m i d n i g h t c i t y – m 8 3
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
"Und dann möchte ich noch mit dem London Eye fahren. Lena war auch schonmal in London und ist auch mit dem London Eye gefahren und sie meinte, das ist total schön. Könnten wir das machen?"
Ich skypte gerade mit Vivien, meiner Schwester. Und wie schon vermutet hatte, hatte sie wirklich schon die ganze Woche hier bei mir so durchgeplant, wie sie sie gerne verbringen würde. Naja, vermutlich lag es auch daran, dass ich ihr noch nie einen Wunsch hatte abschlagen können. Tatsächlich wollte ich aber sogar auch schon lange mal mit dem London Eye fahren.
"Ja, das geht klar. Schreib mir am besten morgen oder so nochmal, dann besorg ich schonmal Tickets. Nicht, dass es am Ende noch irgendwelche Komplikationen gibt. Du kennst ja mein Glück."
Vivien lachte."Tja, leider ja. Erinnerst du dich noch an das eine mal auf der Hochzeit von den Meyers? Da wo du dieses wunderschöne pastellrosa Kleid anhattest und dann einfach mit einem Mann und vor allem seinem Glas Rotwein zusammengestoßen bist? Die Flecken waren so breit verteilt, dass hatte schon fast etwas künstlerisches."
Ich musste bei Vivens Beschreibung laut loslachen."Ja klar. Das war mein Lieblingskleid. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt. Und dann kam noch Tante Helena und wollte mir ihren komischen kribbelbunten Poncho zum darüberziehen anbieten, damit es nicht so auffällt..."
"Und du hast dann gefühlte drei Stunden mit ihr diskutiert, bis du sie abwimmeln konntest."
Jetzt konnten wir uns beide nicht mehr halten. Das war vor ungefähr zwei Jahren passiert und die Situation hatte uns im Nachhinein schön öfter zum Lachen gebracht. Nachdem wir beide total außer Atem waren, herrschte Stille in der Leitung.
"Ich vermiss dich."
Es war Vivien, die die Stille brach."Du fehlst mir auch. Aber es ist ja nicht mehr lange, dann kommst du hierher und ich zeig dir alles und wir beide haben eine tolle Zeit zusammen, okay?"
Vivien nickte nur."Ich muss jetzt auflegen, ich will mit Megan noch Feiern gehen. Grüß Mama und Papa schön von mir, ja?"
"Mach ich. Und dir viel Spaß heute Abend. Vielleicht angelst du dir ja einen schicken Engländer."
"Ganz bestimmt. Hab dich lieb."
"Ich dich auch, bis dann."
Und mit diesen Worten war das Gespräch dann beendet. Es war nicht gelogen gewesen, Megan hatte mich wirklich dazu überredet, mit ihr in einen Club zu gehen. Vermutlich tat es mir sogar gut, mal wieder raus zu kommen und neue Leute kennenzulernen.
Ich entschied mich für eine schwarze Röhrenjeans und ein weinrotes Croptop. Dazu noch einen dramatischen Lidstrich, weinrote Lippen und schwarze High Heels, schon war mein Look für den Abend komplett. Ich konnte Vivien noch schnell einen Snap von meinem Outfit schicken, bevor Megan an der Tür klingelte.
"Damn, looks like you're ready. Where did you get these jeans?"
Ich zuckte bloß mit den Schultern, da ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, wo ich sie gekauft hatte.Ich schnappte mir noch meine Handtasche, dann ging es auch schon los.
Der Club, in den Megan mich zerrte, war voll. Wirklich voll. Naja, kein Wunder, an einem Freitag-Abend. Da ich mich ohne ein paar Drinks im Kreislauf nicht auf die Tanzfläche traute, steuerten wir beide erst einmal die Bar an.
Es dauerte keine fünf Minuten, da machte sich schon der erste Typ an Megan ran. Sie zog die Kerle wirklich an wie Fliegen, was aber eigentlich kein Wunder war, bei ihrem Aussehen. Ihre Mutter war Türkin und ihr Vater Engländer und sie hatte von beiden Seiten das Beste mitbekommen. Megan war einfach nur hübsch. Und das sah wohl auch die gesamte Männerwelt so, denn sie konnte sich vor Dates kaum retten.
Keine Ahnung, wie sie das aushielt, mir persönlich wäre das viel zu stressig. Bei mir versuchte es an einem Abend in der Disco allerhöchsten mal einer, aber das war mir auch ganz recht so.
Nachdem ich drei Martini intus hatte und Megan schon nach einem Glas Sekt angetrunken war, weil sie wirklich kaum etwas vertrug, machten wir uns auf den Weg zur Tanzfläche. Und zugegebenermaßen, ich es war spaßig. Schon seit langem hatte ich nicht mehr alles um mich herum mal für so lange vergessen können, um einfach nur mit einer Freundin zu lachen und zu tanzen.
Um halb vier morgens stolperten wir nach draußen an die frische Luft. Megan winkte uns ein Taxi heran, dass erst mich absetzte und dann noch Megan zu ihrer WG brachte. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung, während der sie irgendwie nicht aufhören konnte zu kichern.
Mit einem Grinsen auf dem Gesicht und einer wahnsinnigen Lust auf Kuchen schlief ich ein.
DU LIEST GERADE
London Love ✔
FanfictionRebecca, geboren in Deutschland, lebt jetzt in London. Sie ist das typische Mädchen von nebenan, liebt Deko, würde für Kaffee sterben, arbeitet in einer Anwaltskanzlei und hält nichts von Popmusik. Harry, Mitglied einer der berühmtesten Boybands all...