...konnte ich nur schwer einschlafen. Nach Max' Abgang hatte ich schnell die Fenster aufgemacht, doch der Geruch hatte sich gehalten. Polizeisirenen hielten mich wach, laute Stimmen drangen von draußen in meine Wohnung. Unruhig wälzte ich mich hin und her. Nichts war hier so wie ich es mir vorgestellt hatte, aber, naja, vielleicht würde trotzdem alles gut.
Irgendwann war ich doch eingeschlafen, jedenfalls wachte ich am nächsten Morgen schon ziemlich früh auf. Als ich auf die Uhr sah, stöhnte ich auf. "Solo le cinque!", ich fluchte. Was sollte ich jetzt machen? Ich sah keine andere Möglichkeit sich jetzt zu beschäftigen, als eine Runde Joggen zu gehen. So konnte ich auch die Gegend ein wenig besser kennenlernen. Also zog ich aus einem der vielen Umzugskartons meine Sportsachen. Nachdem ich auf dem kleinen Balkon gewesen war, um die Temperatur zu checken, entschied ich mich gegen ein Top, sondern für ein Thermoshirt. Ich schlüpfte in meine Laufschuhe und verließ die Wohnung.
Die kühle Luft war sehr angenehm und ein leichter Wind wehte durch meine Haare, als ich an einer langen Straße entlanglief. Da es noch dunkel war, benötigte ich das Licht der Straßenlaternen. Die ganzen hohen Plattenbauten rechts und links wirkten bedrohlich, ich blendete sie aus. Vereinzelte Autos fuhren schon, ich sah jedoch keine Menschen auf den Straßen. Es war wohl auch für die Leute hier noch sehr früh. Plötzlich kam ich an einem kleinen Kiosk vorbei, an dessen Tür ein Blatt Papier hing, auf das mit Edding "Aushilfe Gesucht" stand. Er hatte schon geöffnet. Ich blieb stehen und mir kam ganz plötzlich eine Idee. Ich war komplett ohne Plan hierher gekommen, also warum sollte ich nicht ganz planlos anfangen, hier zu arbeiten? Ich musste zwar nicht unbedingt arbeiten, doch was schadete es, noch etwas dazu zu verdienen? Kurzerhand betrat ich den Kiosk. Er war vollgestellt mit Alkoholflaschen, Süßkram, Zeitungen und Zigaretten. Eine alte Frau saß hinter der Theke und blätterte in einem Klatschmagazin. Sie drehte den Kopf, als die kleine Glocke an der Tür erklang. "Hi.", sagte ich und lächelte. "Guten Morgen!", erwiderte sie überrascht und lächelte ebenfalls. "Was treibt sie so früh am Tag schon um?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich hab ihr Angebot gesehen!", änderte ich das Thema und deutete auf die Tür. "Ah, Schätzchen, ich denke nicht, dass das hier etwas für sie ist." Sie erhob sich und legte das Heft in ihrer Hand zurück ins Gestell. "Warum?" Sie lächelte mich freundlich an. "Sie wollen nicht wissen, was hier manchmal für Gestalten hereinkommen! Mit denen ist schwer umzugehen, und wenn so ein junges hübsches Ding vor denen steht, weiß ich nicht, was in deren Köpfen vorgehen könnte." Ich winkte ab. "Ich kann mit sowas umgehen! Ich hab Erfahrung im Umgang mit jeder Art Mensch, keine Sorge!" Sie zuckte mit den Schultern. "Meinetwegen...aber ich hab sie gewarnt."
Ich übernahm die Schicht von 12 Uhr bis 18 Uhr, somit hätte ich schon mal was zu tun. Ich joggte nach Hause, zog mich um und frühstückte. Aus der Wohnung nebenan, der von Max, hörte ich laute Musik. Es war wieder einmal dieser Deutschrap. Mit einem mal fiel mir eins seiner Tattoos wieder ein. "Maxwell" hatte auf seinem Arm gestanden. Ich schnappte mein Handy und googelte dieses Wort. Was herauskam, erstaunte mich.Max war ein erfolgreicher Rapper!
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Mit Den Jungz
أدب الهواةPaulina ist 24 und wagt einen Umzug von Rom nach Hamburg. Zugegeben, ihre Wohnung liegt nicht im besten Viertel der Stadt, aber dafür findet sie schnell einen Freund, Max. Max, mit Künstlernamen Maxwell, führt sie ein in der Welt der 187 Strassenban...