Die Wand im Rücken und Fionns Körper an meinen gepresst, stand ich schwer atmend und mit pochendem Herzen da. Meine Knie zitterten leicht, was der Erregung zuzuschreiben war, die immer heftiger von mir Besitz ergriff. Genüsslich schloss ich meine Augen, als ich spürte, wie seine Hände zupackten, um mich ein Stück anzuheben. Automatisch schlang ich meine Beine um seine Hüften, denn ich wusste, was gleich passieren würde.
Es fühlte sich so animalisch an, in dieser Stellung Sex zu betreiben und doch gefiel es mir. Außer unserem lauten Keuchen war nichts im Raum zu hören. Verzweifelt versuchte ich den Kopf nach hinten zu beugen, doch die Wand hinderte mich erfolgreich daran. Obwohl sich jede Menge Platz im Black Room befand, hielt Fionn uns auf engster Stelle. Es fühlte sich an, als seien wir dort gefangen. Aber genau dies wollte er wahrscheinlich damit bezwecken.
Seine Bewegungen wurden immer schneller und ich verlor die Fähigkeit weiterhin geradeaus zu denken, denn alles was ich fühlte, war diese riesige Welle, die von mir Besitz ergriff und schließlich sinnbildlich das Fass zum Überlaufen brachte. Fionn presste seine schweißnasse Stirn gegen meine, er keuchte, doch er hielt mich noch immer fest.
„Baby", vernahm ich sein Flüstern, gepaart mit schweren Atemzügen. „Bist du okay?"
„Ja, bin ich."
Unsere Lippen suchten sich, fanden sich und öffneten sich gleichzeitig. Als unsere Zungen miteinander zu spielen begannen, löste dies ein Gefühl der Geborgenheit, sowie Vertrautheit in mir aus. Als Fionn den Kuss nach einer Ewigkeit unterbrach, sagte er. Begleitet durch ein leises Lachen: „In einem Beichtstuhl ist es noch enger, also überlege es dir."
Langsam ließ ich meine Finger durch sein dichtes Haar gleiten.
„Danke für die Erfahrung, die ich mit dir teilen durfte", wisperte ich. „Und ich überlege es mir."
Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, ertönte auch schon das Summen.
Fionn ließ mich vorsichtig hinab und als meine Füße den Boden berührten, sagte er: „Bis Sonntag, Sienna. Ich freue mich schon."
„Ich mich auch."
Es war furchtbar, wie schnell die Zeit im Swinger Club immer verging. Diese eine Stunde kam mir vor wie zwanzig Minuten, doch es gab nichts daran zu rütteln. Jedes Mal, wenn ich in der Schleuse stand, war genau eine Stunde um. Man betrog uns also in dieser Hinsicht nicht.
Gut gelaunt trat ich meinen Heimweg an und mit einem Lächeln legte ich mich ins Bett. Nichts war schöner als die Zeit an den Wochenenden, die ich im Black Room zusammen mit Fionn verbrachte. Ich würde Gwenny ewig dankbar dafür sein, weil sie mich auf diese Idee gebracht hatte und schon alleine deswegen wollte ich sie nach Schottland begleiten. Aber natürlich auch, weil sie meine beste Freundin war und wir uns niemals im Stich ließen.
Dass sie nach Schottland ziehen würde, bedeutete keineswegs die Aufgabe unserer Freundschaft, sondern einfach nur, dass wir uns nicht mehr so häufig sehen würden. Vor allem unsere wöchentlichen Treffen zur Mittagspause würde mir sehr fehlen.
An diesem Abend wälzte ich mich noch eine ganze Weile im Bett hin und her, bevor ich einschlief. Da jedoch am nächsten Tag, die Notwendigkeit des frühen Aufstehens nicht gegeben war, brauchte mich das nicht zu interessieren. Ich schlief bis um zehn und begab mich direkt nach dem Aufstehen unter die Dusche. Und schon wanderten meine Gedanken wieder zu Fionn.
Es wäre bestimmt toll, Sex unter der Dusche mit ihm zu praktizieren, schade, dass es diese Möglichkeit nicht im Black Room ausleben ließ. Vielleicht sollte ich dies als Verbesserungsvorschlag anbringen.
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Black Room
General FictionDunkel, aufregend und geheimnisvoll. - Sienna, jung und lebenslustig, entschließt sich, die Vorzüge eines sogenannten „Black Room" zu nutzen, in welchem man absolut nichts sieht. Dort trifft sie auf Fionn, der ihr Leben binnen weniger Wochen komplet...