23.POV GZUZ

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"Scheiße, ich hasse ihn!", brüllte Max und warf sein Handy von sich. "Diggi, chill mal bitte!", versuchte ich, ihn zu beschwichtigen, aber er bedachte mich nur mit einem herausfordernden Blick. "Was willst du denn?", fragte er dann provokant und kam auf mich zu.
Ich zog eine Augenbraue hoch, sah ihn einfach nur an und Max wandte sich wieder ab.
So wütend hatte ich ihn noch nie gesehen. Auch Alex und Sa4 wussten nicht, was sie tun sollten. Und der einzige, der wüsste, was zu tun wäre, war das Objekt seiner Wut...
Ich bedeutete den anderen, kurz auf Max aufzupassen, während ich vor die Tür ging. Mir blieb keine andere Möglichkeit, als Bonez doch noch anzurufen.
"Ja?"
"Diggi, Max is' voll am Ausrasten, du musst herkommen, bevor er das Studio zerlegt!", sagte ich leise.
Ein kurzes Schweigen.
"Ja, okay.", meinte Bonez missmutig, das konnte ich genau hören. "Okay, danke Bruder."
Doch da hatte er schon aufgelegt.

POV Bonez
Meine Fingerknöchel traten weiß hervor, so fest hatte ich das Lenkrad umklammert. Aber nicht aus Angst um Max oder um das Studio, nein.
Aus Genervtheit.
Antonella, diese komische Freundin von Pauli, sägte an meinen Nerven. Die komplette Fahrt textete sie mich zu und obwohl ich nicht zuhörte, regte es mich trotzdem auf.
Auch, dass sie jetzt mit Alex zusammen war...
Sie kannten sich gerade mal eine Woche, außerdem war sie ein Groupie. Auch wenn Alex immer wie der Harte tat, wusste ich, dass sie ihn tief verletzen würde. Irgendwann, wenn sie einen neuen Star im Visier hatte.
"Nichts gegen dich, aber kannst du mal für einen Moment die Fresse halten?", schnauzte ich unfreundlich in einer kurzen Redepause. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sie mich missmutig musterte, dann aber Gott sei dank doch die Klappe hielt.
Stattdessen machte ich das Radio an. In angenehmer Atmosphäre kamen wir kurz darauf am Studio an. Es widerstrebte mir, Nella mit darein zu nehmen, aber solang Alex sie akzeptierte, musste ich sie ebenfalls akzeptieren.
Ich lief schnellen Schrittes in Richtung der Tür und kramte in meinen Hosentaschen nach dem Schlüssel.
Doch bevor ich aufschließen konnte, öffnete sich die Tür von innen und knallte mir voll gegen das Gesicht Gesicht.
Ein scharfer Schmerz durchzuckte meine Nase. Max hatte den Aufprall bemerkt und sah mich nun überrascht an. "Scheiße, Maxwell!", zischte ich und spürte, wie Blut aus meiner Nase lief.
So plötzlich, wie die Überraschung kam, wandelte sich Max' Blick. Von Erstaunen zu einer Art Wut, die ich noch nie gesehen hatte. "Was machst du hier?", sagte er gefährlich ruhig. Ich wischte mir das Blut von der Oberlippe. Wahrscheinlich war meine Nase gebrochen, aber das war erstmal Nebensache. Jetzt musste ich etwas mit meinem Freund klären.
"Bruda, ich bin auch 187.", grinste ich gezwungen als Antwort auf seine Frage.  "Warum bist du so sauer?", fragte ich dann, sprach direkt das Problemthema an. Max drehte sich um, so als glaubte er nicht, dass ich das tatsächlich gefragt hatte.
"Ist das dein Ernst?", lachte er dann. Ich nickte. Immer mehr Blut floss aus meiner Nase, das konnte ich spüren. "Du hattest nie was mit Pauli, du besitzt sie nicht, du kannst sie nicht für dich beanspruchen!", begann ich. "Was passiert, passiert halt! Is so" Max rührte sich nicht. "Ich kann nichts dafür, dass ich Gefühle für sie entwickelt habe, sorry!" In meinem Mund schmeckte es nach Eisen. "Falls es dich beruhigt, ich liebe sie echt. Ich will auf sie aufpassen! Aber wenn das bedeutet, dass wir keine Freunde sein können, beende ich das sofort. Versprochen" Wenn er jetzt sagte, dass es nicht klar ging, musste ich mit Pauli Schluss machen, bevor wir offiziell zusammen waren! Doch zu meinem Glück verschwand die Wut in Max' Blick. "Nein, man. War falsch von mir, sorry. Du hast sie verdient"
Erleichtert atmete ich auf.
Alex und Gazo kamen nun auch aus der Tür und blieben stehen, als sie meine blutende Nase sahen.
"Yo, Maxwell", lachte Gazo und klopfte ihm auf die Schulter. "Hast du trainiert?"
"Nee man!", stritt Max ab und grinste.  "Hab ich gar nicht nötig! Er hat quasi darum gebettelt, von mir die Nase gebrochen zu bekommen." Ich nickte und spuckte etwas Blut auf den Boden. "Ein Autogramm für die Ewigkeit.", sagte ich trocken, worauf wir lachen mussten.

Mit Den JungzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt