Ich stand nun schon eine Weile und versuchte die bösen Blicke von James zu ignorieren.
"Eines Tages O'dell,, wirst du für deine Törichtkeit noch sterben."
"So wie Sehana?", fragte ich. Seine Augen funkelten wütend auf.
Bevor er und ich aufeinander losgingen, kam Scar. Er zog mich sanft am Arm auf die Seite. "Was tust du hier?", raunte er mir in mein Ohr. Sein Atem streifte meinen Nacken. Eine leichte Gänsehaut überkam mich. "Können wir reden?", fragte ich und wandte ihm mein Gesicht zu.
Er sah mich besorgt an. James beobachtete uns. Scar warf einen kurzen Blick zu ihm. "Nicht jetzt, wir werden beobachtet.", raunte er wieder. "Von James na und?", gab ich zurück. Er schüttelte den Kopf. "Nicht nur von ihm." Ich sah um mich entdeckte aber nichts.
"Ich komme später zu dir." Ich nickte nur. Er ließ mich los und lief zu James, der ihn fragend ansah. Ich schenkte James noch einen allerletzten wütenden Blick und verschwand dann Richtung Dorf.
Es war später Nachmittag, als ich bei den Toren ankam. Auf dem Weg zu meinem Haus, kam mir Fay entgegen. Sie würdigte mich keines Blickes.
"Fay! Warte doch.", rief ich. Nichts.. Ich folgte ihr, bis sie anhielt. "Was?", fuhr sie mich an. "Können wir bitte kurz reden?"
Sie seufzte und hockte sich weiter hinten in das hohe Gras. "Also, ich höre.", sagte sie und sah mich forschend an.
Ich ließ mich langsam neben sie in das Gras fallen. Es war noch ein wenig nass, aber Fay schien das nichts auszumachen.
"Es tut mir leid.", sagte ich nach einiger Zeit.
"Was?", fragte sie.
Ich verdrehte die Augen.
„Das ich einfach so gegangen bin, dich alleine gelassen habe und das ganze ohne eine ehrenvolle Verabschiedung." Sie nickte.
"Und was noch?" Ich sah sie an.
Wirklich?
"Das ich nicht Zuhause war, als du gekommen bist. Das ich dich nicht gesucht habe..und das ich mich erst jetzt entschuldige." Wieder nickte sie.
"Und das Wichtigste?" Ratlos sah ich zu ihr. Sie boxte mir spielerisch in die Schulter. "Aua!", fuhr ich sie an.
"Du hast mir bis jetzt nicht, den Typ aus den Gängen vorgestellt. " Ich seufzte.
Fay lachte und dann umarmten wir uns beide.
"Da gibt nicht viel zu sehen.", sagte ich. " Ouh so einer also...", sie sah mich bemitleidend an.
"Was nein, er sieht gut aus. Wirklich gut, sehr sogar, naja er wohnt nicht hier.", beendete ich den Satz. Ich legte mich zurück in das Gras und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Das haben ich und meine Schwester immer getan.
"Wo wohnt er dann?" Ich spürte ihre fragenden Blicke auf mir. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen.
"Naja weißt du...er kommt aus dem Wald." Ich riskierte einen Blick zu ihr. Ratlos sah sie mich an.
"Also einer der hinter dem Wald wohnt?" Ich verneinte.
"Nein, er ist ein Rebelle."
Stille...Ich sah sie an. Ich wünschte, ich wüsste was sie dachte. Rebellen waren die Feinde des Dorfes. Genau wie die Wächter.
"Ist das jetzt dein Ernst?"
Ich senkte den Blick. "Er hilft mir."
Sie stand auf.
"Bei was Kiera? Du arbeitest im Schloss, da bist du doch gerade die perfekte Informationsquelle!", sagte sie.
Ich dachte einen Moment lang nach, war es wirklich so? Er hatte mich noch nie wegen des Schlosses gefragt. Nur ob ich dort arbeite und auf welcher Seite ich stehe...wollte er mich gegen den König aufhetzen? Aber nein, ich stand auf der Seite meiner Schwester, also auch auf seiner.
"Nein, so ist das nicht. Wir reden nicht über das Schloss oder über den König." Ich warf ihr einen schnellen Blick zu. Sie hatte sich angespannt. Ein kalter Wind fuhr ihr durch die roten Haare.
"Pass einfach auf. Schlussendlich verliebst du dich noch und bist einer von ihren Wächterinnen, die alles tun, nur damit sie deren Aufmerksamkeit bekommen."
Ein Stich...ein kleiner Stich breitete sich in meinem Herzen aus. Ich wusste nicht wegen welchem Wort aus diesem Satz, aber es schmerzte was sie gesagt hatte.
"Können wir das Thema wechseln?", fragend sah ich sie an. Sie war meine beste Freundin, sie würde das verstehen.
"Ich meine es nur Gut, aber du hast Recht, Thema-Wechsel. Ich war ja letztens auf dem Schloss, wo du einfach gegangen bist. Und ich habe sie gesehen!", rief sie erfreut und setzte sich wieder zu mir in das Gras.
Meine einte Augenbraue ging langsam nach oben. An ihrem Glitzern in den Augen war mir bewusst wen sie meinte.. Sanse, Raban und naja den anderen eben.
"Sie? Die Prinzen?" Sie nickte. "Ja, alle 3! Einer hat eher Böse ausgesehen. Hatte eine Narbe im Gesicht, aber trotzdem ist er auch ziemlich hübsch."
Ich sah sie an. Kein Zweifel, sie sprach von Raban.
"Sie sind alle drei toll, ach und kommst du morgen auch an den Ball?", fragend sah sie mich an. "Ich muss arbeiten.", sagte ich und zuckte mit den Schultern.
"Gut", ...nur ein kurzes, knappes Gut, dann winkte sie mir noch und lief davon.
Was war nur aus uns geworden? Früher hätte ich ihr alles gesagt, dass er Scar hieß und im Wald wohnte mit James dem Anführer und den anderen, dass meine Schwester in James verliebt war und eine Wächterin gewesen ist, dass sie nur dank ihm hinter dem alten Lindenbaum vergraben liegt, dass ich mich sicher fühle bei Scar und ihm vertraue, dass es meine Schuld war, wegen Foxy naja das wusste sie, aber sie wusste nicht, wer sie war. Foxy konnte mir vielleicht helfen die Geschichte meiner Schwester vollständig zu erforschen. Nur sie saß unschuldig im Gefängnis, wie sich herausstellte. Ich hätte Fay auch von Sanse und Foxy erzählt und was sie beide hatten. Ich hätte ihr erzählt wie ich von den Wachen zu dem König gebracht worden bin und von meinem nächtlichen Einbruch, wie ich auf Scar aufgewacht bin. Ich hätte ihr jedes Ereignis erzählt, jeden nur noch so kleinen Millimeter nur ich hätte und nicht ich habe. Ich schloss meine Augen und eine einzelne Träne fand ihren Weg.
Ich bin Kiera...und ich bin eine von vielen ich bin ersetzbar.
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Darkswed die Rebellen
Fantasy*wird gerade überarbeitet* ☠ Es ist nicht das Ende, wenn wir jemanden verlieren. Nur ein Anfang und eine neue Sicht auf bestimmte Dinge. Wie ein böser Traum ohne erwachen. ☠ Ich habe meine Schwester verloren und niemals wird jemand ihren Platz einn...