28.Die Tage...

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...verstrichen und ich hörte nichts von John.
Max, Gazo und die anderen machten sich ebenfalls rar, und da Nella alles machte, was Alex auch machte, war ich mal wieder allein.
Schon fast eine Woche hatte ich keinen Kontakt mehr zu John und ich vermisste ihn echt ziemlich krass.
Alle Versuche, mit ihm zu schreiben, wurden ignoriert.
Erst nach eineinhalb Wochen später bekam ich Nella dazu, Johns Adresse herauszufinden.
Ich war nicht die Person, die etwas auf sich sitzen ließ, vielleicht war es auch übertreiben und paranoid, aber meines Erachtens sollte ich mal nachschauen.
Wenn er nichts zu verstecken hatte, war ja alles gut.

Ich steckte meine Schlüssel in die Tasche meiner Jeansjacke, schlüpfte in meine Vans und schloss hinter mir die Wohnungstür.
Ich rief mir ein Taxi und nannte dem Fahrer die Adresse.

Kurz darauf waren wir da. Ich bezahlte und verabschiedete mich, dann sah ich an dem Mehrfamilienhaus hinauf.
Es war kleiner als meins.
Ich musste unten nicht klingeln, da irgendjemand eine Bierflasche zwischen Tür und Rahmen gestellt hatte.
John wohnte im dritten Stock. Ich lief schnell die paar Stufen hinauf und klingelte an der Tür mit dem
Namen Moser.
Der Hund bellte, dadurch konnte ich nichts anderes hören.
Ich war aufgeregt und hoffte, dass sich alles leicht erklären würde.
Doch plötzlich wurde die Tür von einer Frau geöffnet.
Sie war größer als ich und sah mich ziemlich abschätzig an.
"John? Hier steht eine von deinem Groupie-Nutten vor der Tür"
Ich konnte fast hören, wie mein Herz brach. Groupie-Nutte?
Wer war diese Frau?
Jetzt kam auch John mit einem kleinen Mädchen an der Hand an die Tür und als er mich sah, erstarrte er. "Was machst du hier?", fragte er und schob das Kind hinter sich, als wollte er es verstecken.
Ich sah ihn mit Schmerz in den Augen an. "Nichts. Ich als Groupie-Nutte wollte nur wissen, warum du dich verdammt nochmal nicht gemeldet hast!", sagte ich trocken, drehte mich um und lief so schnell es ging auf die Treppe zu.
"Pauli! Komm, lass uns darüber reden!", rief John mir hinterher, doch ich blieb nicht stehen.

Vor Tränen fast blind stand ich vor dem Haus und überlegte, was ich tun sollte.
Ich lief langsam nach Hause.
Hatte John mich betrogen? Hatte er sich extra nicht gemeldet? Und was hatte es mit dem Kind auf sich? War es Johns Kind?

Mit Den JungzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt