those three dorks

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t o r n   -
n a t a l i e   i m b r u g l i a

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Die ersten zwei Tage der neuen Woche flogen förmlich an mir vorbei. Harry sah ich leider nicht allzu oft, er schien mit der Arbeit und der Band ziemlich beschäftigt zu sein. 

Irgendwann saß ich am frühen Abend auf meiner Couch und erledigte selber gerade noch etwas für den Job, als mein Handy klingelte. Mein Herz machte einen sehr großen Hüpfer, als ich Harrys Namen auf dem Display erkannte.

"Hey, you. What are you doing?"
Seine Stimme klang ein wenig erschöpft aber trotzdem ehrlich interessiert.

"Well, just finishing some stuff for work. And you?"

"I'm in the studio right now. And I was going to ask you if you wanted to come to hang with me and the boys, but if you are busy..."

"No, no. I'll be there in half an hour?"
Ich hatte schnell widersprochen. Vielleicht sogar ein bisschen zu schnell.

"Perfect. See you then."
Nachdem er aufgelegt hatte heftete ich schnell den ganzen Papierkram fertig ab, der noch auf meinem Tisch herumflog und zog mir etwas eleganteres an, als eine schlabbrige Jogginghose und meinen weitesten Kapuzenpulli.

Nicht einmal zehn Minuten nachdem Harry und ich telefoniert hatten, stand ich schon fertig auf dem Bürgersteig vor meinem Haus. 

Ich lag nicht schlecht, als ich gesagt hatte, dass ich eine halbe Stunde brauchen würde. Ehrlich gesagt war ich sogar ein bisschen schneller. Klar, die U-Bahn konnte ich in ihrer Geschwindigkeit schlecht beeinflussen, aber laufen konnte ich dafür umso schneller.

Vor der Tür des Studios, das Harry mir gezeigt hatte, überlegte ich noch einmal, ob ich schon klingeln sollte. Schließlich war ich früher als angekündigt und wollte die Jungs nicht bei irgendeiner Aufnahme stören. Erst als jemand die Tür öffnete, merkte ich, dass meine Hand viel schneller gewesen war als mein Kopf, denn ich hatte schon geklingelt.

Es war Niall, der die Tür aufgemacht hatte und mir jetzt gegenüber stand. Er zögerte nicht lange, bat mich herein und umarmte mich zur Begrüßung. Er war echt knuffig, sein ehrliches Lachen sorgte auch bei mir sofort für gute Laune.

Gemeinsam gingen wir wieder zu dem Raum, in dem wir auch das letzte Mal gesessen hatten. Dort saßen alle Jungs versammelt, auch Harry. Als er mich sah, sprang er sofort von dem Sessel auf, in dem er gesessen hatte. Er begrüßte mich mit einem intensiven Kuss.

"Hey, go get a room and stop making out in front of us", beschwerte Liam sich mit einem amüsierten Unterton in der Stimme.

Auch wenn ich wusste, dass er das nicht wirklich ernst gemeint hatte, wurde ich rot.

"Don't be shy, he's just joking. You should see him, snogging a girl. Disgusting."
Louis konnte gar nicht so schnell schauen, wie plötzlich ein Kissen aus Liams Richtung geflogen kam und zielgenau in seinem Gesicht landete.

Ungewollt musste ich anfangen zu prusten, bis alle anderen mit einfielen und wir gemeinsam lachten. Das lockerte die Stimmung schnell und erleichterte es mir eindeutig, mich auf Harrys Schoß zu setzen, ohne dass ich mich dabei komisch fühlen musste.

Es wurde ein wenig über Belanglosigkeiten geplaudert, ein bisschen gelacht. Es war echt angenehm, ich mochte die Jungs mit jeder Minute mehr. Sie waren wirklich sehr umgängliche Menschen, man musste keine Angst haben, sich falsch zu verhalten. So lockere Abende wie diesen hier hatte ich echt vermisst.

"Guys, I'm hungry," platzte Niall irgendwann einfach so heraus.
Bevor ich mich versah, rollten alle anderen um mich herum mit den Augen. Hatte ich irgendwas verpasst?

"Really? We had something just about two hours ago, how can you already be hungry again?"
Harry schien wirklich genervt.

"You know that I've got pretty quick digestion."
Niall zuckte mit den Schultern.

"If we take you to Nando's, will you stop talking about your digestion?", fragte Louis, während er bereits aufstand.

Nachdem die Jungs beschlossen hatten, Essen holen zu fahren, wendeten sie sich an mich und Harry.

"You two want to stay here, or..?"
Liam sah uns fragend an, vermutlich weil wir bis da noch keine Anstalten gemacht hatten, uns zu bewegen.

"I think so. Are you okay with that, Becca?"
Ich war hin und her gerissen. Zum einen konnte ich Zeit zu zweit mit Harry verbringen und das wäre absolut wunderbar, zum anderen hatte ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und allein bei dem Gedanken an Hühnchen lief mir das Wasser im Mund zusammen. 

"Actually..."

Mein Magenknurren sagte eigentlich alles, was ich hatte vermitteln wollte. Hoffentlich war Harry nicht sauer.

"Woah, you seem to be hungry. If you wanna join those three dorks that's totally fine with me. I have to make some calls, anyway. See you later?"
Eine andere Reaktion hatte ich zwar nicht erwartet, trotzdem war ich erleichtert, dass er es so locker sah. Sein Lächeln machte mir das tatsächliche Verlassen seiner Gegenwart zwar nicht einfach, aber ein schneller Kuss besiegelte meinen hoffentlich nur kurz andauernden Abschied.

Kurze Zeit später saßen wir zu viert in einem Auto, ähnlich einem Geländewagen, das Niall gehören zu schien, auf jeden Fall fuhr er es.

Die Stimmung war ausgelassen, die Jungs witzelten herum, Liam, der auf dem Beifahrersitz saß, hatte die Rolle als DJ übernommen und wechselte von einem Lied zum nächsten.
Irgendwann schaltete er 'Torn' von Natalie Imbrugia an. 

"Who wants to take Harry's part?," fragte Liam in die Runde.

"Me, I'll do it."
Niall schien über die Möglichkeit begeistert zu sein. Ich war, ehrlich gesagt, unendlich verwirrt.

"But take care not to get too passionate. You're driving and if we don't get Becca back safely, Harry will murder not just you but all of us, alright?"
Bevor ich fragen konnte, worum es überhaupt ging fingen sie an zu singen. Und wie.

Es war richtig faszinierend, wie die drei harmonierten. Ich kam mir vor, als säße ich in erster Reihe bei einem exklusiven Privatkonzert. Tja, dass war ja auch fast das, was hier gerade passierte. Nur Harry fehlte noch, um die Band komplett zu machen.

Man konnte den Gesichtern der drei Jungs ansehen, wie sehr es ihnen Spaß machte, so ganz ungezwungen gemeinsam zu singen, ohne jeden Zwang.

Ich genoss einfach nur den Moment, die Musik und war ein wenig traurig, als das Logo von Nando's in Sichtweite erschien.



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