kapitel 5*

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Ich sah ihr noch immer nach, bis mir der König die Sicht versperrte. Ich blickte nach oben, rappelte mich schnell auf und verbeugte mich gleich darauf. Er nickte. Der König war ein älterer Herr mit einer spitzen langen Nase. Seine Haare waren dunkel und seine Augen schimmerten bloß grau und kalt. "Ich danke dir.", meinte er. Ich biss mir auf die Lippen. Sanse so hieß der Älteste ja, stellte sich neben seinen Vater.

"Wie ist dein Name?", wollte der König wissen. Es war kein Geheimnis, dass der König keinen einzigen seiner Angestellten kannte, egal wie oft er sie schon gesehen hatte. Manchmal wusste er nicht einmal wie seine treuesten Begleiter hießen

"Kiera." Ich senkte den Blick.

"Kiera, die Tapfere." Er lachte. Ich hasste ihn, aber das wusste er nicht. "Du kommst mir so bekannt vor.", meinte er und sah mich ratlos an. Natürlich hätte ich jetzt sagen können ich arbeite bei ihm und wir hätten alle über seine täglichen Verwirrungen gelacht, aber ich war Kiera und Kiera sagte: "Ich sehe meiner Schwester sehr ähnlich vielleicht kennen sie noch Sehana O'Dell., gleiche Haare, gleiche Augen.", sagte ich bitter. Er schüttelte nur den Kopf. "Tut mir leid, aber ich merke mir nicht jedes Gesicht."

Ich starrte noch immer auf den Boden und mit einem Mal wurden die Steine zu meinen Füßen sehr interessant. Fay kam angerannt und stellte sich gar nicht auffällig neben den ältesten Prinzen. "Kiera! Wie oft habe ich dir gesagt, Pass auf dich auf!", rief sie. War sie meine Mutter oder was? Ich sah zu Sanse, der sich zu Fay abgewandt hatte. Diese schenkte ihm ein Lächeln.

"Was passiert mit ihr?", fragte ich zögerlich. Der König lachte wieder. "Ich lasse sie hängen, wie alle Mörder.", meinte er ohne mit der Wimper zu zucken. Ich sah zu Sanse, sein Blick verdunkelte sich kurz. Fay strahlte immer noch. Das Mädchen von vorher war eine Wächterin. Meine Schwester war auch eine von ihnen gewesen soweit ich wusste. Bestimmt hatten sie sich gekannt.

"Du bist eingeladen in das Schloss, komm meine kleine Kiera.", sprach der König und holte mich damit wieder in die Wirklichkeit zurück. Ich wollte mir gerade eine Ausrede einfallen lassen, als die Wachen des Königs bereits bedrohlich näher kamen. Das war der König und der König duldete kein Nein.

-

Ich hatte kein einziges Wort gesprochen bis wir im Schloss angekommen waren. Fay redete auf den König ein und er lachte und wie er lachte. Ich sah bloß aus dem Fenster. Irgendwann als der Wald erschien, spannte ich mich an. War Scar echt gerade dort? Die Kutsche hielt ruckartig. Der König stieg aus und lief zusammen mit Fay die steinernen Stufen hoch. Sie redeten und lachten. Ich war vergessen. Auf einmal erschien Sanse hinter mir. Er wollte gerade an mir vorbeilaufen, als ich ihn am Arm zurückzog. Erstaunt hob er den Kopf. Er war noch immer blas, fast wie der König, aber seine Augen leuchteten. Er war gut gebaut, das merkte ich als sich seine Muskeln spannten und ich langsam die Hand wegzog.

"Sanse, nicht?", fragte ich. Der König, Fay und die Wachen waren bereits verschwunden.

"Für dich immer noch Prinz Sanse.", sagte er und ich verdrehte die Augen. Erstaunt sah er mich an. "Also Sanse, ich weiß nicht wer sie war, aber sie hat mir gesagt kurz bevor die Wachen kamen, dass sie dir nie etwas antun könnte. Lieber würde sie selber sterben. Ich weiß nicht wieso sie einen Dolch hatte, aber sie hat nicht gelogen, Prinz." fügte ich hinzu.

Er fuhr sich über das Gesicht und schien zu überlegen. "Du meinst Foxy oder?", er sah mich wieder an.

"Wer?", ich runzelte die Stirn.

"Das Mädchen mit den roten Haaren, sie heißt Foxy." Ich sah ihn erstaunt an. "Du kennst sie?"

Er nickte. "Sie ist immer in meiner Nähe ich weiß nicht wieso, aber sie tarnt sich nicht wirklich gut."

Meine Augen weiteten sich. Wenn er sie kannte vielleicht..."Kanntest du Sehana?" Ich hielt einen Moment inne bis ich einen verwirrten Ausdruck auf seinem Gesicht sah. "Nein, tut mir leid."

"Und Scar?", fragte ich. Er lachte. "Natürlich wieso sollte ich nicht wissen wer er ist?" Er sah mich an. Hielt er das für einen Scherz? "Oh."

Er sah mich erneut an. "Ich sehe ihn jeden Tag, wie sollte ich ihn nicht kennen?", fragte er spöttisch. Ich zuckte zusammen. Waren das beste Freunde oder was?

"Ich will nicht das Foxy gehängt wird, auch wenn sie nicht unschuldig wäre.", sagte ich und sah ihn an. Seine Gesichtszüge verfeinerten sich wieder. "Mach dir keine Gedanken um sie. Ich passe schon auf." Er zwinkerte mir zu.

"Kiera!", rief Fay. Sie erschien im Eingang des Schlosses. "Das musst du dir ansehen!", fügte sie hinzu. Ich blickte auf das Schloss. Fast jeden Tag in meinem Leben verbrachte ich hier, wieso heute auch noch dort hin. Ich schüttelte nur den Kopf und wandte mich zu Sanse. "Danke, bitte entschuldige mich bei deinem Vater, aber ich sollte jetzt gehen." Er nickte. Ich winkte Fay zu die mich verwundert ansah. Langsam lief ich wieder weg vom Schloss Richtung Wald. Ich vertraute Sanse nicht wirklich und schuld an dem Tod von jemand wollte ich nicht sein. Ich lief durch den Wald und blieb irgendwann an einer Lichtung stehen. "Scar!", rief ich. 

Darkswed die RebellenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt