kapitel 17*

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Es war eine Lüge, dass ich meine Mutter nicht kannte. Ich hatte sie gekannt. Kurz nach dem Bill auf die Welt kam, war sie verschwunden. Unsere Nachbarin hatte ihn dann aufgezogen. Trotz all dem konnte ich mich bis heute an das Gesicht meiner Mutter erinnern. Sie sah aus wie Sehana einfach älter. Schon sehr früh hatte sie Distanz zu mir gesucht. Sie hatte nie mit mir gesprochen, hatte nie für uns gekocht oder mich und Bill zu Bett gebracht, Schlaf Lieder gesungen oder für uns unter dem Bett nach bösen Monstern nachgesehen. Nein, dass alles hatte Sehana gemacht. Mutter ging, sie verschwand einfach. Auf der Suche nach einem besseren Leben. An dem Tag an dem Sehana verschwand, wusste ich auch, dass sie nie wieder kommen würde. Sie hatte diesen leicht, glasigen Blick wie unsere Mutter damals. Später erfuhr ich, dass Sehana verurteilt wurde. Es war ein sonniger Tag, ich erinnerte mich noch genau. Es klopfte an unsere Türe, doch es war nicht Sehana wie erhofft. Es waren die Wachen des Königs. Sie lassen die Botschaft hinunter. Meine Schwester starb, die Person die mein Leben lang da war, die mir half...meine Stütze...ich konnte nicht diesen einen Menschen los lassen. Diesen gutmütigen, ehrlichen Menschen, diesen Teil meines Lebens.. wer war ich ohne sie? Zu wem wollte ich Aufsehen. Ich war ihr oft gefolgt in den Wald, aber ich verlor sie immer wieder in den dichten Bäumen. An dem Tag als sie starb, rannte ich auf den Platz und versuchte sie von dem Podest runter zu ziehen. Die Wachen hielten mich auf und der König lachte. Ich hatte um mich getreten und gebissen, geschrien aus Leibeskräften bis mir die Tränen der Angst langsam an den Wangen herunter liefen. Der Mensch, den ich so sehr geliebt hatte, ging einfach. Ich wandte meinen Blick ab als sie starb, aber ich hörte das stille raunen der Menschenmenge. Alle gafften nach oben, wandten ihre Blicke nicht ab. Nur ich saß inmitten der Wachen die mich mit eisernen Griffen fest hielten und keuchte. Den letzten Satz von ihr werde ich nie mehr vergessen. "Ihr seid ein Volk voller Narren, der König nährt sich an eurem Tot. Ein Volk aus Schatten, Feiglinge mehr seid ihr nicht. Wartet nur auf den Tag an dem die Uhr aufhört zu schlagen, ihr werdet alle fallen, fallen unter der Gerechtigkeit..."

Die Stille schien schier zu zerbrechen, so ruhig war es. Noch immer stand ich wütend vor ihm. "Ich hoffe du hast eine verdammt gute Erklärung für das alles hier.", sagte ich und starrte ihn an.

Er stand vor mir, mit diesen blauen hellen Augen. Diese dunklen Haare, die an manchen Tagen wild vom Kopf abstiegen. Die Muskeln, die sich leicht unter seinem Oberteil aus rot, schwarzem Stoff abzeichneten. Ja, das war Scar... und er war der 3te Prinz. Raban lachte noch immer. Sanse starrte uns nur an. Darum hatte er damals so komisch geklungen, als ich ihn gefragt hatte ob er Scar kannte. Plötzlich fielen mir wieder die Worte von Fay ein...

"Dein Bruder, naja er redet oft mit ihr.", Raban fuhr sich über das Gesicht. " Und weiter?", wieder sah er sie an. Sie warf einen Blick auf den Boden. "Ich glaube es ist besser, wenn wir sie töten.", flüsterte sie unscheinbar.

Meinte sie Foxy...oder tatsächlich mich? Trompetenlaute ertönten. Das hieß, der König kam. Scar packte mich am Arm und zog mich aus dem Ballsaal die Treppen hoch. Das blonde Mädchen kauerte noch immer in der Ecke und sah uns entsetzt an. Wer war sie eigentlich? Er lief mit mir zu dem Zimmer, in dem ich noch vor wenigen Tagen übernachtet hatte mit ihm, wahrscheinlich war es sogar sein eigenes Zimmer. Er schloss die Türe und ließ mich endlich los. Ich verschränkte die Hände. "Du bist also der Prinz.", meine Stimme zitterte und ich sah ihn abschätzig an. Er blickte nur stur gerade aus. "Das ist alles nicht so einfach.", sagte er und wandte seinen Blick zu mir. "Nein, eine Lüge ist besser..."

Er senkte den Blick wieder. "Und wer ist dann James? Und was macht ihr im Wald? Und wer sind die anderen?" Ich stellte mich vor ihn, so dass er gezwungen war mich anzusehen. "Sie...ich wir sind Rebellen. Auch das mit deiner Schwester und den Wächtern stimmt. Das ist die Wahrheit ich lüge nicht."

"Klar, der Prinz einer der Rebellen, dass ich nicht lache.", Ich schüttelte den Kopf.

"Ich bin auf der Seite der Rebellen, ich würde alles tun um den Machtkampf meines Vaters zu stoppen. Nur, so einfach ist das als Prinz nicht. Ich kann nicht einfach meine Krone vor seine Füße schmeißen und ihm einen schönen Tag wünschen. Ihn kümmert es nicht, wenn ein Sohn weniger da steht. Er hat Sanse und natürlich Raban." Seine Augen verdunkelten sich als er den Namen des 2 ältesten aussprach. "Wieso hast du mir das nie gesagt?", fragte ich.

"Du bist das Küchenmädchen meines Vaters, was denkst du ? Das ich einer dahergelaufenen kurz meine Lebensgeschichte auftische, die wohlgemerkt niemand außer James kennt?" Er sah mich an. Seine Augen verengten sich. Ich wandte meinen Blick zu dem Fenster. Die Dunkelheit trat bald ein und mit ihr kamen die Schatten die leise über das Dorf krochen und alles in eine unendliche Dunkelheit tauchten. Und irgendwo dazwischen gab es noch die Wahrheit, die Wahrheit die ich hoffentlich bald finden würde.

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Darkswed die RebellenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt