e v e n i f i t ' s a l i e -
m a t t m a l t e s e- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
"Are you drunk?"
Eigentlich war die Frage absolut unnötig, denn wenn ich mir eine Frage selber beantworten konnte, dann diese."Hmm, I don.. don't know. Maybee?"
Ein dümmliches Grinsen richtete sich auf Harrys Gesicht ein. So ein Grinsen, wie es nur Betrunkene zustande kriegen.Ich wendete mich von ihm ab und schloss die Haustür auf. Gerade, als ich reingehen und ihn im Regen stehen lassen wollte, hörte ich, wie er stolperte und etwas dumpf auf dem Boden aufschlug.
Ohne groß darüber nachzudenken, lief ich zu ihm.
"Harry, are you alright?"Er saß auf seinem Hintern wie ein unbeholfenes Kleinkind und schaute durch die Gegend. Er schien mich gar nicht so richtig wahrzunehmen, besonders nicht, dass ich versuchte, mit ihm zu sprechen.
Ich musste mich erst zu ihm hocken und sein Gesicht zu mir drehen, damit er mich wieder registrierte. Dann fing das Grinsen wieder an.
"Goddamit, you're absolutely wasted!"
Ich musste fast brüllen. Zum einen war der Regen echt laut, zum anderen war ich einfach sauer und hatte das tiefgreifende Bedürfnis ihn anzuschreien. Außerdem war es eine echt gute Gelegenheit dazu, mal alles rauszulassen, immerhin würde er sich am nächsten Morgen wahrscheinlich an absolut nichts erinnern.Noch immer wütend beschloss ich trotzdem, dass ich ihn nicht einfach so im Regen sitzen lassen konnte. Auch wenn ich nicht wusste, wie ich zu ihm stand, wäre das verantwortungslos. Außerdem konnte ich nicht wissen, ob nicht gleich ein Papparazzo um die Ecke gehechtet kommen würde. Ein Foto von ihm in diesem Zustand würde wahrscheinlich ganz schöne Wellen schlagen.
Mir blieb also nichts anderes übrig, als ihm meinen Arm um die Hüfte zu legen, zu versuchen ihn hochzuhieven und dabei auf zumindest ein bisschen unbewusste Unterstützung seinerseits zu hoffen.
Tatsächlich bekam ich ihn auf die Beine und schaffte es auch irgendwie, ihn über alle Treppen in meine Wohnung zu bugsieren. Zwar dauerte es eine halbe Ewigkeit, aber die Hauptsache war, dass es überhaupt klappte.
Die ganze Zeit über sprachen wir nicht ein Wort, zwischendurch war ich mir nicht einmal sicher, ob Harry überhaupt noch wach war, oder ob er schon in den komatösen Schlaf eines Betrunkenen abgedriftet war.
Als ich ihn auf dem Sofa abgeladen hatte, wollte ich mich umdrehen, um ihm irgendetwas Trockenes zum Anziehen zu holen, doch er zog mich am Arm zurück auf das Sofa.
Für ein paar Minuten saßen wir schweigend nebeneinander, irgendwann ließ Harry seinen Kopf auf meine Schulter sacken. Seine tropfnassen Haare hinterließen eine feuchten Fleck auf meinem Pullover.
Als ich zum zweiten Mal an diesem Abend dachte, er wäre eingeschlafen, fing er an zu sprechen.
"Becca. Beccs. That sounds funny. Beccs."
Als er anfing, wie ein kleines Mädchen zu kichern, vergaß ich meine Wut für einen Moment.
"What is it, Harry?"
"I just remem.. remem... remembered. That's the word was look'n for. Remembered how I practised asking you out. In the mirror. Took some time for me to.. to work up the courage to do so."Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was ich darauf sagen sollte. Harry, der immer und zu jedem Zeitpunkt selbstbewusst wirkte, hatte geübt, mich um ein Date zu bitten.
Im Endeffekt fing ich einfach an zu lachen, als ich es mir bildlich vorstellte. Irgendwie passte es doch ganz gut."Hey! You're not supposed to laugh. No. That embarrassasses me."
Er schob seine Unterlippe vor um zu zeigen, dass er schmollte."Did you really?"
Ich musste immernoch kichern.
Harry nickte bloß, die Unterlippe immer noch vorne."Why? I mean, you're famous. I bet all the girls wanna date you? Why be nervous and practise asking me out?"
Er zuckte ein wenig unbeholfen mit den Schultern."You didn... recognize me. For you, I was just a regulaar. Regular guy. And also... You were the most beautiful girl I had ever seen. Still are. No lies."
Ich hatte während seinen Worten versucht, etwas zu trinken. Schlechte Entscheidung, denn jetzt war ich kurz vor dem Ersticken."You okay?", lallte Harry mich an, ein wenig schwankend, obwohl er saß. Ich hatte ein bisschen Angst, dass er vom Sofa fallen würde, musste aber eher darauf achten, dass ich nicht krepierte.
"Yeah, I'm good", krächzte ich, nachdem ich mich von meiner Hustenattacke erholt hatte.
Harry starrte mich unentwegt an, so intensiv, dass es mir irgendwann fast unangenehm wurde.
"What is it?""I just thought about how much I miss you."
Ich musste schlucken.
Ja, eigentlich war mir klar, dass Harry mich wohl genauso vermisste, wie ich ihn vermisste, oder zumindest hoffte ich das. Trotzdem traf mich dieses Geständnis ziemlich unvorbereitet.Vielleicht war auch das der Grund, warum ich ihm nicht antwortete, sondern ihn einfach nur überrascht ansah.
Für einen Moment dachte ich, vielleicht ist es doch gar nicht so schlimm. Immerhin wollte er mir mit seiner Lüge ja nichts Böses, oder?Nur eine Sekunde später hasste ich mich für diesen Gedankengang. Ich war zu ihm so ehrlich und offen gewesen, wie zu noch niemand anderem. Was hatte ich dafür im Gegenzug bekommen? Eine dicke fette Lüge.
Trotzdem, dieses warme Gefühl, das mich traf, wenn ich Harry in seine grünen, wenn auch im Moment etwas glasigen, Augen sah, konnte ich nicht einfach so abschütteln.
Ich stand auf und lief vor der Couch hin und her.
"Harry, I'm going to take care of you tonight, because I don't feel good letting you just go home by yourself. If you were sober I would definitely throw you out on an instant, but if you want to, you can sleep on the couch tonight."Als er nicht antwortete, dachte ich, er hätte mir einfach nicht zugehört, aber als nur Momente später ein lautes Schnarchen durch mein Wohnzimmer dröhnte, wurde mir klar, dass er nun tatsächlich eingeschlafen war.
Es reichte ein Stupser an seine Schulter und er fiel seitlich auf die Couch. Sein Schlaf war tief genug, dass er nicht aufwachte, als ich ein Kissen ziemlich grob unter seinen Kopf stopfte und auch nicht, als ich seine Beine auch auf die Sitzfläche hob.
Als letztes warf ich ihm noch eine meiner Decken über, dann ging ich in die Küche, um mein gutes Sushi zu essen und danach ging ich selbst schlafen.
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London Love ✔
FanficRebecca, geboren in Deutschland, lebt jetzt in London. Sie ist das typische Mädchen von nebenan, liebt Deko, würde für Kaffee sterben, arbeitet in einer Anwaltskanzlei und hält nichts von Popmusik. Harry, Mitglied einer der berühmtesten Boybands all...