s m a l l t a l k -
n i a l l h o r a n- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee schlug mir entgegen, als ich die Tür zum Café öffnete. Sofort sah ich Megan hinter dem Tresen stehen, die dabei war, die lange Schlange von Kunden abzufertigen, die sich um diese Uhrzeit immer bildete.
Auch ich stellte mich an, denn ich hatte mich entschlossen, heute im Café zu frühstücken. Schneller als gedacht stand ich vor Megan. Sie begrüßte mich mit einem Lächeln, mehr war momentan nicht möglich.
"Hey sweetie. Your order?"
"This wonderful looking cream cheese and salmon bagel and a big coffee with milk."
Die gute Laune, die heute trotz meines schlechten Schlafs bei mir vorherrschte, hatte sich bis jetzt noch nicht verzogen."So to say: the same as always. Just a second."
Ich beobachtete Megan dabei, wie sie den Bagel auf einem kleinen blauen Teller drapierte und meinen Kaffee zapfte.Nachdem sie fertig war, sagte sie kurz ihrer Kollegin Bescheid, dass sie eine Pause machen würde, kassierte mich ab und wir gingen gemeinsam zu einem der wenigen freien Tische. Das Café war momentan wirklich gut besucht.
"So, why are we here?"
Typisch Megan lehnte sie sich über den Tisch und sah mich erwartungsvoll an."Because of the guy I told you about some days ago."
Megans weinrot geschminkte Lippen verzogen sich zu einem süffisanten Lächeln."Your prince charming! Did you see him again?"
Geistesabwesend rührte ich in meinem Kaffee."Yes. Two days ago. And yesterday."
"Go on. I'm sure you wouldn't have wanted to talk if that was all."
Wie recht sie doch hatte."We kissed. Yesterday evening."
Da ich nicht gerne um den heißen Brei herumredete, sagte ich es einfach geradeheraus.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich eine Reaktion von Megan bekam."How was it?"
Megan war nicht sehr beeindruckt, aber eine andere Reaktion hatte ich von ihr auch wirklich nicht erwartet. Ich lächelte sie an und konnte nicht verstecken, wie ich mich wegen dem, was zwischen Harry und mir geschehen war, fühlte."He is amazing."
Zwar hatte ich ihre Frage damit nicht direkt beantwortet, trotzdem schien sie mit meiner Antwort zufrieden zu sein.
Ich erzählte ihr detailgenau was passiert war, abgesehen von dem Teil mit der Musik.
Wenn Harry nicht gewollt hatte, dass ich mich weiter über ihn und seine Band informierte, wollte er bestimmt auch nicht, dass ich mit jemand anderem darüber redete.Ich hatte Megan noch nie vorher belogen und deswegen auch ein kleines bisschen ein schlechtes Gewissen. Aber so wie ich Megan kannte, würde sie nachvollziehen können, warum ich es für mich behielt.
Nachdem ich meinen Monolog und mein Frühstück beendet hatte, verabschiedete ich mich von Megan, die mittlerweile auch wieder dringend an der Theke gebraucht wurde.
Der folgende Arbeitstag zog sich wie Kaugummi und nachdem ich geschafft hatte, was ich schaffen wollte, rannte ich quasi aus der Kanzlei auf die Straße. Heute machte ich mal wieder direkt nach meiner Arbeit einen Spaziergang.
Nichts außergewöhnliches passierte und so stand ich eine dreiviertel Stunde später im Flur meiner Wohnung. Da es nicht mehr lange war, bis Vivien ankommen würde, beschloss ich mich mal im Internet über die Sachen zu informieren, die sie machen wollte.
Nach einer Stunde der Recherche beschloss ich, mir etwas zu kochen. Mein Blick in den Kühlschrank enttäuschte mich etwas. Abgesehen von einem Joghurt, ein bisschen Käse, einer Packung Milch und einem angebrochenen Glas mixed pickles war er leer.
Dann fiel mir, zum Glück noch rechtzeitig vor dem Verhungern, die restliche Pizza von gestern Abend ein. Ich hatte sie ins Gästezimmer auf den Schreibtisch gelegt, dort heizte ich nämlich nicht. Ideal um Reste zu lagern, wenn man einen kleinen Kühlschrank hat.
Während ich mit einem Buch in der einen und einem Stück Pizza in der anderen Hand auf dem Sofa im Wohnzimmer saß, kündigte mir ein Bimmeln eine Nachricht an. Ohne mir groß Gedanken darum zu machen, wer es war, las ich sie.
Can I come over?
Es war Harry. Im ersten Moment hatte ich das Gefühl, als würde mein Herzschlag aussetzen. Das gab sich jedoch relativ schnell wieder und wurde stattdessen von einem Kribbeln in der Magengegend ersetzt. Er wollte zu mir kommen. Schon wieder.
Sure. I'll be waiting.
Perfect. See u in ten.
Und auch wenn meine Antwort wohl ziemlich souverän klang, in meinem Kopf spielte gerade alles verrückt. Gleich nachdem ich die Nachricht verschickt hatte, stand ich auf und raste in mein Zimmer. Dort zog ich mir etwas an, dass nicht ganz so nach Gammellook aussah.
Danach machte ich mir noch schnell einen ordentlichen Zopf und putzte mir die Zähne. Ich meine, man weiß ja nie. Fünf Minuten später saß ich bemüht lässig auf der Couch und tat so, als würde ich lesen.
Tatsächlich kreisten meine Gedanken aber nur um Harry, der mit seinem süßen Grinsen, den unglaublichen Grübchen, den wundervollen Augen und den widerspenstigen Locken gleich wieder hier bei mir sein würde.
Von Minute zu Minute wurde das Kribbeln schlimmer und irgendwann wunderte ich mich über mich selber? Was hatte Harry an sich, dass mich so austicken ließ? Ich hatte keine Ahnung. Und bevor ich noch weiter über das Thema philosophieren konnte, klingelte es an der Tür.
Ich ging, wieder bemüht lässig, zur Tür. Wie erwartet stand da Harry. Mein Herz schlug Salti.
Bevor ich ihn jedoch reinbitten oder überhaupt 'Hello' sagen konnte, trat er einen Schritt nach vorne, nahm mein Gesicht fest in seine Hände und küsste mich.Er küsste mich als würde es kein Morgen geben. Als wären wir die letzten beiden Menschen auf dieser Welt. Es war atemberaubend, sorgte für eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper.
Während dem Kuss liefen wir immer weiter rückwärts.Irgendwann kamen wir vor einer Wand zum stehen. Harry packte mich an der Hüfte und hob mich hoch. Ich schlang meine Beine um ihn und so trug er mich ins Schlafzimmer.
Normalerweise bin ich keine Person für schnellen Sex, geschweige denn für One Night Stands. Auch in einer Beziehung dauerte es bei mir immer ein bisschen, bis ich das nötige Vertrauen für so engen körperlichen Kontakt hatte.
Manche würden mich deswegen vielleicht für prüde halten, das bin ich aber keinesfalls. Ich brauche nur eben meine Zeit.Bei Harry verhielt ich mich aber auch in diesem Punkt eindeutig anders als sonst. Bei ihm fühlte ich mich geborgen. Und als wir, nur eine knappe Woche nachdem ich ihn mit Kaffee begossen hatte, hier in meinem Schlafzimmer waren, auf dem besten Weg zum intimsten aller Dinge, hatte ich keine Bedenken.
Nicht einmal ansatzweise.Das einzige Gefühl, das ich wahrnahm, waren Harrys weiche Lippen auf meinen und seine großen Hände auf meiner Hüfte. Mehr brauchte es nicht, um mich absolut wahnsinnig zu machen. Etwas, das sich so intensiv anfühlte, konnte einfach nicht falsch sein.
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London Love ✔
FanficRebecca, geboren in Deutschland, lebt jetzt in London. Sie ist das typische Mädchen von nebenan, liebt Deko, würde für Kaffee sterben, arbeitet in einer Anwaltskanzlei und hält nichts von Popmusik. Harry, Mitglied einer der berühmtesten Boybands all...