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Wie die Zeit vergeht. Manchmal sind Stunden Tage und Tage Jahre. Jeder Atemzug eine aufwändige Kraftbeanspruchung. Der Regen prasselt ganz leicht gegen das Fenster. Draussen schreien die kleinen Kinder und toben sich im Dreck aus.

Der Kohlestift zittert ganz langsam in meiner Hand. Das weisse Blatt vor mir leer. Aber wie fängt man mit den geeigneten Worten an? Wie schreibt man einen Brief für einen Toten? Ich weiss es nicht. Verzweiflung überkommt mich. Mein Herz zieht sich wieder einmal zusammen und die kalten Tränen finden wieder wie jeden Tag auf ein neues ihren Weg auf das weisse Papier.

Ich hoffe du weisst es war nie einfach dich los zu lassen. Meinen besten Freund und gleichzeitig meine grosse Liebe.

Ich würde ihm tausende Dinge sagen wie sehr ich ihn gemocht habe aber auch was für ein Idiot er war. Ein leichtes Lächeln machte sich bei meinem Mundwinkel erkennbar.

Ich gäbe alles um bei dir zu sein, aber es ist nicht die richtige Zeit ~ Ich gebe alles um dich bei mir zu haben , aber es ist nicht die richtige Zeit und das ist der härteste Teil daran ~ es ist nicht die richtige Zeit und es wird sie niemals sein ~

Ich setze den Stift ganz langsam auf das Blatt Papier. Reiss dich zusammen Sehana du kannst das! Seufzend blickte ich wieder zu dem Fenster. Der Regen hatte aufgehört, die Kinderlaute waren verstummt. Meine Gedanken schwankten hin und her unfähig über irgendwelche Eeinnerungen aus der Vergangenheit nachzudenken. Den hätte ich das getan, wäre ich bestimmt in ein endloses Loch gestürzt. es sind die schönen Erinnerungen behalte sie bei dir.

Hallo

schrieb ich mit schwungvollen Buchstaben auf das Papier. Hallo? Seufzend zeriss ich es und schmiss es zu dem anderen Haufen Papiere. Das hatte doch keinen Sinn. Dafür liebte ich Scar , er und seine total nutzlosen Ideen.

"Wie weiss man ob man jemanden liebt?", fragte ich ihn. James blickte zu dem hellen Mond hinauf noch immer hatte er den Arm um mich gelegt. "Ich glaube wen du jemanden liebst, dann ist es egal ob du tot bist oder lebst ,ob ihr meilenweit voneinander entfernt seid oder ob ihr euch andauernd streitet, denn wen man jemanden liebt ,lässt man ihn nie aus seinem Herzen. Man sagt sich einfach ich liebe dich und der andere weiss was man meint. Es sind nur 3 kleine Worte , aber hinter jedem steckt eine Geschichte.", flüsterte er in den Wind der langsam immer kräftiger wurde. Ich nickte nur, denn ich verstand den Sinn des ganzen noch immer nicht.

Noch immer lag dieses leere Papier vor mir. Ein leichtes knarren an der Türe lies mich zusammen zucken. " James?", fragte ich hoffnungsvoll. Im selben Moment hätte ich mich dafür ohrfeigen können. James ist tot -

"Sehana hör mal wir sollten langsam zum Dorf.", ertönte es von der Türe. Verstohlen wischte ich mir die Tränen auf die Seite. Mein Herz zog sich immer mehr und mehr zusammen. Ich will es nicht glauben und kann es nicht glauben..

Scar stand hinter mir, er lehnte sich gegen den offenen Türrahmen. " Ich komme.", murmelte ich und schrieb schnell etwas auf das Papier. Langsam stand ich auf und lief zu ihm. Wortlos nahm er mich in den Arm.

"Du kannst das, ich weiss es.", murmelte er in meine Haare. Schon wieder musste ich weinen. Wütend kniff ich die Augen zusammen das war doch nicht fair...

" Und wieso musste ich ihm einen Brief schreiben?", fragte ich ihn zögerlich. Er lies mich los und sah mich an. "Den verbrennst du jetzt"

"Verbrennen?", fragte ich ungläubig.

" Ja, man sagt wen man einen Brief an einen Toten verbrennt dann kann er ihn lesen."

"Schwachsinn.', meinte ich lächelnd.

Darkswed die RebellenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt