht daran. Langsam hob ich meine Hand und legte sie ihr auf die Wange.
Als wir beide wieder Luft benötigten, lösten wir uns von einander, doch ich legte meine Lippen auf ihre Wange und wanderte ihren Hals hinunter.
Sie seufzte leicht und murmelte:
,,Das wollte ich schon seit Tagen mal wieder machen."
Ich musste lachen und ließ meine Lippen dabei über ihren Hals streichen. Sie stimmte mit ein, wühlte mir wieder durch die Haare.
,,Ich liebe dich.", murmelte ich an ihrer Halsbeuge.
,,Ich dich auch.", meinte sie und ich hörte ein Lächeln in ihrer Stimme.
Ich rückte etwas von ihr ab und schaute ihr in die Augen. Immer noch lächelnd.
,,Ich würde es auch hunderte Male sagen, nur hab ich das Gefühl, dass du...", setzte ich an und ließ den Satz in der Luft hängen.
,,Was? Glaubst du ich lüge?", fragte sie und machte große Augen.
,,Nein. Nicht, dass du lügst. Eher, dass du trotzdem irgendwie unglücklich bist.", meinte ich und versuchte dieses Gefühl auszudrücken.
,,Naja ich hab auch mitbekommen, dass Andrew dir Druck macht wegen der Tour und dass du heute wieder los musst.", murmelte sie und mied meinen Blick.
Ich seufzte. Das würde wohl immer zwischen uns stehen.
,,Es tut mir leid.", murmelte ich und setzte mich zurück in den Stuhl.
,,Nein. Es soll dir nicht leid tun. Ich meine. Es ist ja nicht deine Schuld in dem Sinne. Du weißt, dass ich dich vermissen werde, aber jetzt wo wir... Was sind wir jetzt eigentlich?", fragte sie und schaute mir jetzt wieder in die Augen.
Ich lächelte und schaute sie an.
,,Was denkst du denn, was wir jetzt sind?", stellte ich eine Gegenfrage.
,,Zusammen?", murmelte sie und schaute auf ihre ineinander verschränkten Hände.
Als Antwort legte ich ihr wieder meine Hand auf die Wange, lehnte mich vor und küsste sie erneut.
Die Tür wurde wieder geöffnet und ich zog mich schnell von ihr zurück. Sofort ergriff Haily wieder meine Hand und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Noch schneller, als vorher.
Es war Andrew.
,,'Tschuldigung, dass ich störe, aber Shawn ich wollte dir sagen, dass dein Flug in zwei Stunden geht."

Till the End- Shawn Mendes Ff *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt