thanks.

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s l o w   a n d   s t e a d y   -   
o f   m o n s t e r s   a n d   m e n

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Eine ganze Weile blieb ich im Türrahmen stehen, vergaß dabei fast, dass ich eigentlich krank war und eher ins Bett gehörte. Erst als die letzten Töne verklungen waren, setzten die Kopfschmerzen wieder ein. Aber auch in genau diesem Moment sah Harry auf und entdeckte mich dabei, dass ich ihn intensiv beobachtete.

"Oh, you're awake. How are you? Feeling better yet?"
Zu meiner Erleichterung machte er keinen komischen Kommentar darüber, dass ich ihn die ganze Zeit still bewundert hatte, was man eventuell schon als etwas seltsam auffassen konnte.

Ich wollte ihn bezüglich meines Zustands nicht anlügen und zuckte deswegen lediglich mit den Schultern.

"Well, are you hungry? I could make you soup. My soup's the best."
Er legte die Gitarre neben sich auf die Couch und stand auf. Tatsächlich war ich ein wenig hungrig.

"That would be great."
Als ob er nur auf meine Antwort gewartet hätte, nickte Harry und ging wie selbstverständlich auf die Küche zu. Ein Mann, den ich erst so kurz kannte, dessen Nachname, Alter und auch eigentlich alles andere ich nicht kannte, bewegte sich durch meine Wohnung, als hätte er nie etwas anderes gemacht.

Aber obwohl es mir wahrscheinlich befremdlich vorkommen sollte, so war es nicht. Überhaupt nicht. Es war vollkommen in Ordnung, dass er hier war. Ehrlich gesagt freute ich mich sogar über seine Anwesenheit.

Ich schnappte mir schnell eine Fleece-Decke von der Couch und folgte Harry dann in die Küche. Dort holte er bereits die Zutaten aus dem Kühlschrank, die er vermutlich für die Suppe brauchte. Ich beobeachtete ihn schweigend dabei.

"Want another cup o' tea?", wollte er wissen und ich bestätigte seine Nachfrage mit einem Nicken. 

Parallel dazu, dass er Gemüse klein schnitt und auch das Hähnchen sorgfältig zerteilte, setzte er eine Kanne Tee auf. Ich war so davon fasziniert, dass seine Hände scheinbar überall gleichzeitig waren, dass ich einfach nur zusammengekauert auf meinem Stuhl saß, die Decke über mir, und Harry dabei beobachtete, wie er werkelte.

Es dauerte nicht lange, da setzte er mir eine dampfend heisse Tasse Tee vor die Nase. Er selbst hatte sich diesmal auch eine Tasse gemacht. 

"Thanks."
Mir war immer noch nicht ganz klar, warum Harry so viel Mühe in meine Pflege steckte, aber eins war klar. Es bescherte mir ein verdammt gutes Gefühl in der Magengegend. Und das lag keinesfalls nur an dem guten Tee.

"My pleasure."
Wir schwiegen weiter, aber es war keineswegs ein unangenehmes Schweigen. Es war die Art Schweigen, bei der die Anwesenheit des anderen genug war und man keine Worte brauchte.

Nachdem er soweit alles vorbereitet hatte und die Zutaten allesamt in einem Topf vor sich hin simmerten, setzte Harry sich mit seiner Tasse Tee zu mir an die Theke und startete dann doch eine Unterhaltung

"I've seen some photos in your living room. A woman and man, I guess those are your parents, right?"

"Yeah. They are living in Germany, together with the little sister of mine I already told you about."

"When did you decide to leave Germany behind? If you don't mind me being curious." 

"Uhm, I came to England about... seven months ago I think, because of a job. It was an offer I simply couldn't deny."
Harry nickte leicht, so als ob er vollkommen verstehen würde, worüber ich gerade sprach.

"And... where are you from?", fragte ich, ebenfalls neugierig. Immerhin wusste ich ja so gut wie nichts über ihn, außer dass sein Name Harry war und er eine große Schwester hatte. Ich war froh, als Harry ohne zu zögern antwortete, mir scheinbar genug vertraute, um mir persönliches zu erzählen.

"Well, I was born in Redditch, some little village here in England. Then my parents broke up when I was about seven and we, so my mother, me and my sister, moved to Holmes Chapel."
Ich wusste zwar nicht, wo Holmes Chapel nun genau lag, aber irgendwie hörte sich schon der Name des Ortes nett an. 

"I guess it won't do anything if I ask you about where exactly you're from. I have to admit, my knowledge of German geography is more or less non-existent." Er lächelte.

"You don't miss a thing if you don't know about my home town. It's nothing special, just a normal small town in the middle of Germany."
Harry nickte daraufhin verstehend, womit unsere Unterhaltung erst einmal pausiert war.

Die nächsten fünf Minuten rührte und würzte Harry konzentriert die Suppe. Irgendwann, nachdem er gefühlt das zwanzigste Mal probiert hatte, kündigte er groß an, dass die Suppe jetzt bereit sei. 

Und obwohl ich anfangs ein wenig skeptisch gegenüber seines Eifers gewesen war, jetzt musste ich zugeben, dass es extrem gut schmeckte. Perfekt abgeschmeckt und einfach lecker.

"This is insanely good!" Diesen Ausruf konnte ich mir nach den ersten drei Löffeln, die ich mit nahezu Lichtgeschwindigkeit in meinen Mund befördert hatte, einfach nicht verkneifen. 

"Thank you. It's a family recipe and I've made it about ten thousand times."
Wahrscheinlich hätte ich normalerweise etwas dazu gesagt, aber ich war viel zu sehr mit Essen beschäftigt. Nach zwei Tellern war ich so voll, dass ich es bereits bereute, so viel gegessen zu haben. 

Aber trotz dessen, dass es einfach zu viel gewesen war, hatte ich das Gefühl, dass mir die Suppe half. Sie wärmte so schön von innen, dass es mir vorkam als würde es mir gleich ein ganzes Stück besser gehen.

Gegen meinen Willen verfrachtete Harry mich nach dem Essen wieder in mein Bett. Mittlerweile war es schon dunkel draußen und ich fragte mich, wann er gehen würde. Am liebsten hätte ich ihn hier behalten, hier bei mir..

Tatsächlich aber verabschiedete er sich von mir, noch bevor er das Schlafzimmer verließ.

"It's gotten late. I have to leave, but I'll drop by some time tomorrow, alright?"
Es schien, als würde es ihn nicht unbedingt aus dieser Wohnung treiben, eher als würde auch er gerne noch ein wenig bleiben und den Krankenpfleger spielen. Da ich aber nicht zu hilfsbedürftig wirken wollte, machte ich ihm nicht das Angebot, im Gästezimmer zu bleiben.

"That'd be cool. And thank you so much, I don't know what I would have done without you."
Und was ich sagte, meinte ich auch tatsächlich so. Dank ihm fühlte ich mich schon um einiges besser, als noch heute morgen.

"It was a pleasure, Rebecca."
Mir rann ein wohliger Schauer über den Rücken, als Harry meinen Namen aussprach.

Und als er sich dann zu mir herunterbeugte, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben, setzten alle meine Sinne aus. Ohne noch mehr zu sagen drehte Harry sich um. Kurze Zeit später hörte ich meine Wohnungstür, wie sie ins Schloss fiel. 

Sobald ich wusste, dass Harry weg war, fühlte sich meine Wohnung plötzlich kalt und verlassen an. So, als ob etwas Wichtiges fehlte.

London Love ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt