6.Der Abend ging ziemlich schnell über...

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...in die Nacht. Ich war schnell die einzige, die unter 0,4 Promille war. Um halb elf waren Bonez, Max und GZUZ schon so dicht, dass sie kaum noch ansprechbar waren. Warum betranken sie sich einfach so unter der Woche? Selbst ich war schon ein bisschen angetrunken, aber ich besaß noch die Kontrolle über mich. Bonez und Alex hatten ihre eigene Musik auf voller Lautstärke aufgedreht, Max und GZUZ versuchten, sich einen Joint zu drehen, was vollkommen daneben ging. Das ganze Gras fiel auf den Boden, Max fluchte und GZUZ lachte ihn aus. Mittlerweile waren auch nur noch zehn Leute da. "Ey, Pauli!", brüllte Alex über den Platz. "Wirf mal die Wodiflasche rüber!" Ich sah mich um und fand keine volle Flasche mehr. "Gibt kein' mehr!", rief ich ebenfalls, um die Musik zu übertönen. "Fuck!", fluchte er laut. "Ey, Alex, willst du noch was holen?", lallte Bonez und lachte, als Alex über eine Getränkedose stolperte. Plötzlich erklang die Sirene eines Polizeiautos und ein blau-grauer BMW fuhr in die Straße, in der wir uns befanden. Ich warf einen Blick auf Max, der ganz gelassen blieb. Auch der Rest der Gruppe schien sich nicht für die drei Beamten zu interessieren, die zielstrebig auf uns zuliefen. "Guten Abend!", begrüßte mich ein junger Polizist, da ich etwas weiter vorn stand. "Hallo, kann ich was für sie tun?", erwiderte ich höflich und lächelte. "Gehören diese Herrschaften da hinten zu Ihnen?", fragte er und warf seinen Kollegen einen Blick zu. Ich nickte. "Ja, warum?" "Naja, uns liegen einige Beschwerden wegen Ruhestörung vor und wir wollten Sie bitten..." "Fuck Cops!", brüllte GZUZ und Max rief hinterher: "187!" Bonez reckte beide Mittelfinger in die Luft. Bevor die Polizisten irgendwas sagen konnten, fiel ich ihnen ins Wort. "Die Jungs sind betrunken, bitte ignorieren sie das!", ich lächelte entschuldigend. Der junge Polizist runzelte die Stirn und schnupperte. "Nur betrunken? Wenn mich nicht alles täuscht, waren noch andere Rauschmittel im Spiel, oder nicht?" Fuck, dachte ich. Ich musste das irgendwie hinbiegen, ich war quasi die mit der Verantwortung. "Nein, das waren wir nicht! Da hinten...", ich zeigte in eine andere Richtung. "Da waren vor zwanzig Minuten noch fünf Männer, die haben irgendetwas Illegales geraucht. Ich wollte die Jungs grade nach Hause bringen." Der Polizist sah mich kritisch an. "Na dann machen sie das mal.", sagte er dann misstrauisch. "Und sorgen Sie dafür, dass die Musik ausgeht!", ergänzte eine Beamtin, die bisher geschwiegen hatte. "Natürlich!", ich nickte. "Es tut uns leid, wenn wir jemanden gestört haben sollten. Verzeihung." Die Polizisten nickten und drehten sich um. Sie stiegen in ihr Auto und verschwanden.
Ich seufzte. Das war ja grade nochmal gut gegangen. "Wuhuu!", brüllte Alex und kam zu mir gestolpert, mit den anderen drei im Schlepptau. "Ja, verpisst euch!", GZUZ rief hinter dem Polizeiwagen hinterher. "Legt euch nicht mit Pauli an!", Max legte mir eine Hand auf die Schulter, wobei diese Geste eher reflexartig war, da er sonst umgefallen wäre. "Yo, danke Mann!", grinste Alex und hielt mir die Hand hin. Etwas ratlos sah ich sie an, erinnerte mich dann aber daran, wie man sich hier begrüßte. Ich schlug also ein und wurde dann ruckartig in eine Art Umarmung gezogen. Offenbar war es auch eine Dankesgeste. Einmal der Reihe nach bedankten sich alle auf diese Art bei mir. "Und was machen wir jetzt?", lallte GZUZ und fiel fast um, als er einen Schritt nach hinten machen wollte. "Nichts da, ich bringe euch jetzt alle nach Hause! Ihr solltet euch heute Abend keinen weiteren Ärger mit der Polizei einhandeln."

Mit Den JungzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt