18| Unexpected

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Kapitel 18
Unexpected
[Melody Rose Morgan]
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»Ach du scheiße!«, entfährt es mir, als Kat zu Ende geredet hat. Sie nickt und beißt sich grinsend auf die Lippe.

»Unglaublich oder?«, quietscht sie, während sie ihre braunen Haare über die Schultern wirft.

»Du hast doch nicht etwa ja gesagt oder?«, frage ich sie.

»Natürlich habe ich das! Was denkst du denn? Etwa, dass ich ein Date mit dem beliebtesten Jungen der Schule ausschlage? Ich bin ja nicht du«, antwortet sie entsetzt. Mit der flachen Hand klatsche ich mir gegen die Stirn. Das darf doch nicht wahr sein.

»Er ist der größte Idiot auf Erden!«, antworte ich entsetzt und setzte mich aufrecht hin.

»Und er ist süß, gutaussehend und...«, zählt sie auf, wobei ich sie unterbreche.

»Ein primitiver Primate!«

»Stimmt doch gar nicht!«, brummt sie eingeschnappt.

»Uh wahrscheinlich schleppt er dich bei eurem Date hoch in die Bäume«, fahre ich fort.

»Langsam wird es echt lächerlich!«, pampt mich Kat an.

»Uga Uga!«, schreie ich und springe wie ein Affe durch mein Zimmer.

»Hör mit dem Unsinn auf!«, fordert Kat mich sauer auf.

»Nope«, sage ich und mache weiter.

»Du bist meine beste Freundin, du solltest dich für mich freuen und dich nicht über den Typen, auf den ich stehe, lustig machen!«, schreit sie mich an. Augenblicklich höre ich auf und sehe sie an.

Ich lege meinen Kopf schief, während die Zahnrätchen in meinem Hirn wie verrückt rattern. Hat sie jemals was davon erzählt, dass sie auf ihn steht? Und warum ist mir das nie aufgefallen? Ich meine, ich dachte immer sie redet gerne über den neusten Tratsch. Nicht in einer Millionen Jahren wäre mir in den Sinn gekommen, dass sie wirklich auf ihn stehen könnte.

»Du stehst auf ihn?«, hake ich vorsichtig nach.

»Ja... Was dachtest du denn?«, fragt sie trübsinnig. Mit ihren schlanken Fingern dreht sie eine Strähne ihres Haares auf.

»Na ja... Ich weiß nicht. Schon lange?«, frage ich dann.

»Was?«

»Ich meine, ob du schon lange auf ihn stehst«, wiederhole ich und sehe zu ihr.

»Schon ziemlich lange... Ich habe mich nur nie getraut es dir direkt zu sagen, weil du immer so gegen ihn warst«, antwortet sie.

»Weil er ein Idiot ist!«, sage ich, doch als ich ihren Gesichtsausdruck sehe, füge ich noch hinzu ,»Tut mir leid, ich habe es schon wieder getan. Bin ich wirklich so schlimm?«

»Na jaaa«, hustet sie und sieht weg.
»Oh Gott. Ich bin echt schlimm! Aber hör mal Kat... Wenn du wirklich auf ihn stehst... auch wenn er ein Idiot ist, dann... dann freue ich mich für dich«, murmele ich seufzend und meine es auch so.

»Echt jetzt?«, fragt sie vorsichtig.

»Ja, wirklich«, seufze ich.

»Pass nur auf, dass er dich nicht verletzt«
Und ich meine es so.

»Wird er nicht«, antwortet sie und umarmt mich.

»Er ist Mason. Pass einfach auf, okay

Irgendetwas in mir sagt mir, dass sie trotz meiner Warnung nicht aufpassen wird.

»Okay«
-

Müde stolpere ich den Gang entlang.

»Sag mal, hast du eigentlich überhaupt Schlaf abbekommen?«, fragt mich Logan, während er mich einholt. Mit seiner rechten Hand hält er den Rucksack, der nur über seine Schulter geschwungen ist.

»Nope«, murmele ich und gähne. Notiz an mich selbst; aufhören mit Fremden bis mitten in die Nacht hinein zu chatten; tut nicht gut!

»Weshalb bist du eigentlich so müde?«, fragt mich Kat, die mit bester Laune neben mir her trippelt.

»Nur so«, antworte ich und zucke mit meinen Schultern.

»Man ist doch nicht nur einfach so müde«, wendet Logan ein.
Mehr als ein Grummeln kommt von mir nicht.

»Wir sind heute aber gut drauf«, gibt Kat grinsend von sich. Sie freut sich ein bisschen zu sehr darüber, wenn es nach mir geht.

»Grins nicht so. Nur weil du ein Date mit Mr. Prolet hast, heißt das nicht, dass jeder andere auch so blendend drauf sein muss, wie du!«, pampe ich sie an.

Sie sieht mich beleidigt an:»Ich dachte wir hätten das geklärt.«

»Ich sagte ich freue mich für dich, aber das heißt nicht, dass ich ihn nicht weiter hassen werde oder aufhören werde ihn so zu nennen.«

»Pah«, ist alles, was sie von sich gibt.

»Kaffee«, murmele ich. Mein Blick ist auf den Boden gerichtet und meine Augen fallen fast zu.

»Ich brauche ganz, ganz viel Kaffee. Sofort«, füge ich noch hinzu.

»Zja, da kann ich dir leider auch nicht weiter helfen«, murmelt Kat und geht zu ihrem Spind. Da mein Spind neben ihrem ist, schlendere ich hinter ihr her.

»Uh guck mal, da ist Mason!«, gibt Logan verzückt von sich.

»Uhh«, murmelt Kat und dreht such wimpernklimperned um.

»Hi«, seufzt sie verträumt, als er an ihr vorbei geht.

»Er hat dich kein einziges Mal angeguckt«, murmele ich.

»Glaub ihr kein Wort, sie ist nur schlecht drauf«

Ich sehe Logan feindselig an.

»Aber es ist die Wahrheit«, presse ich zwischen meinen Zähnen hindurch.

Kat zischt daraufhin:»Boar Melody, du bist manchmal echt unerträglich!«

»Zja«, ist alles, was ich von mir gebe, als ich mich mit meinen Büchern in der Hand wieder umdrehe.

»Ich weiß ja nicht, was ihr jetzt macht, aber ich gehe zu Physik«, murmele ich und quetsche mich zwischen den Beiden hindurch.

Da das Klassenzimmer am Ende des Gangs ist, laufe ich einfach schnurstracks gerade aus und marschiere in das Klassenzimmer hinein.

Mein Bücher lasse ich auf den nächst besten Platz fallen.

»Du schon wieder«, höre ich eine allzu bekannte Stimme sagen. Als ich zur Seite blicke, sehe ich Mason. Sofort kralle ich mir meine Bücher und stehe auf.

»Ich setzte mich wo anders hin«, brumme ich dann.

Leider sind alle Plätze sonst besetzt.
»Scheiße.« Ich lasse mich wieder auf den Platz neben Mason fallen.

»Sieht so aus, als müsste der Platz ausreichen«, murmelt Mason selbstgefällig. Sauer grummelnd hole ich mein Mäppchen heraus. Ich würde ihm so so gerne dieses dämliche Grinsen aus der Fresse wischen.

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unexpected [s.m] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt