Fionn
Die nächsten beiden Wochen vergingen wie im Flug. Stets hatten Sienna und ich etwas anderes zu tun. Nach der Untersuchung durch die Gynäkologin statten wir dem Krankenhaus am nächsten Tag einen Besuch ab.
Dieses gefiel uns wirklich sehr gut, alles wirkte modern und das Personal war äußerst zuvorkommend. Man legte uns ans Herz einen Kurs zu besuchen, in welchem die angehenden Eltern auf all das vorbereitet wurden, was nach und auch während der Geburt auf sie zukommen würde.
Natürlich meldeten wir uns dafür an, denn wir wollten beide für die Zukunft gerüstet sein. Das war auch dringend nötig, denn keiner von uns beiden hatte jemals ein Baby gewickelt. Zudem erfuhren wir im Teil, in welchem es um die Geburtsvorbereitungen ging, wie anstrengend dies werden würde.
Sienna sah dem ziemlich gelassen entgegen, während ich mir bereits jetzt Gedanken um alles machte. Aber schließlich hatten das schon genügend andere Paare vor uns durchgestanden, also musste es irgendwie zu schaffen sein.
Der Kurs war jedoch nicht die einzige neue Sache, die ich anging, sondern ebenso den Besuch einer Shooting Ranch, gemeinsam mit Kyle. Wir hatten uns einen Samstagnachmittag dafür ausgesucht, denn er erklärte mir, dass es sonntags dort viel zu voll sei.
Inzwischen hatte ich nach der Firma gegoogelt, für welche er und Avril arbeiteten, weil es mich einfach interessierte. Tatsächlich befanden sich vier Filialen des großen Unternehmens in Großbritannien, etwas, was mir gänzlich unbekannt gewesen war. Aber nun wusste ich dies.
Kyle erklärte, dass es für Avril und ihn keinen festen Tag gäbe, an welchem sie im Büro auftauchen mussten. Dies hinge jeweils von den entsprechenden Arbeiten ab. Wenn man es nüchtern betrachtete, würde auch ich zukünftig eine Menge Zeit hinter meinem Schreibtisch zuhause verbringen. Dort arbeitete ich sämtliche Predigten aus, bevor die Gemeinde diese zu hören bekam.
Ein wenig aufgeregt war ich ja schon, wenn ich an meinen neuen Arbeitsplatz dachte. Deshalb wollte ich am Sonntag zuvor in die Kirche gehen, um dem Gottesdienst beizuwohnen und mich dem Pfarrer vorstellen, der in Kürze seiner Pension entgegen sah.
Aber am heutigen Tag hieß es zunächst die Schießkünste testen. Natürlich zeigte sich Sienna nicht gerade begeistert darüber, dass ich mir eine Waffe zugelegt hatte.
„Musste das wirklich sein, Fionn?", fragte sie leicht irritiert.
„Ja, Baby, es musste sein. Ich habe keine Lust, falls die Mafia uns doch eines Tages unerwartet finden sollte, schutzlos dazustehen."
„Du würdest auf einen Menschen schießen?"
„Wenn dieser dir, unserem Kind oder mir nach dem Leben trachtet, dann würde ich es vermutlich tun."
„Dann ist die Pistole also nur für den Notfall gedacht?"
„Natürlich, was dachtest du denn? Aber ich muss schießen üben, ich habe das noch nie praktiziert und Kyle hilft mir dabei. Deswegen werden wir nachher zu einer Shooting Ranch fahren", erklärte ich.
„Kyle? Hat er auch eine Waffe?"
„Ja."
„Oh." Mehr sagte Sienna nicht dazu.
Allerdings versuchte ich sie zu beruhigen. „Baby, wir sind hier in den USA, also sozusagen im wilden Westen. Da ist so ein Ding praktisch Bestandteil eines jeden Haushaltes."
Ihr Seufzen war nicht zu überhören. „Na ja, ich werde mich daran gewöhnen, aber bitte halte sie unter Verschluss."
„Das werde ich."
DU LIEST GERADE
Black Room
Genel KurguDunkel, aufregend und geheimnisvoll. - Sienna, jung und lebenslustig, entschließt sich, die Vorzüge eines sogenannten „Black Room" zu nutzen, in welchem man absolut nichts sieht. Dort trifft sie auf Fionn, der ihr Leben binnen weniger Wochen komplet...