...begann ziemlich ruhig. In den ersten zwei Stunden ging fast keine Menschenseele ein oder aus. Nur ein älterer Herr und zwei kleine Jungs, die sich ein Eis kauften. Gegen halb drei kamen jedoch immer häufiger Männer in kleinen Gruppen, alle mit diesen kleinen Umhängetaschen, Nikes und Trainingsanzügen. Ein paar unterhielten sich lautstark auf arabisch, andere warfen mir merkwürdige Blicke zu. Mit keinem wechselte ich jedoch andere Worte als "Hallo", "1,50€, bitte" oder "auf Wiedersehen". Das änderte sich, als fünf Minuten vor Schluss ein bekanntes Gesicht den Kiosk betrat. Max. Er war nicht allein, ein Mann, der etwas kleiner war als er, aber immer noch größer als ich, begleitete ihn. Als er mich sah, guckte er überrascht. "Pauli?" Ich grinste. "Hi!" Max' Begleiter sah genau so verwirrt aus wie Max. "Was machst du hier?" Er lachte. "Ich arbeite hier.", das arbeite setzte ich in Anführungszeichen. "Ich hab ja sonst nichts zu tun." Max kam zur Theke und sein Freund lief hinter ihm her. "Das ist LX, also eigentlich Alex.", stellte er ihn mir vor. "Und das ist Pauli, meine neue Nachbarin." Alex' Augen leuchteten auf, als erinnerte er sich. "Ach die Kleine, von der du mir erzählt hast! Die, die du gern fick...", bevor er zu Ende sprechen konnte, fing er von Max einen Klaps auf den Hinterkopf. "Au, bist du gestört, Alter?", schimpfte er. Ich schmunzelte. Ganz schön direkt, dieser Alex. Dass Max wohl etwas von mir wollte, ignorierte ich. "Was darf's sein?", fragte ich dann schnell, um vom Thema abzulenken. "Ein' Jägermeister und ein' Wodka, bidde!", grinste Alex, da Max schwieg und ein bisschen rot geworden war. Ich holte die beiden Flaschen aus dem Regal hinter mir und stellte sie dann auf die Theke. Ich rechnete die Preise zusammen und sagte dann: "6,80€, bitte." Alex öffnete seine Brusttasche und zog einen Zehner heraus. Er reichte ihn mir und ich hab ihm sein Rückgeld. Max nahm sich die beiden Flaschen und vermied, mich anzusehen. Wie süß, dachte ich und schmunzelte. Alex hingegen machte kein Geheimnis daraus, mir offensichtlich auf den Ausschnitt zu schauen. Das machte mir jedoch nichts aus, in irgendeiner Weise war es ja ein Kompliment. "Hey, wann machst du hier Feierabend?", fragte Max. Ich sah auf die Uhr. "Vor zwei Minuten.", erwiderte ich. Alex lachte. "Kannst ja mit uns mitkommen, wenn du Bock hast!", sagte er dann. "Was macht ihr denn noch?", fragte ich neugierig. "Wir häng'n noch 'n bisschen rum mit 'n paar von den Jungs." Max nickte. "Ja, komm doch mit! Vielleicht findest du so 'n bisschen schneller Anschluss hier!" Ich musste nicht überlegen, wenn alle von denen so waren wie Max, würde es sicher nicht schlimm werden...
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Mit Den Jungz
أدب الهواةPaulina ist 24 und wagt einen Umzug von Rom nach Hamburg. Zugegeben, ihre Wohnung liegt nicht im besten Viertel der Stadt, aber dafür findet sie schnell einen Freund, Max. Max, mit Künstlernamen Maxwell, führt sie ein in der Welt der 187 Strassenban...