37.Unter Tränen...

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...lief ich einfach ein Stück und hielt an einem Wasserspender. An dessen Seite ließ ich mich hinabrutschen und blieb dort sitzen.
"Paulina", die ruhige Stimme meines Vaters Drang zu mir durch.
Ich hob den Kopf und sah mit verheulten Augen in seine.
"Noch nie ist mein Leben so schief gelaufen wie jetzt", sagte ich und ließ mir von ihm aufhelfen.
"Alles geschieht mit einem Grund. Niemand ist unschuldig", er lächelte mich aufmunternd an. "Ich würde vorschlagen, dass du mir die ganze Geschichte erzählst"

Und so erzählte ich ihm alles, angefangen bei Max, der mir mit den Möbeln geholfen hatte, über die Houseparty mit John bis zu dem Punkt, an dem ich jetzt stand.

"Engel, du solltest das mit diesem Deniz beenden, wenn du John noch liebst", schlussfolgerte mein Vater, nachdem er kurz alle Aspekte abgewogen hatte.
Ich bekam Liebestips von meinem Vater...dass es mal so weit kommen würde.
"Das ist ja das Ding, eigentlich ist alles ganz einfach, aber dass John gesagt hat, dass er mich noch liebt, hat mich total verwirrt!", gab ich dann zu und lächelte leicht.
"Ich werde schauen, ob ich mal mit diesem John reden kann", sagte Papa und kramte sein Handy aus der Jacketttasche.
"Er sitzt im Knast in Untersuchungshaft", rief ich ihm in Erinnerung.
Er zwinkerte mir zu.
"Es gibt nichts, was sich nicht mit ein wenig Geld ändern lässt"
Ich starrte ihn an, während er eine Nummer heraussuchte und dort anrief.
"Guten Tag, mein Name ist Frank Pauls und ich würde gern die Kaution für John Moser und Jonas Klauß bezahlen. Ja, das ist mein voller Ernst."
Wenig später legte er lächelnd auf.
Ich konnte noch immer nichts sagen, außer ein gehauchtes "Danke".
Papa winkte ab.
"Für meinen Engel mach ich alles. Wozu haben wir dann das ganze Geld?"
Ich umarmte ihn stürmisch und fühlte mich plötzlich, als wäre ich wieder zehn und hätte von ihm gerade ein neues Spielzeug bekommen.
"Wollen wir sie nicht abholen fahren?", sagte er und schob mich sanft von sich.
Ich nickte und wir verließen das Krankenhaus.

"Pauli!", schon von weitem hörte ich Gazo, der mit Handschellen in der Polizeiwache von vorhin neben John stand, dessen Hände ebenfalls von Handschellen zusammengebunden waren.
Ich grinste und lief schnell auf ihn zu. Ohne auf die Menschen um uns herum zu achten, umarmte ich zuerst Gazo und wurde rot, als ich John zunickte.
Bei John war jedoch nichts mehr seiner plötzlichen Gefühle für mich zu spüren, er sah kalt auf den Boden, was mich noch verwirrter machte.
"Jemand hat unsere Kaution bezahlt!", informierte Gazo mich und ich lächelte. Er war echt nicht der Allerhellste.
"Ja, jemand hat die Kaution bezahlt", erwiderte ich und deutete unauffällig auf meinen Vater und mich.
Seine Augen weiteten sich. "Warte, DU hast die Kaution bezahlt?!"
Ich lachte.
"Naja, eigentlich war es mein Vater hier", ich zog ihn neben mich und er lächelte Gazo nett zu.
"Guten Tag, mein Name ist Frank", lächelte mein Vater reserviert. Er hatte nicht viel mit Menschen zu tun, die nicht im Anzug oder Abendkleid herumliefen.
"Boah, Danke!", grinste Gazo breit. "Ich heiß' Jonas und das", er deutete auf John. "Das ist John"
Mein Vater nickte wissend und sah mich dann hilfesuchend an.
"Wollen wir gehen?", übernahm ich darauf das Gespräch.
Gazo nickte begeistert und John brummelte nur irgendwas.
Ein Polizist nahm den beiden die Handschellen ab und überreichte ihnen dann ihre persönlichen Gegenstände.
Bei dem goldenen Anblick staunte mein Vater nicht schlecht.
John rieb sich die Handgelenke und streifte seine Rolex über die Abdrücke, die die Handschellen hinterlassen hatten.
Gazo hängte sich an meine Seite und wollte so schnell wie möglich hier raus. Wir gingen hinaus.
"Auf ein Wort", hörte ich meinen Vater zu John sagen und wurde rot.
War das tatsächlich eine gute Idee?
Doch ich wusste, dass mein Vater geübt darin war, mit jeder möglichen Art Mensch zu reden, ohne einen Skandal oder Streit anzuzetteln.
Also überließ ich ihm das Gespräch.

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