unexpected [s.m]

12| Unexpected

Kapitel 12
Unexpected
[Melody Rose Morgan]
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»Also ich finde ja, dass man auch gut auf Justin Bieber verzichten könnte«, sage ich und lecke an meinem Himbeereis. Kat guckt mich böse an, was vermutlich an meiner Bemerkung liegt.

»Was denn? Ist doch nur die Wahrheit!«, verteidige ich mich und hebe abwehrend die Hände hoch.

»Stimmt doch gar nicht!«, pampt mich Kat an.

»Doch stimmt wohl!«, sage ich und stecke meine linke Hand in die Tasche meines Hoodies.

»Ich muss Kat zustimmen, Justin Bieber ist ein wichtiger Teil der Musikgeschichte«, sagt Logan, während er sich gegen den Holzpfeiler lehnt, der hinter ihm steht. Ich sehe zwischen meinen besten Freunden hin und her.

»Wie kann ich nur mit euch befreundet sein? Und wie kann man nur mit einer so ernsten Miene sagen, dass Justin Bieber eine wichtiger Teil der Musikgeschichte ist? Das ist ja wohl mehr als nur lächerlich. Das ist so, wie wenn ich behaupten würde, dass es Einhörner gibt«, empöre ich mich.

»Das ist doch etwas ganz anderes und ein echt schlechter Vergleich«, wirft Logan ein.

»Na gut dann halt...«, antworte ich und versuche krampfhaft ein Beispiel zu finden, versage aber leider kläglich.

»Außerdem ist seine Musik wirklich gut«, sagt nun Kat. Ich mache demonstrativ Würgegeräusche.

»Wie kannst du das nur sagen? Und seit wann bitte findest du Justin Bieber gut? Und wieso reden wir überhaupt darüber, das tut meinem Gehirn ja schon weh, so oft diesen schrecklichen Namen zu hören«, murmele ich. Ich kann diesen Typen echt nicht ertragen. Er geht meiner Meinung nach wirklich gar nicht.

»Weil Kat meinte, dass sein Merch gut aussähe«, wirft Logan besserwisserisch ein.

»Das war eine rhetorische Frage«, sage ich und atme die Salzluft ein, um sie dann mit einem lauten Seufzer wieder auszustoßen.

»Ich weiß«, antwortet Logan. Ich blicke zu Luisa, die anscheinend nicht viel zu dieser Konversation beizutragen hat. Sie zuckt bloß mit den Schultern.

»Wollen wir nach Hause gehen und ein paar Filme gucken?«, frage ich und sehe in die Runde.

»Ja klar, können wir machen, solange es kein Horrorfilm ist«, meint Kat.

»Was hast du denn jetzt auf einmal gegen Horrorfilme?«, frage ich sie überrascht.

»Lass sie doch«, springt Logan für sie ein. Ich seufze und nicke.

»Irgendwie habe ich gerade Lust wieder einmal Plötzlich Prinzessin zu gucken«, stelle ich fest.

»Ouuuuh jaaa!«, sagen Luisa und Kat wie aus einen Mund.

»Och neeee«, brummt Logan.

»Überstimmt«, sage ich lachend und hake mich bei ihm ein. Er lächelt schief und nickt schließlich doch.
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Im Dunkeln sehe ich, wie Logan näher an Luisa heranrückt. Diese Tatsache entlockt mir ein Lächeln. Schon irgendwie süß, die Beiden. Kat sieht mich von der Seite an. Ich drehe meinen Kopf und wir werfen uns verschwörerische Blicke zu. Dann folgt noch dieses typische Augenbrauenwackeln.

»Kat und ich gehen mal in die Küche und machen Popcorn«, sagen wir und springen von dem Sofa auf.
Luisa wirft mir über ihre Schulter einen fragenden Blick zu, doch ich grinse bloß ein bisschen bescheuert.
In der Küche angekommen, schließe ich schnell die Tür hinter uns.

»Oh man, die wären ja sooo süß zusammen«, platzt es aus mir heraus. Kat nickt quietschend.

»Ich weiß!«, stimmt sie mir zu.

»Vielleicht wird das ja sogar noch was«, murmele ich und mache das Fenster, durch das man ins Wohnzimmer sehen kann, einen Spalt breit auf.

Um ehrlich zu sein, haben wir nämlich nicht einmal mehr Popcorn zu Hause, wir haben es geschafft alles innerhalb von 20 Minuten aufzufressen. Logan sieht die ganze Zeit statt auf den Film, zu Luisa. Sein Blick sieht aus, als müsste er sich jedes Detail genau einprägen.

»Ach wie süß«, murmelt Kat.

»Ich weiß«, antworte ich lächelnd.

»Stell dir mal vor, die Beiden kommen zusammen. Und dann heiraten sie und bekommen kleine Logans und Luisas. Dann wärst du mit Logan verwandt«, stellt Kat fest.

Wenn sie das so sagt, bekomme ich fast einen Lachkrampf. Ich muss mich echt zurückhalten, um nicht gleich lauthals loszulachen.

»Hast du nicht auch noch einen gutaussehenden Cousin? Dann könnte ich den heiraten und wir wären alle nicht nur befreundet, sondern auch noch miteinander verwandt!«
Nun kann ich mich entgültig nicht mehr zurück halten.
Das ist echt lustig.

»Was denn, das wäre doch echt cool!«, meint Kat dann begeistert.

»Das wäre nicht cool, das wäre einfach nur zutiefst verstörend, wenn du mich fragst«, lache ich. Mein Blick fällt auf Logan, der seinen Arm um Luisa gelegt hat.

Und sie rutscht nicht weg. Ich sehe eindeutig eine Zukunft für diese Beziehung.

»Stimmt doch gar nicht«, sagt Kat motzig, aber mit einem Schmunzeln auf ihren rosigen Lippen.

Mein Handy summt auf einmal, wodurch meine Hand reflexartig zu meiner Hosentasche fährt. Als ich auf mein Handy blicke, sehe ich, dass ich eine E-Mail von S bekommen habe. Meine Mundwinkel schieben sich unweigerlich nach oben.

»Was grinst du denn so? Wer hat dir denn geschrieben?«, bombardiert mich Kat mit Fragen.

»Niemand«, sage ich schnell.

»Hast du etwa einen Freund?«, fragt sie neugierig.

»Nein«, antworte ich lachend.

»Och man, dann bin ich die Einzige, die keinen Freund hat. Ich meine du, dann Logan und Luisa...«, stöhnt sie, ohne auf das was ich vorher gesagt habe, einzugehen.

»Ähm Kat?«, frage ich und sehe sie lachend an.

»Ich habe keinen Freund!«, wiederhole ich mich und schüttele grinsend den Kopf.

»Nein?«, fragt sie verwirrt.

»Habe ich doch gerade gesagt«, antworte ich lachend.

»Oh«, sagt sie perplex und fügt dann noch hinzu, »Ist auch gut so, weil ich dich nämlich umgebracht hätte, wenn du einen Freund hättest ohne mir davon etwas zu sagen!«

»Ne, keine Sorge. Falls sich irgendwann ein männliches Individuum für mich interessieren sollte, dann bist du definitiv die Erste, die davon erfährt. Mal abgesehen davon, werde ich so oder so als 90 Jährige Katzenlady enden. Single Pringle für immer!"«

Kat lacht.

»Same! Aber wenigstens haben wir uns. Das heißt wir sind nicht alleine«, entgegnet Kat grinsend.
Wir beide blicken zu Logan und Luisa.

»Sowas ist deprimierend nicht?«, fragt Kat.

»Und wie deprimierend«, seufze ich lachend.

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