49| Unexpected

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Kapitel 49
Unexpected
[Melody Rose Morgan]
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Ich starre auf meine Hände. Schon seit wir in dem Café sitzen, habe ich kein einziges Mal auf gesehen. Vermutlich liegt es an Jayden, der mir genau gegenüber sitzt.
Ich atme tief aus. Irgendwie macht es mich misstrauisch, dass er anscheinend kein Problem damit hat, dass ich mit ihm 'schluss gemacht' habe.

"Melody? Alles in Ordnung?", fragt mich ausgerechnet Jayden nach einer Weile. Ich seufze und sehe zum ersten Mal auf.

"Alles gut", sage ich dann.

"Willst du dann etwas bestellen?", fragt nun der Kellner. Ich sehe zu ihm. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er an unseren Tisch gekommen war.

"Ja... Einen Erdbeer-Milchshake bitte", gebe ich meine Bestellung auf. Der Kellner, der so aussieht als würde er uns allen am Liebsten eins mit der Speisekarte überziehen, nickt und marschiert wieder in die Küche.

"Wisst ihr was ich jetzt gerne tun würde?", fragt Luisa in die Runde.

"Logan küssen?", frage ich Gedanken-abwesend.

"Aua!"

"Das hast du davon, wenn du so etwas sagst", zischt mir Luisa zu. Ich reibe mir mein Schienbein. Das tat verdammt weh.

"Was willst du denn jetzt machen?", fragt Jayden, der anscheinend etwas verschreckt davon ist, wie es bei uns zugeht.

"Ich würde am Liebsten zu Shawn Mendes gehen und ihm sagen, wie perfekt Melody doch zu ihm passt"

Die Röte schießt mir ins Gesicht. Ich wette, dass sie sich das gerade ausgedacht hat, nur um mir das mit Logan heim zu zahlen. Ein heimtückisches Lächeln schmiegt sich um ihre Lippen.

"Was wieso das denn?", brummt Jayden, während er sich angespannt durch die Haare fährt.

"Hat sie dir nicht davon erzählt?", fragt Kat und sieht ihn an.

"Wovon soll sie ihm nichts erzählt haben?", hakt nun Logan nach.

"Liebe auf den ersten Blick", erklärt Kat tadelnd.

"Was?", frage ich nun und kräusele die Stirn.

Erst als ich realisiere, was sie gesagt hat, mache ich meinen Mund auf, um mich zu wehren: "Das stimmt nicht. Hört auf davon zu reden!"

"Sehe ich nicht so", sagt nun Jayden Kopf-schüttelnd.

"Also-", ich unterbreche Luisa.

"Es ist überhaupt nichts passiert!"

"Dann kannst du mich ja auch ausreden lassen. Also es war so: wir waren auf einem Shawn Mendes Konzert, dem, nebenbei bemerkt, besten Sänger auf diesem Planeten, als er sich entschied durch die Menge zu gehen. Wir standen ziemlich nah an der Absperrung, weshalb er uns auch sehen konnte, als er vorbei ging. Als er Melody erblickte, blieb er wie eingefroren stehen. Die Beiden haben sich mindestens eine Minute angestarrt. Erst als er an der Schulter angeschupst wurde, konnte er sich, mit einem Lächeln, lösen", erzählt Luisa während sie ab und zu an ihrem Milchshake nippt, der uns soeben auf den Tisch gestellt wurde.

Mein Kopf ist hochrot angelaufen, was ich damit zu verschleiern versuche, indem ich ganz viel Milchshake auf einmal trinke.

Die Auswirkungen machen sich in Form eines Schluckaufs erkenntlich.

"Das-", ich gebe ein Geräusch von mir, "Ist total übertrieben"

"Sehr interessant", grummelt Jayden, der ein wenig eingeschnappt wirkt.
Vielleicht empfindet er doch etwas? Oder er bildet sich ein, dass ich wegen Shawn Schluss gemacht hätte. Stattdessen habe ich das mit uns beendet, weil ich mich in einen Typen aus dem Internet verknallt habe.

Habe ich das gerade wirklich gedacht? Ich habe ernsthaft das Wörtchen 'verliebt' benutzt.

Oh Gott.

"Wieso erzählt mir denn niemand etwas?", fragt Logan, nachdem er sich aus seiner Schockstarre befreit hat.

"Sei nicht eingeschnappt", gebe ich pampig von mir.

"Bin ich aber"

Er verzieht seinen Mund zu einem Schmollen. Seine verstrubbelten Haare fallen ihm ins Gesicht.

Aus einem Augenwinkel heraus kann ich wahrnehmen, wie Luisa ihn anstarrt. Wann finden es die zwei Idioten bitte endlich heraus?

"Ich hätte davon auch ganz gerne etwas gewusst", sagt Jayden motzig, wobei seine Kiefermuskeln zucken. Auf eine gewisse Art und Weise sieht er dabei sehr attraktiv aus. Ich sollte echt lernen, meine Gedanken zu kontrollieren.

"Ist das eine Verschwörung?", frage ich und stehe auf, um zu gehen. Leider macht Logan, welcher links von mir sitzt, keine Anstalten aufzustehen und mich durch zu lassen.

"Lässt du mich durch oder muss ich aus dem Fenster springen?", frage ich ihn schließlich.

"So einfach machen wir es dir nicht", sagt er dann und sieht zu mir auf. Ich lasse mich seufzend auf die rote Bank zurück fallen.

"Ihr seid gemein. Und ihr werdet alle aufgrund eurer Bosheit in der Hölle schmoren", sage ich dann.

"Dann aber mit dir", grinst Kat.

"Was bitte ist eure Mission?", frage ich in die Runde.

"Dich mit Shawn Mendes zusammen zu bringen", sagen Kat und Luisa wie aus einem Mund, während Jayden und Logan einfach ihre Klappe halten. Wenn ich mich doch nur aus dieser Konversation heraus biemen könnte.

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Von: melody.cobain@ gmail. com
An: muffin.lover@ gmx.de
Betreff:...

Hilfe! Meine Freunde wollen mich mit Shawn Mendes verkuppeln!
-M

Von: muffin.lover@ gmx.de
An: melody.cobain@ gmail. con
Betreff:...

Wieso das denn? Und warum wäre das denn so schlimm?
-S

Von: melody.cobain@ gmail. com
An: muffin.lover@ gmx.de
Betreff:...

Es ist einfach total unrealistisch... Sie denken einfach, dass... Na ja egal
-M

Von: muffin.lover@ gmx.de
An: melody.cobain@ gmail.com
Betreff: ...

Wer weiß...
-S

Irritiert sehe ich von meinem Handy auf. Will er mir gerade sagen, dass es nicht so unrealistisch ist, wie ich denke, dass es ist?

Ich habe erwartet, dass er mir zustimmt, doch irgendwie scheint er es nicht zu tun. Aus welchem Grund auch immer.
Ich stecke das Handy frustriert in meine Hosentasche.

"Was ist denn?", fragt mich Kat nun.

Ich sage gar nichts, sondern zucke bloß mit meinen Schultern.

"Wieso bist du denn jetzt schon wieder so missmutig drauf?", fragt mich Kat und stößt mir mit ihrem Ellenbogen in die Seite.

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Ich wollte hier mal wieder ein klein wenig Eigenwerbung machen, da ich ein Buch, das ich vor langer Zeit geschrieben habe, neu überarbeitet habe und es weiter schreibe. Also falls ihr Lust habt, würde ich mich freuen, wenn ihr mein Buch 'Drei Tage oder mehr?" lest.

Hier einmal der Klappentext:

«Gib mir meine Hülle zurück! Bevor du kamst, war ich eine fucking Praline! Ich hatte eine Hülle, die mich vor allen äußerem Einflüssen schützt. Damit das Innere nicht kaputt geht. Doch jetzt hast du sie mir genommen. Gib sie wieder zurück! Du hattest nicht das Recht dazu!», schrie ich Jayden an, während ich so fest ich konnte auf seine Brust trommelte. Ich wollte ihm genauso weh tun, wie er mir. Meine Haare waren triefend nass, genauso wie jedes der Kleidungsstücke an meinem Körper.

«Gib mir meine Sky zurück und ich hole dir die Sterne vom Himmel»

unexpected [s.m] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt