...meine Eltern in Rom zu besuchen.
Hier in Hamburg konnte ich nichts machen, die Jungs und...John...waren immer noch auf Tour.
John versuchte täglich, mich irgendwie zu erreichen, doch irgendwann hatte er es aufgegeben.
Schließlich gab es einen Grund, dass ich ihn ignorierte."Oh Amore, das wird wundervoll!", schwärmte meine Mutter am Telefon und feierte kurz mit unserem Mischlingsrüden Buffon, ja, wie der Fußballer, und quatschte dann irgendwas auf Italienisch, tratschte über die Nachbarn und so weiter.
Ich tat, als hörte ich zu, klemmte mir das Telefon zwischen Schulter und Kopf und ließ mich auf dem Sofa nieder. Ich schnappte mir das Buch von Romeo und Julia, dass bereits seit einigen Monaten herumlag, bereit, gelesen zu werden.
Das Stück war meine absolute Lieblingsgeschichte, viel zu oft hatte ich es schon gelesen und gesehen, doch ich tat es immer wieder.
Ich erinnerte mich an den Abend mit John, an dem wir uns ein wenig gestritten hatten, weil er mit mir nicht den Film zum Theaterstück sehen wollte, sondern lieber irgendeinen Film, in dem grundlos herumgemetzelt wurde, den ich aber nicht sehen wollte.
Ich tat es schon wieder.
An John denken.
Ich ermahnte mich immer wieder selbst, doch es ging nicht anders.
Ich liebte ihn nun mal immer noch, obwohl ich das nicht wollte, nicht konnte. Er hatte mich zu sehr verletzt.Morgen würde ich endlich in eine etwas wärmere Gegend fliegen, hier in Hamburg war der Herbst schon im frühen Oktober stark spürbar.
Ich begann jetzt schon, meine Koffer zu packen und freute mich, einige meiner kurzen Kleider und Hosen einpacken zu können.
Plötzlich klingelte mein Handy. Ich sah darauf und erkannte Max' Nummer.
Ich ging dran und stellte auf Lautsprecher, um während dem Gespräch weiter packen zu können.
"Pauli?", hörte ich Max' Stimme, im Hintergrund irgendwelche Partygeräusche.
"Was gibts, Max?", fragte ich, während mein Lieblingskleid im Koffer landete.
"Ey, ich weiß, du bist verletzt un'so, aber ich kann dir versichern...", er schien, das Interesse an dem Gespräch zu verlieren, rief stattdessen irgendjemand zu, er solle noch mehr Haze besorgen.
Ich runzelte die Stirn.
"Naja, auf jeden Fall ist es so gewesen.", schloss Max lallend ab, nachdem er sich daran erinnert hatte, dass ich am Telefon war.
"Max, du hast den kompletten Mittelteil weggelassen, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.", sagte ich kichernd.
Wenn man selbst nicht betrunken war, war es umso lustiger, den Betrunkenen zuzuhören.
"Ah, ach so, ja", lallte Max. "Du, ich muss auflegen, aber war schön, mit dir zu quatschen, Pauli, mach's gut!"
Dann legte er auf.
Naja.
Das war ein kurzes und sehr wenig informatives Gespräch gewesen.
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Mit Den Jungz
FanfictionPaulina ist 24 und wagt einen Umzug von Rom nach Hamburg. Zugegeben, ihre Wohnung liegt nicht im besten Viertel der Stadt, aber dafür findet sie schnell einen Freund, Max. Max, mit Künstlernamen Maxwell, führt sie ein in der Welt der 187 Strassenban...