AD an KW/DA/CP/AJ/FH: „Treffen uns in einer halben Stunde zur Operation Hausdurchsuchung. Bitte bestätigen."
KW an AD: „Bestätigt."
FH an AD: „Bestätigt."
CP an AD: „Bestätigt."
AJ an AD: „Bestätigt."
AD an DA: „Hör auf dir am Pillermann rumzuspielen und bestätige gefälligst!"
DA an AD: „Bestätigt: Habe aufgehört mir am Pillermann rumzuspielen."
AD an DA: „Das gibt Rache, Newbie."
DA an AD: „Uh, jetzt habe ich Angst."
AD an DA: „F.Y."
Ace
Nachdem ich die Nachricht an unsere Truppe versendet und von allen, einschließlich unserem zerstreuten Newbie, Dustin, die Bestätigungen erhielt, machte ich mich auf den Weg nach Harrow.
Es war Freitagabend, kurz vor Mitternacht. Für manch einen mochte diese Zeit ungewöhnlich klingen, doch für uns waren das mitunter ganz normale Arbeitszeiten. Vor allen Dingen, wenn es darum ging, die Wohnungen oder Häuser unserer Klienten auf den Kopf zu stellen.
Das Wort Hausdurchsuchung entsprach zwar nicht so ganz dem Kern des Ganzen, denn wir suchten nicht nach verdächtigen Hinweisen, sondern nach Dingen, die unser Klient vielleicht noch benötigte. Im Gegenzug ließen wir alles verschwinden, was auf seine alte Existenz hindeuten konnte.
Da ich seit drei Jahren unter Alistairs Fuchtel stand, und mein Vorgänger rausgeworfen wurde, weil er nicht gründlich genug gearbeitet hatte, war ich nun zum Dienstältesten in unserer Truppe aufgestiegen. Ich besaß die Macht, wenn Alistair nicht anwesend war. Und im Moment konnte ich das voll und ganz genießen, denn der kümmerte sich um die arme Sau, die jetzt ein neues Leben gestrickt oder gebacken bekam, je nachdem, welchen Ausdruck man bevorzugte.
Der Mann tat mir echt leid, denn hätte ich alles zurücklassen müssen, oder mich für irgendjemand entscheiden sollen, der Teil meines neuen Lebens werden durfte, hätte es massig Probleme gegeben. Ohne Max, meinen kleinen Sohn, würde ich nicht leben wollen – wohl aber ohne seine Mutter.
Freya war ein Biest, das mich gelinkt hatte und zu allem Übel noch weiterhin meine Kollegin. Zwar arbeitete sie jetzt nur auf Teilzeitbasis, da sie sich auch um Max kümmerte, doch es war schon ätzend, sie noch immer in unserer Truppe zu haben. Aber sie war eine hervorragende Agentin, weshalb Alistair in dieser Hinsicht nicht mit sich verhandeln ließ.
Als ich vor einigen Monaten den Vorschlag brachte, Freya zu versetzen, hätte er mich beinahe kastriert. Gute Leute in unserem Beruf waren eben sehr schwer zu finden. Da Freya mit mir gevögelt hatte, als wir beide betrunken waren und behauptete, sie hätte die Pille genommen, entschied ich mich damals den blöde Gummi nicht überzuziehen – was fatale Folgen haben sollte. Sie wurde schwanger.
Natürlich liebte ich Max, der in jener Nacht entstanden war, abgöttisch und ich musste auch zugeben, dass sie ihre Sache als Mutter ziemlich gut machte, trotzdem würden wir keine richtigen Freunde mehr sein. Ich akzeptierte sie als die Mutter meines Sohnes und als eine fähige Arbeitskollegin – das war aber auch schon alles.
Eigentlich hatte ich sie heute Abend für die richtige Drecksarbeit im Haus vorgesehen, doch da unser Newbie so frech zu mir gewesen war, wollte ich ihm einen gehörigen Dämpfer verpassen. Mit Ace Dixon konnte man so nicht umspringen, das würde der kleine Dustin lernen müssen.
DU LIEST GERADE
Black Room
General FictionDunkel, aufregend und geheimnisvoll. - Sienna, jung und lebenslustig, entschließt sich, die Vorzüge eines sogenannten „Black Room" zu nutzen, in welchem man absolut nichts sieht. Dort trifft sie auf Fionn, der ihr Leben binnen weniger Wochen komplet...