Ich strich mir die Haare hinter die Ohren. Wahrscheinlich war ich wieder voller Mehl, aber mir sollte es Recht sein.
Ein Seufzen entfuhr mir und Gwen sah mich an. "Was ist los mit dir? Seit ein paar Tagen scheinst du nicht bei der Sache zu sein.", meinte sie. Die anderen Arbeiter drehten sich in meine Richtung.
"Ich habe wohl zu wenig geschlafen.", sagte ich und winkte ab.
Fay war wütend auf mich, weil ich das letzte Mal einfach so gegangen bin. Zuerst wollte sie mir verzeihen und mich zur Arbeit abholen, aber ich war ja in dieser Nacht bei Scar im Schloss.
Ich hatte die letzten Tage nichts geschlafen. Irgendwie hatte mich Scar nach Hause gebracht. Mein Vater hatte nichts gemerkt und von Bill habe ich nur ein paar vorwurfsvolle Blicke erhalten. Scar hat nur müde gelächelt und sich dann von mir verabschiedet. Gesehen habe ich ihn seit dem nicht mehr. Aber es ist mir egal. Soll er und James doch machen, was sie wollten.
Foxy war noch im Gefängnis, aber ich war mir sicher, es ging nicht mehr lange und der König würde sie töten lassen. Da würde ihr ein dahergelaufener Prinz auch nicht helfen..."
Ich wurde von Gwen's energischer Stimme unterbrochen.
"Kiera!" Sie sah mich an. Ich schluckte, was war los? Ich blickte vor mir auf den Topf. Das Wasser schwappte über den Kochtopf und es roch nach verbrannt. Ich nahm den Topf vom Herd und schüttete ihn aus.
"Komm, gehe nach Hause. Das bringt so nichts.", meinte sie seufzend und zog mich am Arm nach Draußen
"Nein, nein es geht."
Doch Gwen schüttelte bloß den Kopf. "Morgen ist der große Ball. Ich erwarte deine völlige Aufmerksamkeit und Anwesenheit.", murmelte sie, ehe sie mir einen kleinen Schupf aus der Tür gab.
Da stand ich also, im leeren Gang mit den Händen in den Hosentaschen. Ich seufzte und lief los. Ich erreichte die Abzweigung mit den beiden Treppen. Von oben ertönten lachende Stimmen. Die Vorbereitung des Balles war im vollen Gange.
Ohne zu wissen was ich tat, lief ich die Treppe den Gang hinunter. Ich musste einen anderen Weg raus finden. An dem König und den anderen vorbei, ohne dass ich ihre Gesichter sehen musste. Die Gemälde in dem langen Gang jeden Tag zu sehen, reichte mir vollkommen...
Ich stieg die Treppen weiter runter. Die Wachen sahen mich kurz an und hielten mich auf.
"Wo hin soll es den gehen?", fragte einer von ihnen. Ich zeigte den langen Gang entlang "Prinz Sanse hat mir befohlen, kurz zu sehen ob die Gefangenen ausreichend bewacht werden.", sagte ich und nickte.
Ich war nicht gut im Lügen. "Ach tatsächlich?", fragte der andere und sie lachten.
"Ja, wenn ihr wollt können wir ja kurz hoch gehen, den König und die Prinzen bei den Vorbereitungen stören und nachfragen.", sagte ich mit fester Stimme.
Sie sahen sich kurz an. Beide wussten wahrscheinlich, dass der König keine Unannehmlichkeiten ausstehen konnte. "Schon gut.", murmelten sie fast gleichzeitig und ich lief lächelnd weiter.
Kinderspiel! Ich bog in die Abzweigung ein und blieb vor Foxy's Gefängnis stehen.
Sie hob ihren Blick kurz. Ihre Augen hatten schwarze Ränder, sie wirkte blass und überall an den Armen hatte sie Kratzspuren und blaue Flecken. Sie sah schwach aus.
"Wie geht es dir?", fragte ich sie und lief näher heran. Sie fauchte mich an. Hatte sie tatsächlich gefaucht?
"Es tut mir leid, aber wenn ich mit einem Messer hinter dem Prinzen stehe würde....", sagte ich Schulterzuckend.
"Und jetzt willst du dich vergewissern, dass es mir hier ja nicht zu gut geht?", zischte sie.
Ich schüttelte den Kopf. "Ich versuche eine Lösung zu finden."
"Die gibt es nicht.", sagte sie barsch und schloss die Augen.
"Doch, aber du bist irgendwo auch selber schuld.", rutschte es mir aus.
Sie öffnete ruckartig die Augen. "Meine? Meine Schuld? Der Angriff galt dem König keineswegs Sanse. Ich töte ihn nicht.", sagte sie wütend. Ihre grünen Augen funkelten bedrohlich.
Ich nickte. " Ich weiß, dass du ihm nichts tust." Ich schwieg und sah sie an. Stille.
"Was ist eigentlich mit den anderen Prinzen?", fragte ich und sie sah auf.
"Die anderen?"
"Du bist doch eine Wächterin und kennst dich gut hier aus. Meine Freundin hat von drei Prinzen gesprochen ich sehe nur Sanse."
"Ich spioniere nur ihn aus, für James. Ich habe die anderen selbst noch nie gesehen.", meinte sie seufzend.
"Ach für James ...", knurrte ich. Sie schüttelte genervt den Kopf. "Ich muss schlafen, bevor die Wachen wieder kommen. Du solltest gehen." Sie zeigte auf ihre Hände mit den blauen Flecken.
Ich nickte. "James lässt dich im Stich, vergiss das nicht.", rief ich noch. Ich rannte den Gang entlang an den Wachen vorbei. Doch einer von ihnen zog mich zur Seite.
"Ich glaube. wir sollten dem König doch einen Besuch abstatten."
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Darkswed die Rebellen
Fantasy*wird gerade überarbeitet* ☠ Es ist nicht das Ende, wenn wir jemanden verlieren. Nur ein Anfang und eine neue Sicht auf bestimmte Dinge. Wie ein böser Traum ohne erwachen. ☠ Ich habe meine Schwester verloren und niemals wird jemand ihren Platz einn...