Kapitel 33

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Wie kann man einem Menschen so egal sein, den man liebt? Obwohl man mehr als die hälfte seines Lebens mit der Person verbracht hat. Wie kann man jemanden einfach so aus seinem Leben löschen, während der andere daran zerbricht..wieso liebt man immer die falschen und lässt die richtigen gehen?..vielleicht ist es besser so wer weiss..

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Kapitel 32

"Ich habe das Buch im Wasser verloren.", seufzte ich und blickte in die schwarz, dunkle Brühe vor mir. Vergeblich hoffte ich darauf, das es irgendwo auf der Wasseroberfläche auftauchen würde.

" Wie tief ist es hier?", fragte ich und drehte mich zu Scar. Er lag noch immer auf dem Rücken, die Arme hinter dem Kopf verschrenkt und die Augen zur Steindecke gerichtet. Aus seinen dunklen Haaren tropfte Wasser und rann sein Gesicht hinunter. Es sah aus als ob sich ganz leise ein paar Tränen den Weg hinunter bannen würden. Aber ich kannte Scar, das war Wasser und ganz bestimmt keine Tränen.

"Willst du tauchen gehen? Du bist schon vorhin fast ertrunken.", meinte er nur. Irgendetwas in seiner Stimme lies mich aufhorchen. Es klang so bitter, fast schon entäuscht.

Ich lief zu ihm und setzte mich hin. Noch immer starrte er ausdruckslos an die Decke.

" Also, was für eine Laus ist dir über die Leber gelaufen?", versuchte ich es und berührte ihn ganz leicht am Arm. Noch immer starrte er regungslos vor sich hin.

"Scar!", rief ich und schüttelte ihn. Überrascht sah er mich an. Er nahm die Hände vom Kopf und stand langsam auf. " Was?"
"Was ist los?"
"Gar nichts.", murmelte er und kickte einen kleinen Kieselstein ins Wasser. Jetzt starrte er in das dunkle Wasser vor sich und fuhr sich durch die noch immer nassen Haare. Die linke Hand hatte er gedankenversunken in seine Hosentasche gesteckt.

Ich schüttelte nur den Kopf. Männer...

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Scar

Regungslos starrte er in das dunkle Wasser vor sich. Ganz sanft schlug es hin und her, kleine Wellen kräuselten sich auf der Wasseroberfläche. An der Stelle war es bestimmt 20 Meter tief. Was sich alles dort unten verbarg, konnte man nur vermuten.

Seine Gedanken schweiften hin und her. Er hatte die letzten Tage kaum ein Auge zu getan. Deswegen war seine konzentration auch nicht mehr wirklich da. Neben sich vernahm er einen Schatten..kiera.. er fuhr sich durch das dunkle Haar.

Die Wellen schlugen ein wenig mehr und peitschten gegen die kahle Steintreppe. Seine Gedanken wanderten wieder dahin in eine längst vergangene Zeit...

Das Mädchen mit den blonden , langen Haaren betrachtete ihn spöttisch. Sie hatte die Arme verschrenkt und sah zu ihm hoch , ohne ein einziges Mal ihre Miene zu verziehen. " Du bist Scar nicht?", fragte sie. Ihre Stimme klang fröhlich, aber er lies sich nicht täuschen. "Und du bist eine von James neuen.", gab er als Antwort. Innerlich freute es ihn zu sehen wie sie kurz zusammen zuckte. Er war kein Fan von James Frauen, da sie alle eingebildet waren. Diese hier wird wohl nicht anders sein.

" Ich habe eine kleine Schwester, ihr würded gut zusammen passen.", sagte sie gähnend und versuchte so ihren kurzen Schmerz von vorhin zu kaschieren.
"Ach, tatsächlich? Wieso?"
Eigentlich interessierte es ihn nicht, aber fragen konnte man.
"Sie ist auch stur, aber im Grunde ganz nett."
Ein lautes Lachen entfuhr ihm.
"Stur? Na danke aber auch."
Sie nickte nur und lächelte.

"Sie heisst Kiera und wohnt im Dorf bei meinem Vater. Du würdest sie bestimmt mögen.", fuhr sie fort. " Kiera? Seltsamer Name...und wie kommst du darauf? Du kennst mich nicht einmal.", sprach er und verschrenkte ebenfalls seine Ärme vor der Brust.

Darkswed die RebellenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt