b r e e z e b l o c k s -
a l t - j- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Nachdem wir gemütlich zusammen gefrühstückt und uns gemeinsam einen schönen Start in den Tag gemacht hatten, nahm der Tag eine Wendung, die mir nicht so richtig gefiel.
Harry kündigte mir nach einem Blick auf seine wirklich teuer aussehende Uhr ein wenig verlegen an, dass er noch ein Business-Meeting anstehen hatte.
"Really? Does your company know it's early morning on a Saturday?"
Ich gab mir alle Mühe, nicht zu enttäuscht zu klingen, aber das war ich nun einfach einmal. Irgendwie hatte ich mir nach dem schönen Einstieg in den Tag auch ein genauso schönen restlichen Tag gewünscht. Und zu so einem Tag würde Harry eben einfach dazugehören."Yeah, but it's the media industry. They don't care about things like the clock. But I promise it won't be too long. Maybe three to four hours.", versuchte Harry mich wieder aufzumuntern. Er hatte wohl bemerkt, dass mir das nicht so gut gefiel.
"Alright, I mean, I can't do anything 'bout it. But I'll see you afterwards?"
Auch diesmal ging der Versuch, meine Gefühle aus meiner Stimme herauszuhalten ein wenig schief, ich war mir sicher, dass es Harry nicht entging, dass ich mich nach seiner Gegenwart sehnte.Er schien es aber eher auf die leichte Schulter zu nehmen, denn er drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen und nickte schlicht und einfach.
"We could meet up at yours and get something from this new chinese restaurant that opened down your road."
Diesmal war ich es, die zustimmend nickte.Wir räumten zusammen noch die Teller und Tassen weg, machten uns soweit für den Tag fertig und dann trennten sich unsere Wege auch schon wieder.
Es war schon fast normal, mit Harry aufzuwachen, mit ihm in den Tag zu starten, dann ein paar Stunden ohne ihn zu verbringen und sich dafür abends wieder umso mehr auf ihn zu freuen.
Wir hatten fast schon einen Pärchen-Rhythmus.Eigentlich war es ja noch ziemlich früh und Wochenende, aber da ich erstens in der letzten Zeit ziemlich viele Überstunden abgebaut hatte und zweitens auch gar nichts so richtig mit mir anzufangen wusste, beschloss ich, in die Kanzlei zu fahren.
Ich arbeitete mich durch so ziemlich alles, was in den vergangenen Tagen liegen geblieben war und fühlte mich richtig erleichtert, als ich wusste, dass ich die eigentlich erst am Montag anstehende Arbeit jetzt schon erledigt hatte.
Gerade, als ich bei den finalen Zügen der letzten Akte angekommen war, trudelte eine Nachricht von Harry ein.
I should be done in half an hour. Where r u at?Ich überlegte nicht lange, sondern textete ihm direkt zurück.
At the office, could you pick me up?Eigentlich mochte ich es, U-Bahn zu fahren, aber eine Autofahrt mit Harry war dem natürlich vorzuziehen. Es dauerte diesmal tatsächlich ein paar Minuten, bis die Antwort kam, aber das war nicht dramatisch. In der Zeit beendete ich eben wirklich meine Arbeit an der letzten Akte.
For sure. I'll be there in 10 mins. Love you.
Ich schluckte kurz beim Lesen der Nachricht. Wir hatten uns noch nie diese drei wichtigen Worte gesagt, oder in diesem Fall, zwei. Ja, ich war eigentlich gar nicht romantisch veranlagt, aber das war so die einzige Sache, bei der ich altmodisch war. Für mich hatten die Worte 'Ich liebe dich' noch eine enorme Bedeutung.
Trotz der Panik, die in mir aufzuschäumen drohte, schaffte ich es, ruhig zu bleiben. Immerhin war es nur ein kurzes 'love you' am Ende einer Nachricht. Das hatte lange nicht so viel zu bedeuten, wie wenn er es mir Auge zu Auge gesagt hätte. Oder?
Ich versuchte den Gedanken so gut es eben ging zu verdrängen und fing dafür langsam an, meine Sachen zusammenzupacken. Ich ließ mir extra ein bisschen mehr Zeit, damit ich nicht unnötig lange draußen in der Kälte stehen musste.
In den letzten paar Tagen war es relativ rapide kälter geworden, aber immerhin war es auch schon Anfang November. Meine Hoffnungen auf ein weißes Weihnachten waren immer noch nicht aufgegeben.Als ich mich dann doch draußen in die Kälte wagte, stand dort auch schon ein schwarzer Wagen, den ich kurzerhand als den von Harry identifizierte. Ich stiefelte darauf zu und öffnete die Beifahrertür.
Harry saß auf dem Fahrersitz und hielt sich sein Telefon ans Ohr. Scheinbar war er gerade am telefonieren. Da ich ihn nicht unterbrechen wollte, schloss ich die Autotür so leise wie mir nur möglich und wartete geduldig.
Harry sprach tatsächlich kaum, es war eher die Person, mit der er telefonierte, die den ganzen Redeanteil übernahm. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich zu erraten versuchte, wer sein Gesprächspartner sein könnte, aber ich hatte gar keinen Verdacht.
Als das Gespräch nach 10 Minuten immer noch nicht beendet war, kam ich zu dem Entschluss, dass es entweder jemand aus seiner Familie sein musste (der Gedanke machte mich ein wenig nervös) oder eben jemand, der etwas mit seinem Job zu tun hatte.
Irgendwann schien es auch Harry zu reichen, denn ich hörte, wie er sich geschickt aus dem Gespräch herauszuwinden versuchte.
"Yes, Gemma, I know... Uhuh, I'll tell her, but I can't guarantee anything. Listen, there's a meter maid coming and I'm in a no-parking zone. I'll have to hang up if I don't want to risk a ticket. I love you too, keep safe."Ich musste zugeben, dass ich ein wenig froh war, als er auflegte. Da der Motor nicht lief, war auch die Heizung aus und die Kälte zog langsam aber sicher ins Wageninnere.
Sein Abschied von der telefonierenden Person hatte mich endgültig zu dem Schluss gebracht, dass es jemand aus seiner Familie sein musste. Meine Neugier siegte aber trotzdem und ich fragte frech nach."Who was that?", fragte ich mit möglichst unbeteiligter Stimme.
"My sister, Gemma. I've told you about her on our first date, remember?"
Jetzt wo er es sagte, erinnerte ich mich daran, dass seine Schwester Gemma hieß. Innerlich ärgerte ich mich, dass ich nach der Erwähnung dieses außergewöhnlichen Namens nicht selber darauf gekommen war.
Das ich hatte nachfragen müssen, war mir im Nachhinein schon peinlich.Harry schien das Ganze aber nicht im geringsten zu stören, denn er plauderte munter weiter.
"Yeah, well, I don't want to pussyfoot around. She wants to meet you because she feels like, and I quote, 'The girl has a very good influence on you'."
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London Love ✔
FanfictionRebecca, geboren in Deutschland, lebt jetzt in London. Sie ist das typische Mädchen von nebenan, liebt Deko, würde für Kaffee sterben, arbeitet in einer Anwaltskanzlei und hält nichts von Popmusik. Harry, Mitglied einer der berühmtesten Boybands all...