„Bitte gib deine Präferenzen an", stand gleich unter dem Feld, in welches man Namen, Adresse und Geburtsdatum angeben musste.
„Präferenzen? Um was geht es da?" Leicht verwirrt wandte ich mich Trixi zu, die sogleich zu lächeln begann.
„Welche Typen du bevorzugst."
„Ich kann das wählen?" Mein Erstaunen nahm kein Ende.
„Ja, also es bringt uns nichts, wenn du zum Beispiel auf Männer mit Bauch stehst und wir bringen dich mit einem dürren Klappergestell zusammen. Dann werden unsere Kunden unzufrieden und das ist nicht Sinn der Sache", erläuterte Trixi ernst.
„Oh Gott, das ist ja krass aber auch super!", sprudelte ich begeistert hervor.
„Ich dachte mir, dass dir das gefällt, Sienna. Glaube mir, wir haben damit Erfahrung, denn dies ist schließlich nicht der erste Club mit einem Black Room, der von unserer Geschäftsleitung betrieben wird."
Solche Erfahrungen konnte man wohl kaum jemandem absprechen, abgesehen davon kamen diese mir nur zugute.
„Also ich bevorzuge schlanke Männer, sie können ruhig ein bisschen Muskeln besitzen, aber nicht zu viele. Also kein Muskelprotz, das finde ich dann schon wieder unerotisch", sagte ich.
„Dann trage ich das so ein", kam es aufmunternd von Trixi, bevor sie einen Schluck von ihrem Tee nahm.
Das tat ich nun ebenfalls und ließ meine Blicke anschließend wieder über den Vertrag wandern.
„Wie sieht es mit einen Alterspräferenzen aus?", erkundigte sich Trixi.
„Die kann ich auch angeben? Das ist ja toll!"
„Selbstverständlich! Also, was ist deine Obergrenze?"
„Ich würde sagen, fünfunddreißig", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.
„Echt? Dann fällt David Beckham definitiv raus", scherzte sie.
Ein Grinsen umspielte meine Lippen, als ich erwiderte: „Wenn ich gewusst hätte, dass David Beckham zu euren Kunden zählt, hätte ich die Grenze noch weiter nach oben gesetzt."
Sofort begann Trixi schallend zu lachen. „Ich mag deinen Humor, Sienna. Leider sind nicht alle Kunden so wie du."
„Das ist aber schade."
Insgeheim überlegte ich, ob es wohl Spaß machen würde, mit einem Griesgram Sex zu haben. Aber da wir bestimmt nicht viel miteinander reden würden, sollte es kein Problem sein, wenn der Typ nicht den gleichen Humor wie ich besaß.
„Wie sieht es mit der Untergrenze beim Alter aus?", holte Trixis Stimme mich aus meinen Gedanken.
„Ein Jahr jünger als ich, also zweiundzwanzig wäre da ok", antwortete ich ehrlich.
„Gut, Hautfarbe und Sprache?"
„Die Hautfarbe ist mir egal, ich bin nicht rassistisch veranlagt und er sollte Englisch können."
„Und an welchen Wochentagen passt es dir am besten?"
„Freitag, Samstag und Sonntag. Ich arbeite oft lange und muss am nächsten Tag wieder früh raus, also fallen die Termine unter der Woche so gut wie flach."
„Verstehe."
Niemals hätte ich gedacht, so viele Präferenzen auswählen zu können, umso glücklicher machte mich diese Tatsache. Der Rest des Vertrages bestand aus Dingen, die zwangsläufig darin auftauchen mussten, damit sich der Swinger Club und auch die Kunden absichern konnten. Man musste zum Beispiel unterschreiben, dass man selbst für seine Wertgegenstände, welche in der Schleuse blieben, die Verantwortung trug.
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Black Room
General FictionDunkel, aufregend und geheimnisvoll. - Sienna, jung und lebenslustig, entschließt sich, die Vorzüge eines sogenannten „Black Room" zu nutzen, in welchem man absolut nichts sieht. Dort trifft sie auf Fionn, der ihr Leben binnen weniger Wochen komplet...