...entpuppten sich als eine ganze Horde. Fast 30 Menschen zählte ich, darunter zwei oder drei Frauen. Ich war den kurzen Weg vom Kiosk zu dieser Art Treppe hinter Max und Alex hinterhergelaufen, doch jetzt, wo wir da waren, verschwand Alex so schnell, dass ich gar nicht wusste, wo er hin war. Nur Max stand noch bei mir und grinste mich an. "Willst du 'n paar kennenlernen?" Ich nickte. Ich sollte wahrscheinlich Respekt haben vor den ganzen großen, tätowierten Männern, die Joints rauchten und Wodka tranken, doch irgendwie machten sie mir keine Angst. Max führte mich herum. Zuerst gingen wir zu den Männern, die vor dem mit Graffiti besprühten Bauwerk standen. "Ey, Leute, darf ich vorstell'n? Pauli.", er schob mich vor sich und ich lächelte in die Runde. "Das...", Max zeigte auf einen etwas kleineren Mann. "Ist Sa4." Sa4 grinste. "Hey.", sagte er. Dann wurde ich auch schon weitergezogen. Einige andere Typen wurden mir danach vorgestellt, an die ich mich später nicht mehr erinnern würde.
Die letzten, die ich traf, wurden mir als Bonez und GZUZ vorgestellt. "Jungs, das ist Pauli, sie ist...", begann Max, wurde jedoch von GZUZ unterbrochen. "Ist sie 'n Groupie?" Ich sah ihn kritisch an. "Ne, ich glaub nich'", Max grinste und sah mich an. "Oder?" "Sag ma, was ist 187?", fragte Bonez, der eine ziemlich beeindruckende Gestalt war. Er war riesig, breit gebaut und überall tätowiert. Ich zuckte mit den Schultern. Dann erinnerte ich mich. "Ist das nicht diese Rap-Crew oder so?", ich wandte mich an Max. "Gehörst du nicht dazu?" Der nickte. "Weißt du, wie der Song heißt, für den RAF und ich ne Platin bekommen haben?", fragte Bonez weiter. Wahnsinn, seine Stimme war so tief! "Wer ist RAF?", fragte ich. GZUZ, Bonez und Max sahen sich an und lachten. "RAF Camora.", kicherte GZUZ. "Aus welchem Loch bist du denn gekrochen?" Ich verschränkte die Arme. Was er konnte, konnte ich schon lang. "Das könnte ich dich genauso gut fragen. Schon mal was von der expliziten Formel für die Fibonacci-Folge gehört?" Die drei Männer sahen sich verwirrt an. "Ne, Mann, keine Ahnung...", gab GZUZ zu. "Na dann...überleg dir, auf welchem Stand du selbst bist, bevor du dich über andere lustig machst." Einen Moment lang sagte keiner von den Dreien etwas, bis GZUZ lachte. "Hat Biss, die Kleine, find ich gut!", er klopfte mir auf die Schulter, lachte und ging dann zu einer anderen Gruppe von Männern, die aus Wodkaflaschen tranken. Max grinste mich an. "Hey, Kompliment, GZUZ hat noch nie jemand so schnell zum Schweigen ge...", ein Typ von weiter hinten rief laut: "Maxwell, Digga, komm her, das musst du dir ansehen!" Max zuckte entschuldigend mit den Schultern und...ging einfach. Entgeistert sah ich ihm hinterher, er ließ mich einfach stehen? Hier, ohne jemanden zu kennen? Der einzige, der jetzt bei mir stand, war Bonez. "Hey, du hast nen Akzent, woher kommst du?", fragte er plötzlich. Überrascht sah ich ihn an. "Italien.", sagte ich und fuhr mir durch die offenen Haare. "Krass...und was führt dich nach Hamburg?" Voller Erstaunen stellte ich fest, dass dieser Koloss von einem Mann sich tatsächlich für mich als Person interessieren zu schien. "Mein Vater kommt von hier. Ich wollte wissen, wie es hier so ist." Bonez fummelte an seiner goldenen Uhr herum, die sich nach genauerem Hinsehen als Rolex herausstellte. "Und ist es so, wie du dir vorgestellt hast? Oder anders.", er lächelte. Seine blauen Augen blitzten unter der Cap von Gucci. "Naja...", druckste ich herum. Ich wollte seine Heimatstadt ja nicht beleidigen. "Es ist höchstwahrscheinlich anders, oder?" Ich nickte. Er rückte seine Cap zurecht. "Es kommt immer darauf an, in welcher Gegend du wohnst. Wenn du hier wohnst, musst du mit den niedrigsten Erwartungen an die Sache rangeh'n. Aber genau deswegen wohne ich immer noch hier. Man ist einfach nichts besonderes, selbst wenn man diese Goldkette für nen Tausender in Bar gekauft hat." Er zog das goldene Schmuckstück aus seinem Pullover von Lacoste und grinste. Ich musste schmunzeln. Obwohl diese Typen hier nicht auf einem Bildungsniveau mit mir oder anderen waren, waren sie mir doch sympathischer als einige schlauere Menschen. Er nahm einen Schluck aus seinem Plastikbecher. "Willst du auch?", fragte er mich dann. Ich nickte. Warum nicht? Er schnappte sich einen frischen Plastikbecher und schenkte mir aus einer Wodkaflasche ein. Er übergab mir den Becher und prostete mir zu. "Lass' dir schmecken!", er grinste und nahm einen erneuten Schluck.
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Mit Den Jungz
FanfictionPaulina ist 24 und wagt einen Umzug von Rom nach Hamburg. Zugegeben, ihre Wohnung liegt nicht im besten Viertel der Stadt, aber dafür findet sie schnell einen Freund, Max. Max, mit Künstlernamen Maxwell, führt sie ein in der Welt der 187 Strassenban...