Parker an Anonym: „Wir haben die Freigabe, dass ihr euch an ihn dranhängen könnt."
Anonym an Parker: „Ok, beginnen sofort mit der Durchführung."
Parker an Anonym: „Ich lasse dich wissen, wann er endgültig dir gehört."
Anonym an Parker: „Thanks and over."
Fionn
Die Gedanken kreisten unaufhörlich in meinem Kopf. Sie wollten mich nicht loslassen, so sehr ich es auch versuchte. Seit diesem verhängnisvollen Freitag war nichts mehr wie früher. Vermutlich würde es auch nie wieder so sein. Sobald ich den Versuch startete, einschlafen zu wollen, tauchte das Gesicht jenes Mannes auf, der quasi in meinen Armen verblutet war. Zwei Wochen und vier Tage lag dies jetzt zurück und trotzdem war mir jedes Detail in Erinnerung geblieben.
Ich sah die Pistole im Schein der Laterne auf aufblitzen, zwei Schüsse ertönten und ich warf mich instinktiv auf den Boden. Das Narbengesicht rannte davon und ehe ich mich versah, fand ich mich neben dem Schwerverletzten wieder, der stöhnend auf dem Pflaster lag.
„Bitte... hilf... mir..."
Der Mann sprach Englisch, jedoch mit spanischem Akzent. Die Wunde an seinem Bauch, aus der Blut herausströmte, schien sehr schlimm zu sein. Reflexartig zog ich mein Handy hervor, um einen Notruf zu tätigen, bevor ich mich daran machte, Teile des Gewands in Fetzen zu reißen, um diese dann auf das hässliche, schwarze Loch zu pressen, aus welchem die rote Flüssigkeit unaufhaltsam sickerte. Vermutlich würde es keine Rettung mehr für diesen Mann geben, jedenfalls nicht aus medizinischer Sicht.
„Bitte nicht bewegen", murmelte ich leise.
Anschließend ergriff ich mit meiner freien Hand die rechte Hand des Schwerverletzten, dessen Augen sich nun vertrauensvoll auf mein Gesicht richteten. Obwohl er mit Sicherheit wusste, dass er sterben würde, lag ein Lächeln auf den Lippen des Mannes. Er hielt mich für einen Priester, der ihm die Absolution erteilen konnte. Als das Rettungsfahrzeug, gefolgt von zwei Polizeiwagen, fünf Minuten später am Tatort eintraf, war das Opfer bereits tot.
Niemals würde ich diese Minuten vergessen, und auch das, was danach geschah, nicht. Zuerst hatte man sich erkundigt, ob ich ebenfalls medizinische Betreuung benötige, und als ich dies verneinte, wurde ich gefragt, ob ich in der Lage sei, eine Aussage zu machen. Natürlich bejahte ich dies und so nahm man mich mit auf ein Polizeirevier. Dort verbrachte ich die halbe Nacht, umgeben von einigen Beamten, sowie einem Polizeipsychologen.
Inzwischen hatte man wohl den Priester über meinen Verbleib und die Vorkommnisse verständigt. In dieser Hinsicht musste ich mir also keine Sorgen machen, wie die Beamten mir versicherten. Auch dass mein neues Gewand für die Priesterweihe nicht mehr tauglich war, interessierte mich in diesem Moment eher weniger. Ein Mann war gerade in meinen Armen gestorben und hatte vorher eine Art Beichte abgelegt.
Da ich die Priesterweihe noch nicht empfangen hatte, war ich nicht befugt, ihm die Absolution zu erteilen, auf welche er wohl hoffte. Doch ich sprach ein Gebet, das Vater Unser, um ihn zu beruhigen, und als das Wort „Amen" über meine Lippen kam, schloss er seine Augen, während der Kopf sich kraftlos zur Seite neigte. Ich hatte alles getan, was in meiner Macht stand. Er war nicht mehr zu retten, weder sein Körper, noch seine Seele.
Es kostete mich einiges an Kraft, den Beamten zu erzählen, was ich gesehen hatte und wie es überhaupt dazu kam, dass ich mich in dieser Straße aufhielt. Natürlich überprüften sie alles. Das Kennzeichen und den Halter des Bentleys, sowie dessen Standort. Sie mussten ausschließen, dass ich mit diesem Verbrechen in Verbindung stand. Glücklicherweise gelang ihnen dies wohl sehr schnell, dazu trugen wohl vor allem mein Studium, sowie der angehende Beruf bei. Man sah in mir durchaus einen seriösen Zeugen, der die Wahrheit sprach.
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Black Room
General FictionDunkel, aufregend und geheimnisvoll. - Sienna, jung und lebenslustig, entschließt sich, die Vorzüge eines sogenannten „Black Room" zu nutzen, in welchem man absolut nichts sieht. Dort trifft sie auf Fionn, der ihr Leben binnen weniger Wochen komplet...