i w e a r g l a s s e s -
t h e m a t i n g r i t u a l- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Trotz einer intensiven Back-Session und lauter Musik ging mir Harry nicht aus dem Kopf. Die Schokotorte war mir gut gelungen und stand mittlerweile zum Auskühlen im Kühlschrank. Natürlich hatte ich meiner Familie auch schon ein paar Bilder geschickt, damit sie schön neidisch wurden, was auch super funktioniert hatte. Vivien wäre am liebsten durch den Bildschirm gesprungen und hätte sich ein Stück geklaut.
Da es schon relativ spät war und ich durch die ganze Aufregung mit dem Kaffee auch ziemlich geschlaucht war, entschied ich mich für eine Folge Sherlock auf Netflix und ging dann schlafen. Ich träumte schlecht. In meinem Traum stand ich vor meiner ganzen Familie am Strand und war scheinbar kurz davor zu heiraten. Ich trug zwar ein Brautkleid, mein Gegenüber aber den dazugehörigen Schleier. Irgendwie wusste ich nicht, wer dort vor mir stand und nahm ihm den Schleier ab, um nachzusehen. Aber kurz bevor ich sehen konnte, wer es war, wachte ich auf.
Ein ziemlich seltsamer Traum.Am nächsten Morgen probierte ich meine Torte und musste zugeben, dass sie mir dieses Mal nicht ganz so gut gelungen war, wie sonst. Klar, sie war trotzdem noch lecker, aber nicht so, dass ich dafür sterben würde. Da ich eh nicht alles allein schaffen würde, beschloss ich, mir etwas von der Torte abzuschneiden und den Rest einfach für alle Kollegen in die Firmenküche zu stellen.
Und da ich das schon seit längerer Zeit vorgehabt hatte, beschloss ich ebenfalls, heute einen Besuch im 'London Museum of Witchcraft and Magic' zu machen. Ende Oktober war die Saison für dieses Museum beendet und deswegen wollte ich dort unbedingt noch einmal hin. Ich interessierte mich zwar für Dinge wie Übernatürliches und Okkulte, aber auch nicht so sehr, dass ich anfing Geister zu jagen oder so etwas. Trotzdem machte mich das Museum neugierig.
Da Megan ein totaler Schisser war, was so Sachen anging, und sich nicht mal im Umkreis von 5 Kilometern um das Museum bewegen würde, musste ich allein gehen. Ehrlich gesagt machte mir das aber nichts aus, denn im einem Museum brauchte ich meistens schon ein paar Minuten länger, was vielen Leuten auf die Nerven ging.
Ich hatte ziemlich lange geschlafen, bis 9:30 Uhr, trotzdem hatte ich noch mehr als genug Zeit und entschied mich deswegen noch dafür, schnell Nachrichten zu schauen, bevor ich aus dem Haus ging. Es war in letzter Zeit nichts sonderlich interessantes passiert, deswegen schaltete ich schnell aus, bevor ich aus Versehen noch das nachfolgende Promi-Magazin sah. Solche Dinge waren für mich wirklich langweilig. Was interessierte es mich denn, welcher Prominente momentan wo im Urlaub war?
Als ich mit einer Nudelbox von meinem Lieblings-Japaner abends auf die Couch fiel, war ich k.o.. Das Museum war wirklich toll gewesen. Die ganzen Puppen und 'verhexten' Spiegel, die teilweise so viel Geschichte mit sich herumtrugen, hatten mir öfters eine Gänsehaut bereitet. Nach dem Museum hatte ich mir etwas zu Essen geholt, da ich keine Lust mehr hatte, noch zu Kochen.
Mittlerweile regnete es draußen und somit war es ein perfekter Abend für eine heiße Schokolade und einen Film. Gerade hatte ich mir einen Film ausgesucht und ihn angefangen, saß also in Jogginghose und Schlabberpulli auf der Couch und schaufelte meine Nudeln in mich hinein, da klingelte es an der Tür. Da die Gegensprechanlage momentan auf eine Reperatur wartete, musste ich denjenigen wohl oder übel einfach reinlassen.
Bevor ich an die Tür ging, machte ich mir noch schnell einen Dutt, der vermutlich auch sehr schräg aussah, aber zumindest hingen meine Haare mir jetzt nicht mehr im Gesicht. Dann stand ich auf und betätigte den Summer zum Öffnen der Haustür.
Abwartend stellte ich mich auf Zehenspitzen und schaute durch den Spion. Es dauerte ein paar Sekunden, dann kam eine Person in mein Blickfeld, bei deren Anblick ich erschrak. Harry.
Ich verfiel in Panik. Vermutlich sah ich momentan aus wie eine Obdachlose, doch mich jetzt noch umzuziehen war nicht mehr drin. So tun als wäre ich nicht zu Hause auch nicht, immerhin hatte ich schon die Haustür geöffnet. Nachdem ich meine Haare doch wieder aufgemacht und einmal durchgeschüttelt hatte, machte ich mit einem tiefen Atemzug die Tür auf.
"Oh, hello Harry. What are you doing here?"
Mit meinem breitesten Lächeln versuchte ich meine Unsicherheit zu überspielen. Es gelang mir nicht so, wie ich wollte, aber doch einigermaßen."I wanted to hand back the sweater you gave to me."
Erst jetzt registrierte ich, dass er mir den Pullover entegenhielt und darauf wartete, dass ich ihn ihm abnahm."Wow, that didn't take long at all. Thank you."
Ich nahm ihm den Pullover ab, vorsichtig darauf bedacht, nicht sein Handgelenk zu streifen."I gave it to the laundry of my trust. They are always quick."
Jetzt stand er ein wenig unbeholfen da, mit den Händen in den Hosentaschen und einem schiefen Lächeln auf dem Gesicht."Well, then, thank you again. Maybe we'll see each other somewhere around. Bye."
Ich lächelte noch einmal mit voller Inbrunst und setzte dann an, die Tür zu schließen.Sie war fast zu, als sich plötzlich ein Fuß in den Spalt schob und Harry zögerlich zu sprechen anfing.
"Oh, wait. I almost forgot."
Seine Worte machten mich neugierig und ich öffnete die Tür noch einmal und sah ihn an. Jetzt war sein Lächeln nicht mehr unsicher, sondern sehr souverän. Seine Augen glänzten und mit einer geübten Bewegung fuhr er sich durch seine dunkelbraunen Locken."What did you forget?"
Ich zog meine Stirn kraus, weil ich wirklich keine Ahnung hatte, was er meinte. Immerhin hatte er mir meinen Pullover gerade wiedergegeben und da war nichts, was er sonst noch von mir haben könnte. Es sei denn natürlich, er hatte etwas geklaut, was ich aber irgendwie nicht glaubte."Your coffee. Remember, you spilt it on me, right? That means it is my duty to buy you a new one."
Zuerst war ich ein bisschen überrumpelt, aber dann verstand ich, worauf er hinauswollte. Er fragte mich tatsächlich nach einem Date. Aber so wie er das verpackte, verstand ich es, wie gesagt, erst einmal nicht."Oh, no. That's alright. It was just a coffee. I was the one to ruin your shirt."
Er lachte ein kleines bisschen, dann sah er kurz auf den Boden bevor er seinen Blick direkt auf meine Augen richtet. Der Blickkontakt war wirklich intensiv und es kostete mich einiges an Kraft, nicht wegzusehen."There's no way out of this, Rebecca. I insist. How does tomorrow at 4 pm sound to you?"
Harry lächelte und seine süßen Grübchen kamen wieder zum Vorschein. Plötzlich machte es bei mir 'klick' und ich verstand seine Absicht. Ich errötete."Uhm, that sounds good. But really, you don't have to do this."
"Actually, I do. Do you mind giving me your number? I could send you the address of this wonderful coffeeshop I have recently been to."
Ich nickte nur, bedeutete ihm kurz zu warten und ging schnell ins Wohnzimmer. Dort schrieb ich meine Nummer auf einen kleinen Zettel, hechtete wieder zur Tür und drückte Harry den Zettel in die Hand."Here you are."
Er bedankte sich still mit einem herzerwärmenden Lächeln."See you tomorrow, Becca."
Bevor er zum Gehen ansetzte, sah er mir noch kurz in die Augen. Dann lief er die Treppe hinunter und war schneller verschwunden, als mir lieb war.
DU LIEST GERADE
London Love ✔
FanfictionRebecca, geboren in Deutschland, lebt jetzt in London. Sie ist das typische Mädchen von nebenan, liebt Deko, würde für Kaffee sterben, arbeitet in einer Anwaltskanzlei und hält nichts von Popmusik. Harry, Mitglied einer der berühmtesten Boybands all...