19.Ein Gefühl...

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...von Glück breitete sich in mir aus. Vom Haaransatz bis zu den Zehenspitzen kribbelte mein Körper, warm, fast als hätte ich Fieber. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, als John seinen Mund leicht öffnete. Wut lag in dem Kuss und eine leichte Aggressivität, die dem ganzen den besonderen Kick verlieh. Ich legte meine Hand an seine Wange, er hatte seine Hände in meinen Haaren vergraben. "Was machen wir hier?", fragte ich außer Atem während einer kurzen Pause, doch John versiegelte sofort wieder meinen Mund mit seinem. Er drückte mich gegen die Wand und stützte sich daran ab. Ich lächelte in den Kuss hinein, als uns plötzlich eine Stimme aus dem Kuss reißt.
Es war Max. "Ihr verfickten Verräter!", brüllte er. Ich öffnete die Augen und wandte mich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Max stand zusammen mit Gazo in der Tür zur Terrasse. Wobei, Max stand nicht mehr da, sondern kam auf uns zu. John hörte zwar auf, mich zu küssen, machte aber keine Anstalten, sich von mir zu entfernen. Max versetzte ihm einen Stoß, durch den John jedoch kaum taumelte. Er war einfach viel größer und breiter als der eher schwächliche Max. "Hey Max, übernimm dich nicht!", grinste John und versetzte Max ebenfalls ein leichten Stoß. Max' Blick hätte töten können. "Du bist so ein Wichser, Bonez! Ehrlich." John lachte. "Komm ma' klar! Sie gehört doch nicht dir..." Jetzt wurde es mir zu bunt. "Jungs, bitte hört einfach auf, ich gehöre niemandem!" Die beiden sahen mich irritiert an, ignorierten aber meine Aussage. Stattdessen begannen sie, sich zu prügeln. Ich verdrehte die Augen und versuchte halbherzig, die beiden zu trennen. Warum mussten sich diese verdammten Machos immer so kindisch benehmen? John versetzte Max einen Faustschlag gegen die Schulter, ich sah, dass er Max auf keinen Fall ernsthaft verletzen wollte, doch in dem Moment zog Max eine Pistole aus seinem Hosenbund. Sofort erstarrten wir alle. "Halt dich von Pauli fern, du Spast.", sagte er mit so viel Hass in der Stimme, dass es mich schauderte. Er meinte es ziemlich ernst. "Max, leg bitte die Waffe weg.", sagte ich mit ruhiger Stimme, worauf er die Waffe sinken ließ. Er warf John einen letzten Blick zu. "Halt dich von ihr fern." John lachte. Es klang gezwungen. "Ist die überhaupt echt?" Wahnsinn, er spielte seine harte Rolle selbst, wenn jemand mit einer Waffe vor ihm stand. Plötzlich kam Gazo zu uns, grinste und riss Max die Pistole aus der Hand. "Lass es uns doch einfach ausprobieren." Er zielte auf eine ziemlich stabil aussehende Metallwand. "Gazo, lass es!", bat ich. "Bitte." Doch er hörte nicht auf mich. Die nächsten Sekunden verstrichen wie in Zeitlupe. Er drückte ab, die Kugel schlug auf die Wand, prallte ab und änderte ihre Flugbahn. Fatalerweise genau auf mich zu. Im selben Moment schlug die Kugel in meine Schulter ein.
Ich schrie auf. Der brennende Schmerz wollte und wollte nicht nachlassen. Vor Schmerz versagten meiner Beine und ich kippte um. Ich bekam kaum mit, wie John und Gazo sich zu mir knieten und Max einfach nur dastand, wie versteinert. Dann wurde mir schwarz vor Augen.

Mit Den JungzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt