Jemand hielt mir den Mund zu. "Schrei nicht so," wisperte eine männliche Stimme. Er nahm die Hand wieder weg.
Wer zum Teufel war er? Langsam drehte ich mich um. Er hatte dichtes, dunkles Haar und helle Augen, welche mich spöttisch musterten.
"Gehörst du nicht in die Küche?", fragte er und fuhr mir durch das Gesicht. Ich schlug seine Hand weg.
"Du hattest da Mehl.", meinte er.
"Das ist kein Grund mich anzufassen", sprach ich.
Seufzend verdrehte er seine Augen. "Störrisch sind wir also auch noch?"
Verwundert sah ich ihn an. Er war einen Kopf größer als ich und bestimmt auch stärker. "Wie heißt du?", fragte er.
Noch immer stand ich mit verschränkten Armen da und musterte diesen seltsamen Kerl. "Meine Mutter hat gesagt ich soll nicht mit fremden Männern rede.", gab ich als Antwort und lächelte.
Sein Mundwinkel zog sich leicht nach oben. "Ich bin Scar."
Ich zuckte mit den Schultern. " In Ordnung, Scar."
Er fuhr sich durch seine längeren Haare. Er sah gut aus und ich hatte Mehl im Gesicht, auf den Kleidern und wohl oder übel im Haar.
"Kiera??", rief eine Stimme aus dem Gang. Ich entdeckte Gwen.
"Tut mir leid ich habe mich verlaufen.", murmelte ich und sah sie an. Sie schüttelte den Kopf. "Manchmal meine Kleine habe ich das Gefühl deine Fantasie bastelt dir Flügel, die dich weit weg tragen." "Wir müssen uns beeilen", meinte sie und zeigte auf die Uhr die sich neben einem der großen Gemälde befand. Wieder nickte ich. Sie machte auf dem Absatz kehr und lief zurück zu der Küche. Ich drehte mich kurz zu Scar um doch er war weg. Verschwinden heute alle spurlos?
-
Ich blinzelte kurz in die Sonne und gähnte dann noch einmal. "Ich bin froh, dass wir endlich fertig sind für heute.", sagte ich und sah zu Fay, welche zu schlafen schien. Wir lagen auf einer Blumenwiese gleich neben dem Schloss. Der Wind fuhr mir ganz sanft durch das Haar und die Sonne hing hoch oben am Himmel.
"Fay?" Sie schien wirklich zu schlafen. "Dann erzähle ich dir eben nicht von dem gut aussehendem Mann, den ich kennen gelernt habe.", meinte ich trotzig.
Fay schreckte hoch. "Du lügst doch?" Ihr skeptischer Blick ruhte auf mir. " Er heißt Scar."
"Du? Kiera und ein Mann?"
"Ich danke dir für diese Worte.", sprach ich und riss einige der Grashalme aus, welche ich dann wieder achtlos in den Wind streute.
"So war das nicht gemeint. Du bist hübsch das weißt du, aber trotzdem lässt du Männer immer abblitzen", sagte sie und sah mich lange an.
"Kann schon sein.", murmelte ich.
"Wo hast du ihn getroffen?"
"Im Schloss, als ich etwas für Gwen holen musste."
"Phh Gwen...", entfuhr es Fay. Sie und Gwen konnten sich bis auf den Tod nicht ausstehen.
Ich lachte. "Weißt du sie ist ganz nett wenn...", ich unterbrach und sah zu Fay, die einen Finger auf die Lippen gelegt hatte. Sie zeigte auf das Waldstück vor uns. Fragend sah ich sie an doch sie deutete mir immer noch, dass ich ruhig sein sollte.
"Was hast du?", zischte ich. Ich sah wieder zu dem Wald. Rauch stieg auf und leise Pferdehufe kamen näher. Ich richtete mich auf, was war hier los? Die Hufe wurden immer lauter. Fay sprang auf.
"Renn!", rief sie und rannte über die Wiese Richtung Stadt.
"Fay! Warte doch!", rief ich ihr nach, doch sie war schon bei der nächsten Abzweigung verschwunden. Ich sah erschrocken um mich. Waren das die Rebellen? Es gab einige Leute die nicht einverstanden waren mit den Methoden des Königs. Sie nannten sich Rebellen und man sagte sich, dass sie irgendwo im Wald lebten und für Gerechtigkeit kämpften. Noch immer stand ich wie versteinert da. Ein Ruck ging durch meinen Körper und ich rannte los. Das Waldstück kam immer näher und die Hufe schienen schon in der Nähe zu sein. Wo war Fay? Ich blieb kurz stehen und blickte um mich. Da waren sie, die Reiter der Rebellen. Ich schluckte. Alle samt in schwarzen Umhängen gehüllt und die Kapuze dicht über den Kopf gezogen, ihre Schwerter trugen sie an den Hüften. Ich wurde zu Boden gerissen und blieb einen Moment liegen. Die Pferde hielten an und jemand zog mich unsanft auf.
"Für wen arbeitest du?", fragte mich eine männliche Stimme. Ich blickte nach oben und sah meinem Angreifer in das Gesicht. Ich sah nicht viel außer ein paar braunen Augen.
"Den König", sagte ich und sah ihn finster an.
"Falsche Antwort", meinte er und spuckte abschätzig auf den Boden. Das Mädchen mit den roten Locken, war sie echt auch hier? Sie hatte das gleiche an wie die Rebellen.
"Töte sie.", rief er einem zu und stieg wieder auf das Pferd. Er sah mich noch kurz an und galoppierte dann Richtung Dorf. Der Rest folgte ihm bis auf den einten.
"Feigling!", rief ich ihm nach. Mühsam rappelte ich mich hoch. Der Kerl zog sein Schwert und lief schnell auf mich zu. Ich hob abwehrend die Hände in die Luft. "Warte!", rief ich doch er hielt keinen Moment inne. Rennen brachte mir nichts, ich war langsam und er hatte noch das Pferd.
"Ich bin nicht für den König. Er hat meine Schwester getötet Sehana.", sprach ich als er vor mir stand.
Er zögerte.
"Sie haben sie gehängt, weil sie dachten sie wäre eine Hexe. Ich hasse ihn wirklich, aber ich muss meine Familie ernähren, bitte."
Er packte mich an den Schultern und drückte mich auf den Boden. Mistkerl! Ich schlug auf ihn ein, biss und kratze ihn. Doch er lachte nur und warf mich ein Stück weiter weg, als ob ich leicht wie eine Feder wäre.
"Ihr kämpft doch für Gerechtigkeit nicht?", ich sah ihn an. Schon wieder zog er mich hoch und drückte mich an einen Baum. Ein Schmerzensschrei entfuhr mir.
"Haben hübsche Mädchen wie du immer so eine große Klappe?" Er sah mich an. Ich konnte mich nicht aus seinen Griff winden. Er hielt das Schwert an meinen Hals. Ich schluckte. Ich spürte wie sein Körper zitterte. "Du hast Angst.", meinte ich und lachte, er hielt inne.
"Angst?", seine Augen verengten sich. Noch immer spannte er sich an. Ich sah in seine Augen, von irgendwoher kannte ich ihn. Er holte mit dem Schwert aus.
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Darkswed die Rebellen
Fantasía*wird gerade überarbeitet* ☠ Es ist nicht das Ende, wenn wir jemanden verlieren. Nur ein Anfang und eine neue Sicht auf bestimmte Dinge. Wie ein böser Traum ohne erwachen. ☠ Ich habe meine Schwester verloren und niemals wird jemand ihren Platz einn...