...noch eine ganze Woche im Krankenhaus verbringen, bevor ich wieder nach Hause durfte. Ich bekam regelmäßig Besuch von John und den anderen, einmal von Nella und Alex, die jetzt zusammen waren, worüber ich mich ehrlich freute. Auch Max kam einmal zu mir, um sich für sein Verhalten zu entschuldigen, doch ganz kaufte ich ihm das nicht ab.
"Morgen darfst du wieder raus!", merkte Nella an, als wir gemeinsam in der Krankenhauscafeteria saßen und Kaffee schlürften. Ich nickte. "Endlich!" Ihr Handy klingelte und ich konnte auf dem Display sehen, dass es Alex war. Nellas Augen leuchteten kurz auf, doch dann drückte sie ihn weg. Als sie meinen verwirrten Blick sah, lachte sie auf. "Alex kann warten! Jetzt nehm ich mal Zeit für meine beste Freundin." "Aww!", schmunzelte ich. "Ist doch klar! Und sobald du morgen draußen bist, gehen wir gepflegt feiern.", prophezeite sie mir. Ich blickte auf meinen Gips. "Mit dem Ding?", fragte ich kritisch, doch Nella winkte ab. "Ach, das stört doch keinen!" Ich verzog das Gesicht. Das blöde Ding musste noch mindestens drei Monate dranbleiben. "Was ist das jetzt eigentlich zwischen John und dir?", fragte sie, um von Thema abzulenken. Ich zuckte mit den Schultern. "Hab ich mich auch schon gefragt.", gab ich zu. "Aber du bist schon in ihn verliebt, oder?" Ihre Augen glänzten vor Neugier. "Da kannst du drauf wetten!", lachte ich.
Ehrlich, ich hatte noch nie für jemanden so viel Liebe empfunden!
"Na?", hörte ich plötzlich Johns tiefe Stimme hinter mir. Nella grinste. "Wenn man vom Teufel spricht.", lachte sie und rutschte ein Stück, dass John auch Platz auf der kleinen Couch hatte. Doch er setzte sich neben mich, legte einen Arm um mich und küsste mich. Verträumt schloss ich die Augen. Jedes Mal, wenn wir uns küssten, kamen in mir die Gefühle erneut hoch, jedes Mal stärker.
Und John roch so gut! Nach Parfum, jedoch auch nach Gras. Und gerade diese Mischung machte den Duft so anziehend."Lasst euch nicht stören, bitte!", hörte ich Nellas sarkastische Stimme. Leider hörte John nun auf, mich zu küssen und drehte sich nach hinten. Nella warf mir einen vielsagenden Blick zu, den ich mit einem Augenrollen quittierte. Plötzlich reichte er mir einen Strauß Rosen. Überrascht sah ich John an, der lachte. "Jetzt freu dich, was denkst du, wie mich die Verkäuferin angesehen hat, als ich die gekauft habe.", forderte er mich auf. Ich musterte ihn. Er trug eine graue Jogginghose und einen weiten, bunten Pullover. Nicht zu vergessen seine Goldketten und die Rollie. Ich lächelte. "Danke, die sind echt wunderschön!", freute ich mich dann doch, ganz zu Johns Glück. Ich drückte ihm einen schnellen Bussi auf die Wange und legte meinen Kopf an seine Schulter. Er strich leicht mit der Hand über meine Haare.
"Max ist ganz schön am Arsch wegen dir...naja, wegen uns.", sprach John plötzlich das Krisenthema an. Ich setzte mich wieder gerade hin und sah ihn genervt an. "Fang doch bitte nicht immer mit dem an!", motzte ich. Er zuckte mit den Schultern. "Ja, ich weiß, seine Aktion war scheiße, aber wir sind trotzdem noch...Freunde?", das letzte Wirt klang eher wie eine Frage. "Vielleicht solltet ihr mal zusammen mit ihm reden.", schlug Nella vor, doch ich sah sie entrüstet an. "Nella Süße, das letzte Mal, als Max uns gemeinsam gesehen hat, hat mich jemand angeschossen!", ich zeigte auf den Gips. "Ja, aber...", versuchte Nella, sich zu rechtfertigen, doch John unterbrach sie. "Pauli hat Recht, das ist keine Option. Auch wenn ich wünschte, es wäre eine..." Er versank in seinen Gedanken, während ich ebenfalls gedankenverloren seine große Hand streichelte.
Nella sah ziemlich sauer aus. "Aber ihr könnt ihn doch nicht einfach so ignorieren! Er hat nicht alles falsch gemacht, ihr könnt nicht so tun, als würde es ihn nicht verletzen!", redete sie sich in Rage. Ich stöhnte. "Nella, du hast recht, aber bitte mach doch einen Vorschlag, der sich umsetzen lässt!" Sie verstummte. Außer den typischen Krankenhaus-Geräuschen hörte man nichts.
Johns Handy klingelte. Sofort griff er danach und ging ran. "Ja? Ja, okay, ich komme...", er legte auf. Fragend sah ich ihn an. "Max ist am Ausrasten.", murmelte er genervt. "Ich muss hin." Ich nickte verstehend. "Ist Alex auch da?", fragte Nella und John nickte. "Kann ich dann mitkommen?" Auch darauf nickte er. Die beiden standen auf und verließen nach einer flüchtigen Verabschiedung das Krankenhaus.
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Mit Den Jungz
FanfictionPaulina ist 24 und wagt einen Umzug von Rom nach Hamburg. Zugegeben, ihre Wohnung liegt nicht im besten Viertel der Stadt, aber dafür findet sie schnell einen Freund, Max. Max, mit Künstlernamen Maxwell, führt sie ein in der Welt der 187 Strassenban...